3 - Einführungsvorlesung Mittelalter [ID:1823]
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[MUSIK]

so meine Damen und Herren wir kommen zur dritten Vorlesung über das Mittelalter und wir

kriegen gerade sozusagen die die Kurve wo allmählich das

Römertum abgelöst wird von sagen wir mal germanischen Herrschaften und

wir müssen uns die Frage von Francia stellen aber wir

haben am Anfang wirklich Proble Erkenntnisprobleme denn all unsere Handbücher

in Deutschland wir haben ein ganz merkwürdiges Phänomen im historischen Unterricht

nämlich wenn über die alte Geschichte gelehrt wird dann ist

der gesamte Mittelmeerbecken der Betrachtungsraum Griechenland Römertum von

Spanien bis Griechenland bis bis zum heiligen Land was auch immer die alte Geschichte

hat eine ganz breite Sicht auf die Dinge sobald das Mittelalter anfängt

schränken sich die allermeisten Handbücher in Deutschland auf die Franken und

das was irgendwann mal das heilige römische Reich wird das heißt wir gehen

von einem ganz breiten Sicht auf so einer kleinen Sicht um 500

und sobald wir dann in die Neuzeit kommen dann wirds etwas

breiter wir haben Kolonien Europa wird mehr also nicht nur Deutschland sondern Europa wird

mehr in den si in die Sicht gekommen wenn das

alles diese Sicht hängt davon ab hängt von einer Annahme ab die

mittlerweile von der Forschung gesprengt worden ist nämlich dass es irgendeinen Zeitpunkt gibt

wo das deutsche Volk die Bühne betritt und wir werden in den nächsten

Minuten sehen es ist nicht ganz einfach festzustellen wann die Deutschen überhaupt

da sind wann wir unseren ersten Beleg haben und ob wir aus

diesen ersten Belegen irgendetwas über die Deutschen oder irgendeinen Stamm etwa die

Franken sagen können früher hatte man gemeint man könnte sozusagen das

Urgermanentum bevor es römisch verfälscht wurde aus Tacitus und ein paar

anderen antiken Schriftstellern herauslesen aber wir haben mittlerweile erkannt dass es

nicht ganz einfach ist dass es nicht ganz eindeutig ist und

dass es vor allen Dingen Erkenntnis technisch außerordentlich schwierig

ist wenn man annimmt dass die Benennung

eines deutschen Volkes oder eines Frankenvolkes in den Quellen gleichbedeutend ist

mit der realen Existenz irgendeines Volkes denn dieses

Wort Volk ist außerordentlich schwierig wenn man sichs genau anguckt

nämlich die Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert war

national organi or organisiert und national

sozusagen gesehen worden und es bürgerte sich die Annahme ein

ohne dass es kritisch hinterfragt wurde es war eine reine Projektion in

die Vergangenheit das irgendwie dass Volk was immer das Volk war unter

anderem auch das deutsche Volk ein unvergänglicher Baublock der Weltgeschichte war

das heißt das deutsche Volk das polnische Volk das französische

Volk konnte besiegt werden es konnte beherrscht werden von anderen es konnte in

andere Gebiete bedrängt war werden aber es konnte unter gar keinen Umständen ausgelöscht werden

dies habe so die frühere Annahme zur Folge gehabt dass

dieses Volk mal mehr sichtbar war in den Quellen und weniger aber es

war faktisch immer da auch wenn es nicht immer erwähnt wurde wurde und wir werden

das es ne außerordentlich fal also es ist schlicht falsch

wenn wir sehen wollen warum das falsch ist dann müssen wir mit der guten alten Quellenkritik anfangen

ne das ist eine der Stärken der deutschen Geschichtswissenschaft auch wenn es nicht

immer so gepflegt wird wie es eigentlich sein sollte denn wir müssen von dem Ausgangspunkt ausgehen

dass unsere Quellen über die Germanen die Deutschen die Burgunder die Franken und

so weiter und so fort allesamt römisch sind das heißt Grunderkenntnis ist

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:30:36 Min

Aufnahmedatum

2011-11-04

Hochgeladen am

2011-11-04 17:16:23

Sprache

de-DE

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