Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Der heutige Medcast behandelt die Basics zum Thema Hirntumore.
Hirntumoren sind zwar nicht gerade die häufigsten Tumoren,
jedoch ist es beeindruckend, welche hohe Mobilität sie aufweisen.
Bei Kindern sind Hintumore die zweithäufigste Krebserkrankung nach den Leukämien.
Beginnen wir mit der allgemeinen WHO-Klassifizierung.
Man kann Tumore des Nervensystems nach der WHO in vier Grade einteilen.
Grad 1 und 2 sind semimaligne, Grad 3 und 4 sind maligne Tumore.
Von Grad 1 zu Grad 4 nimmt die Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors zu.
Deswegen findet man nach steigendem Malignitätszustand immer mehr Mitosen und dadurch eine höhere Zelldichte.
Tumore werden immer endifferenzierter je maligne sie sind.
Man kann außerdem festhalten, dass ab Grad 2 ein hohes Rezidivpotenzial besteht.
Wie kommt man nun zur Diagnose eines Hirntumors?
Dafür muss man zwei Fragen klären.
Erstens, welche Typisierung hat der Tumor?
Und zweitens, welche Graduierung hat der Tumor?
Man muss dafür die Zellart des Hirntumors wissen, also ob er zum Beispiel von Astrozyten oder Oligodendrozyten ausgeht.
Diese Bestimmung wird Typisierung genannt.
Die Graduierung haben wir gerade eben schon besprochen.
Das ist die Einteilung in die vier WHO-Grade.
Es gibt viele verschiedene Tumore des Nervensystems.
Dazu gehören zum Beispiel Meningiome, von den Meningen ausgehend, von Gliazellen ausgehende Gliome, Metastasen und viele mehr.
Gliome sind eine häufige Tumorform, daher wollen wir darüber etwas ausführlicher sprechen.
Es sind Tumore der Gliazellen, sie sind also Neuroektor der Maler Herkunft.
Dabei kann man noch einmal weiter differenzieren in Ependymome, das sind Tumore der Ependymzellen, sowie Oligodendrogliome und Astrozytome.
Betrachten wir nun die Astrozytome näher.
Astrozytome kann man jetzt nach der WHO-Klassifikation in vier Grade einteilen.
Das Grad I Astrozytom ist langsam wachsend, gutartig und durch eine OP behandelbar.
Es wird auch Pilozytisches Astrozytom genannt und kommt vor allem bei Kindern vor.
Das Grad II Astrozytom heißt auch Diffuses Astrozytom und hat im Unterschied zum Pilozytischen Astrozytom bereits ein Rezidivpotenzial.
Das Grad III Astrozytom wird wie das Grad IV Astrozytom zu den maligenen Tumoren gezählt.
Es ist schnell wachsend. Genannt wird es auch anaplastisches Astrozytom.
Wenn von einem Glioblastom die Rede ist, dann handelt es sich immer um ein Astrozytom vierten Grades.
Die mittlere Überlebensdauer unter Therapie liegt beim Glioblastom bei 14 bis 16 Monaten.
60 Prozent der Astrozytome sind Glioblastome.
Kann man Glione therapieren?
Fakt ist, dass das Gehirn nur einmal in der Lage ist, die Strahlendosis, die zur Therapie von Glionen notwendig ist, auszuhalten.
Deswegen muss man die Therapiemöglichkeiten gut abwägen.
Man sollte alle vier Grade operativ therapieren und die Strahlentherapie so weit wie möglich aufschieben.
Soll heißen, wenn ich ein primäres Glioblastom diagnostiziere, dann sollte ich die Maximalvariante meiner Therapiemöglichkeiten ausnützen, um die Lebenserwartung so hoch wie möglich zu halten.
Also operiert man und macht eine Radiatio und Chemo.
Wenn ich jedoch zum Beispiel ein Astrozytom zweiten Grades diagnostiziere,
dann sollte ich nur operieren.
Die Strahlentherapie sollte man für das Rezidiv aufheben, das dann wahrscheinlich ein anaplastisches Astrozytom sein wird, also ein Grad 3 Astrozytom.
Klar soweit?
Noch ein Hinweis.
Glioblastome metastasieren nicht außerhalb des Gehirns.
Trotzdem ist eine Organtransplantation eines Gliompatienten ab Grad 3 nicht mehr erlaubt, da die Empfänger der Organe sonst Gefahr laufen, auch ein Glioblastom zu entwickeln.
Kommen wir nun zu den Oligodendrogliomen.
Diese lassen sich nur in zwei Grade einteilen.
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:09:54 Min
Aufnahmedatum
2013-04-18
Hochgeladen am
2013-05-24 08:50:09
Sprache
de-DE