28 - ARAS, Riechschleimhaut [ID:4512]
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So, guten Morgen. Wir haben uns ja gestern mit diesen Verbindungen beschäftigt, die es dem

Hypothalamus und dem limbischen System ermöglichen, die Körperfunktion, die Funktion der inneren

Organe letzten Endes zu beeinflussen und haben gesehen, die haben ganz direkte Verbindungen

zum autonomen Nervensystem, zum Parasympathikus und Sympathikus und auch bis hinein ins entherische

Nervensystem, ins Darmwandsystem.

Und aus den inneren Organen kommt natürlich jetzt jede Menge an Information wieder zurück

und das habe ich hier zusammengefasst.

Nicht erschrecken.

Das schaut nur so aus, wie wenn es kompliziert wäre, wenn wir uns die vagalen Affarenzen

anschauen.

sind ja größtenteils dünnkalibrige Axone in der A-delta und vor allem in der C-Affarenzenklasse

und die senden alle möglichen Meldungen aus dem Herz-Kreislauf-System, aus der Lunge,

aus dem Eingeweidetrakt und wo kommen die hin? Hier unten nur ganz schematisch dargestellt,

so eine Endigungsformation, die sind zum Teil recht dicht verteilt in der Wand des Verdauungstraktes

und von dort gehen die Affarenzen in den Hirnstamm, sind natürlich auch wieder pseudo-unipolare Nervenzellen.

Die Ganglien des Nervus vagus kennen Sie wahrscheinlich noch aus dem Präparierkurs,

sind so Anschwellungen im Verlauf des Nervus vagus knapp unter der Schädelbasis oder sogar in der Schädelbasis drinnen.

Das wären Desganglion nodosum oder inferiorus und Desganglion jugulare oder superius.

Dort drinnen sitzen diese Perikarien dieser Affarenzen und die projizieren in den Hirnstamm hinein,

in ein Gebiet, das hier so mit einer speziellen Färbung dargestellt ist, das ganz in der Nähe des ja gestern schon erwähnten

Dorsalen-Vagus-Kerns liegt. Der Dorsale-Vagus-Kern wäre das hier, das ist von einer Ratte, aber das ist im Prinzip nicht so wichtig,

bei Menschen ist es ganz ähnlich organisiert, wie überhaupt all diese Strukturen und auch die Verbindungsanatomie,

die Funktionen dieser relativ alten Hirnanteile, also Hirnstamm, Zwischenhirn, die sind ja bei, zumindest bei den Säugern

und auch bei den anderen Wirbeltieren nach denselben Prinzipien aufgebaut und das ist eine Organisation,

die in der Philogenese sehr konserviert wurde. Also, das wäre der Dorsale-Vagus-Kern, von dem die parasympathischen Effarenzen ausgehen

und das Kerngebiet, welches jetzt die Affarenzen außen aufnimmt, ist der sogenannte Nucleus,

da schreibe ich darüber, Nucleus Tractus solitarii. Und der Tractus solitarius, das ist ein Phasersystem,

welches im Hirnstamm longitudinal verläuft, so ähnlich, wie wir es schon vom Spinalen Trigeminus-Trakt kennen gelernt haben,

also ein Phasersystem, welches diese affarenten Axone aufnimmt und rauf und runter verteilt im Hirnstamm.

Und dieser Nucleus Tractus solitarii, wie könnte es anders sein? Der ist im Hirnstamm, wenn wir uns schematisch die Medulla oblongata so aufzeichnen,

da unten ist die Pyramidenbahn, da oben ist der vierte Ventricle, da drüber wölbt sich das Kleinhirn und dieser Nucleus Tractus solitarii,

der liegt, wenn ich Ihnen das rot einzeichne, etwa hier in diesem Bereich. Wir haben ja gesagt, die motorischen Kerne liegen ganz medial,

die sensiblen Kerne ganz lateral und dieser Nucleus Tractus solitarii ist gewissermaßen ein viscerosensibler Kern, der jetzt etwas in der Mitte liegt,

ganz in der Nähe von dem jetzt zeichne ich in Gelb, diesem Dorsalen-Vagus-Kern. So in diesem mittleren Abschnitt, wenn man diesen Hirnstamm so in Sektoren einteilt,

im mittleren Abschnitt der Formatio reticularis. Und in diesem Nucleus Tractus solitarii, wie gesagt, kommen Affärenzen aus dem Verdauungstrakt,

Affärenzen aus dem kardiovaskulären System, aus der Lunge, ganz wichtig, die Atmung wird ja auf vielfältige Weise gesteuert,

zum einen durch chemische Signale, also sprich, wie viel Sauerstoff ist in unserem Blut, wenn zu wenig drin ist, wird die Atmung beschleunigt.

Sie kennen diese Chemosensoren, wie zum Beispiel das Clomus caroticum, das an der Karottesteilungsstelle sitzt und im Ortenbogen gibt es auch solche Dinge.

Und dann gibt es in der Lunge selber Sensoren, die jetzt die Spannung, die Dehnung der Lunge zum Beispiel registrieren, damit man nicht platzt

und so lange einatmen, bis es uns zerreißt. Das muss ja irgendwann einmal ein Ende haben und alles kommt in diesen Solitarius-Kern,

in den Nucleus Tractus solitarii. Und dieser Nucleus Tractus solitarii hat jetzt wieder verschiedenste Verbindungen, zum Beispiel,

ganz wichtig, in die Medulla oblongata an einer Stelle, die wir auch schon kennengelernt haben. Wir haben ja gesagt, da sitzt so seitlich

in diesem Segmentum sitzt der Nucleus ambigus, der wiederum hinunterprojiziert zum Herzen.

Also die Regulation der Herztätigkeit erfolgt über so einen Kurzschluss zum Beispiel. Die Barosensoren, die ja den Blutdruck messen,

die Wandspannung in der Karotis interna, an der Karotisbifurkation oder auch die Wandspannung im Bereich des Ortenbogens,

die laufen ja auch über solche vagalen Affarenzen, da zeichne ich jetzt auch wieder, da ist ein unipolares Neuron, da haben wir es auch wieder.

Die sitzen auch wieder im Ganglium nodosum und dadurch wird ein vagaler, ein vaguvagaler Reflex ausgelöst, der jetzt wieder die Herzaktion

etwas bremst, so dass wir uns nicht im Blutdruck zum Beispiel hochschaukeln und das Ganze aus dem Ruder läuft.

Das wäre sozusagen eine meduläre Reflexorganisation, auch Reflexe, die dann wieder zurückgehen vom Dorsalenvaguskern zum Verdauungstrakt,

werden auf diese Weise ausgelöst. Der Schluckakt zum Beispiel muss ja reflektorisch sehr fein gesteuert werden,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:45:44 Min

Aufnahmedatum

2014-11-28

Hochgeladen am

2014-12-12 10:49:55

Sprache

de-DE

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