[MUSIK]
so meine Damen und Herren wir kommen zur dritten Vorlesung über das Mittelalter und wir
kriegen gerade sozusagen die die Kurve wo allmählich das
Römertum abgelöst wird von sagen wir mal germanischen Herrschaften und
wir müssen uns die Frage von Francia stellen aber wir
haben am Anfang wirklich Proble Erkenntnisprobleme denn all unsere Handbücher
in Deutschland wir haben ein ganz merkwürdiges Phänomen im historischen Unterricht
nämlich wenn über die alte Geschichte gelehrt wird dann ist
der gesamte Mittelmeerbecken der Betrachtungsraum Griechenland Römertum von
Spanien bis Griechenland bis bis zum heiligen Land was auch immer die alte Geschichte
hat eine ganz breite Sicht auf die Dinge sobald das Mittelalter anfängt
schränken sich die allermeisten Handbücher in Deutschland auf die Franken und
das was irgendwann mal das heilige römische Reich wird das heißt wir gehen
von einem ganz breiten Sicht auf so einer kleinen Sicht um 500
und sobald wir dann in die Neuzeit kommen dann wirds etwas
breiter wir haben Kolonien Europa wird mehr also nicht nur Deutschland sondern Europa wird
mehr in den si in die Sicht gekommen wenn das
alles diese Sicht hängt davon ab hängt von einer Annahme ab die
mittlerweile von der Forschung gesprengt worden ist nämlich dass es irgendeinen Zeitpunkt gibt
wo das deutsche Volk die Bühne betritt und wir werden in den nächsten
Minuten sehen es ist nicht ganz einfach festzustellen wann die Deutschen überhaupt
da sind wann wir unseren ersten Beleg haben und ob wir aus
diesen ersten Belegen irgendetwas über die Deutschen oder irgendeinen Stamm etwa die
Franken sagen können früher hatte man gemeint man könnte sozusagen das
Urgermanentum bevor es römisch verfälscht wurde aus Tacitus und ein paar
anderen antiken Schriftstellern herauslesen aber wir haben mittlerweile erkannt dass es
nicht ganz einfach ist dass es nicht ganz eindeutig ist und
dass es vor allen Dingen Erkenntnis technisch außerordentlich schwierig
ist wenn man annimmt dass die Benennung
eines deutschen Volkes oder eines Frankenvolkes in den Quellen gleichbedeutend ist
mit der realen Existenz irgendeines Volkes denn dieses
Wort Volk ist außerordentlich schwierig wenn man sichs genau anguckt
nämlich die Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert war
national organi or organisiert und national
sozusagen gesehen worden und es bürgerte sich die Annahme ein
ohne dass es kritisch hinterfragt wurde es war eine reine Projektion in
die Vergangenheit das irgendwie dass Volk was immer das Volk war unter
anderem auch das deutsche Volk ein unvergänglicher Baublock der Weltgeschichte war
das heißt das deutsche Volk das polnische Volk das französische
Volk konnte besiegt werden es konnte beherrscht werden von anderen es konnte in
andere Gebiete bedrängt war werden aber es konnte unter gar keinen Umständen ausgelöscht werden
dies habe so die frühere Annahme zur Folge gehabt dass
dieses Volk mal mehr sichtbar war in den Quellen und weniger aber es
war faktisch immer da auch wenn es nicht immer erwähnt wurde wurde und wir werden
das es ne außerordentlich fal also es ist schlicht falsch
wenn wir sehen wollen warum das falsch ist dann müssen wir mit der guten alten Quellenkritik anfangen
ne das ist eine der Stärken der deutschen Geschichtswissenschaft auch wenn es nicht
immer so gepflegt wird wie es eigentlich sein sollte denn wir müssen von dem Ausgangspunkt ausgehen
dass unsere Quellen über die Germanen die Deutschen die Burgunder die Franken und
so weiter und so fort allesamt römisch sind das heißt Grunderkenntnis ist
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:30:36 Min
Aufnahmedatum
2011-11-04
Hochgeladen am
2011-11-04 17:16:23
Sprache
de-DE