So, guten Morgen. Ich glaube, wir können beginnen. Ich habe Sie letztes Mal mit der
beunruhigenden Nachricht entlassen, dass wenn Licht in unser Auge kommt, diese
Fotorezeptoren aufhören, aktiv zu sein. Die werden hyperpolarisiert und schütten
keine Transmitter mehr aus. Transmitter, Glutamat, wird an diesen synaptischen
Verbindungen zum nachgeschalteten zweiten Neuron erst wieder ausgeschüttet, wenn es
finster ist. Warum sehen wir aber trotzdem? Das liegt jetzt nicht an diesen
Vorgängen, die im Fotorezeptor selber stattfinden. Ich habe Ihnen ja dieses
Sehpigment, das Rhodopsin genannt. Wenn das Licht auf dieses in den Membranen,
der Außenglieder der Fotorezeptoren eingebaute Rhodopsin fällt, wird aus dem
Cis-Retinal das All-Trans-Retinal, hier habe ich nur Trans-Retinal aufgeschrieben,
und diese Konformationsänderung des Retinals setzt eine Signalkaskade in Gang,
die jetzt dazu führt, dass die Fotorezeptoren aufhören, aktiv zu sein.
Wenn das Licht wieder weg ist, dann fangen sie wieder an zu depolarisieren und
Transmitter freizusetzen. Diese Signalkaskade verwendet übrigens ein
Molekül, das Ihnen vielleicht schon bekannt ist, nämlich das C-GMP, das
zyklische Guanosinmonophosphat. Das ist so was ähnliches wie das C-AMP, das
zyklische Adenosinmonophosphat und dann eine andere Form von
dieser Guanosingeschichte ist das GTP, das ist das Guanosin-Triphosphat. Das sind
diese Moleküle, wo immer ein Phosphoresz zugegeben wird oder weggegeben wird,
das ändert ja die Aktivität dieser Moleküle. Das werden Sie in der
Biochemie, in der Physiologie alles viel genauer dann noch hören. Das soll nur
einmal ein Gramm in Ihren Kopf hineinsetzen. Als man begann, das zeige
ich Ihnen dann gleich anschließend, als man begann die Vorgänge in der Retina zu
untersuchen, hat man nicht gleich an den Fotorezeptoren angefangen, da die
elektrischen Ereignisse zu registrieren, sondern an den retinalen Ganglienzellen.
Also an den Zellen, die in der innersten Schichte der Retina liegen und von denen
dann die Axone des Nervus Opticus ausgehen. Und da haben wir Folgendes
festgestellt, wenn man sich so eine Ganglienzelle anschaut mit ihren
Ausläufern, die haben viele, viele den dritten, die sich so baumartig verzweigen,
also eine typische Nervenzelle und dann geht hier das Axon weg. Wenn man so eine
Ganglienzelle beleuchtet hat und dann elektrische Ableitungen gemacht hat,
das wäre also jetzt der Lichtstrahl, der auf diese Ganglienzelle trifft, hat man
gefunden, es gibt Ganglienzellen, die werden aktiv, also die feuern, die schicken
ein Aktionspotenzial in den Nervus Opticus und da haben wir gesagt, okay,
diese Ganglienzelle wird aktiviert, wenn das Licht angeht. Und da haben wir jetzt
gesagt, das sind die On-Ganglienzellen, weil das sind natürlich amerikanische
Männer gewesen, die das untersucht haben und die haben sich natürlich auf
Englisch verständigt, On-Ganglienzellen. Und dann hat man gesehen, es gibt Ganglienzellen,
die unter Umständen ganz benachbart dieser On-Ganglienzelle liegen, auch
wieder so ein Neuron mit den dritten, so ganz schematisch. Und wenn man diese
Ganglienzelle beleuchtet hat, dann hat es die aufgehört zu feuern, dann gab es also
kein Aktionspotenzial und da hat man gesagt, das ist eine Off-Ganglienzelle.
Off. Wie kommt das zustande? Da müssen wir noch einmal zurückgehen auf eine etwas,
ich sehe da genug Platz zum Zeichnen. Wir haben innen wieder unsere
Fotorezeptoren, die zeichne ich jetzt ganz schematisch.
Das wäre so ein Zapfen, der mit seinem Fortsatz jetzt zum nächsten
Neuron Kontakt aufnimmt und das nächste Neuron ist eines, das hat zwei an den
gegenüberliegenden Enden dieser Zelle ausgehenden, von den
gegenüberliegenden Enden der Zelle ausgehenden Fortsätze und deswegen
heißen diese Ganglienzellen die bipolaren Ganglienzellen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:50:31 Min
Aufnahmedatum
2016-06-07
Hochgeladen am
2016-07-26 13:49:18
Sprache
de-DE