Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Guten Morgen zusammen. Das letzte Mal hatten wir gesehen, was wir mit der E-Reihe machen können,
wenn wir sie auf ein Matrix-Argument anwenden und wie weitführend das ist. Insofern wäre
eine vollständige Lösungstheorie für lineare Differenzagleichungssystem mit konstanten
Koeffizienten wir damit aufbauen können. Jetzt schauen wir uns die zweite wichtige Reihe
an, die es so in der Analysis gibt. Welche wäre das? Außer der E-Reihe, was ist noch
wichtig? Es gibt vielleicht noch mehr als zwei wichtige Reihen, aber so viel mehr als zwei
gibt es nicht. Versuchen wir es mal mit der geometrischen Reihe. Okay, wir wissen, die
Reihe, das ist eine der einfachsten Reihen, die wir kennen, wo wir auch die Summenformel
sofort herleiten können. Wir wissen, die Reihe Q hoch N für Q aus R oder Q aus C konvergiert
genau dann, wenn Q Betrag kleiner als 1 ist. Das heißt, der Konvergenzradius dieser Reihe
ist 1. Das heißt, also wir wissen schon, wenn wir eine Matrix A wählen mit Konvergenz,
mit Spektralradius kleiner als 1, dann wissen wir, das, was hier auf der rechten Seite steht,
konvergiert. Die Reihe der A hoch K für K von 0 bis unendlich konvergiert. Jetzt ist
nur die Frage, was kommt raus? Können wir diese Matrix in irgendeiner geschlossenen
Form darstellen? Von dem, was wir eben über die geometrische Reihe wissen, würden wir
erwarten, es kommt raus 1 minus A und davon die Inverse als Analogon zu 1 durch 1 minus
Q. Das ist auch richtig, das werden wir gleich zeigen. Das ist dann hier in dem Kontext,
das heißt, das Ganze in die Neumannsche Reihe. Und man kann das auch so sehen, was machen
wir? Wir haben die Identität, das ist eine invertierbare Matrix, vielleicht die invertierbarste
aller Matrizen. Jetzt stören wir diese Identität ein bisschen um eine Matrix A und fragen uns,
wann ist denn diese gestörte Matrix A auch noch invertierbar? Der positive Teil der Antwort
ist, es geht jedenfalls. Wir können die Matrix ein bisschen stören oder anders ausgedrückt,
was wir damit unter anderem zeigen, ist, die Menge der invertierbaren Matrizen ist offen,
darauf wird das hinauslaufen. Das heißt, wir haben in welcher Norm auch immer, die sind
alle äquivalent, wie wir wissen, eine kleine Kugel um diese invertierbare Matrix, die Einheitsmatrix
und wissen, wenn wir ein kleines bisschen stören, wobei das kleine bisschen jetzt noch
nicht in einer Norm ausgedrückt wird, sondern sozusagen in der möglichen besten aller Normen,
die aber nicht unbedingt eine Norm sein muss, nämlich im Spektralradius. Wir wissen, wenn
der Spektralradius kleiner als eins ist, dann funktioniert das, dann ist diese gestörte
Matrix immer noch invertierbar. Okay, jetzt gehen wir dann zwei Schritten weiter. Der
eine Schritt ist, wir schwächen das Ergebnis etwas ab und wollen diese Störung wirklich
in Form einer Norm quantifizieren. Und die Aussage ist die, wenn wir für irgendeine
submultiplikative Norm wissen, die Norm der Störung ist kleiner als eins, dann gilt diese
Aussage weiterhin, das heißt, eins minus a ist invertierbar und ist natürlich weiterhin
diese Reihe und weiterhin dieser Term hier und wir können die Norm dann von diesem Ausdruck
abschätzen durch eins durch eins minus die Norm von a. Man sieht ja vielleicht schon
sozusagen die reelle geometrische Reihe wieder auftauchen. So, der nächste Schritt ist einfach
dieses Ergebnis. Na gut, man kann natürlich sagen, okay, die Einheitsmatrix ist schön
und gut, jetzt weiß ich, dass ich sie stören darf, aber wo taucht denn schon die Einheitsmatrix
auf? Jetzt verschieben wir dieses Ergebnis einfach zu einer beliebigen Matrix hin. Machen
Sie vielleicht die Tür oben zu? Das heißt also, jetzt ist die Bezeichnung getauscht,
jetzt heißt die Bezugsmatrix A, die sei invertierbar, die störende Matrix heißt B, die Kleinheitsbedingung
für das B ist, dass der Spektralradius von a auf minus eins mal b kleiner als eins ist
und die Aussage ist dann, dann ist diese Summe a plus b invertierbar und es gilt diese auf
den ersten Blick etwas komplizierte Darstellung. Auf die kommen wir gleich noch zurück. Und
jetzt wiederum Abschwächung davon, wenn man jetzt nicht an der Darstellung interessiert
ist, sondern nur an einer Normabschätzung dieser Größe, was wir dann bei der Frage
der Kondition von Gleichungssystemen, das heißt, wie reagieren Gleichungssysteme unter
Störungen von rechten Seiten und auch von Matrizen, kann man das abschwächen und wie
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:33:17 Min
Aufnahmedatum
2012-02-01
Hochgeladen am
2012-02-03 10:57:46
Sprache
de-DE