Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Uns fehlt ein Nachtrag zum Thema Induktion. Ich hatte Ihnen ja in der letzten Sitzung in
dieser Reihenfolge erklärt, die übliche Induktion auf natürlichen Zahlen, die
Course of Values Induktion auf natürlichen Zahlen und dann etwas, was völlig anders aussah,
nämlich Induktion über Grammatik. Das schreibe ich jetzt nicht nochmal an, weil es doch ein
bisschen länglich ist. Steht ja in den Notizen von letztem Mal drin. Nochmal zur Erinnerung,
Course Quatsch. Induktion über Grammatiken heißt, ich sehe mir so eine Grammatik an,
wie die für Aussagenlogik, die wir letztes Mal gesehen haben, und gewinne aus dieser Grammatik
ein Induktionsprinzip, das mir sagt, wenn ich etwas für alle Instanzen der Grammatik beweisen
will, in diesem Fall also für alle Formeln, dann habe ich so viele Klauseln in meinem
Induktionsprinzip wie in meiner Grammatik und für jede Klausel der Grammatik muss ich zeigen, wann
immer jede Instanz eines Nichtterminalen, was hier vorkommt, also hier keine, hier keine,
hier das eine Phi und einmal hier das Phi und das Psi, wann immer die meine Induktionsbehauptung
erfüllen, dann erfüllt auch die entsprechend abgeleitete Instanz hier also nicht Phi, hier
Phi und Phi, hier einfach nur a, ohne weitere Annahmen, hier Botte. Also ich habe nicht bewiesen,
dass das ein korrektes Prinzip ist. Ich habe Ihnen Induktion über natürliche Zahlen angeschrieben
und Ihnen erklärt, gut, das kann ich nicht beweisen, das ist eine Aktion. Ich habe anschließend
Cores of Values Induktion erklärt und die aber bewiesen und diese hier, das lässt sich auch
beweisen, je nachdem, wie man das jetzt alles genau definiert auf unterschiedliche Arten. Das
einfachste ist und ich führe das jetzt nicht durch, ich sage Ihnen nur, wie es geht. Das
einfache ist, man macht eine Cores of Values Induktion. Ja gut, was hat man zu zeigen? Man
hat zu zeigen, gut, ich habe alles getan, was ich laut Induktionsprinzip machen muss und will jetzt
schließen, dass für alle Formeln etwas gilt. Ich muss also jetzt etwas für alle Formeln zeigen und
behaupte, ich mache Cores of Values Induktion. Nun, man kann Induktionen ja auch über Größen
führen, die irgendwie an dem, worüber ich was beweisen will, dranhängen und in diesem Falle
über die Länge der Herleitung von Phi. Wer Lust hat, kann es mal probieren, es ist nicht schwer.
Also ich zeige praktisch, wenn ich annehme, dass alle kürzeren Herleitungen es schon tun,
dann tut es auch die Herleitung eines gegebenen Phi. So, das nur als Nachtrag. Was wir heute
eigentlich tun wollen, ist eine systematische Einführung in die Aussagenlogik, mit der wir
in der ersten Sitzung nur informell rumgespielt haben. Wer einen Tipp hat, kann sich bei mir
melden. Ich verfolge heute mal oder versuche mich dran zu halten ein System, nachdem ich die Tafeln
von vorne nach hinten beschreibe. Zwei Tafeln beschreibt man eher von hinten nach vorne. Wenn
jemand eine ganz tolle Idee hat, wie das besser geht, der sage es mir. Die sicherste Art, sich bei
Studenten beliebt zu machen, auf alle Tafeln gleichzeitig schreiben. Also Aussagenlogik. Ja,
ich hatte ja eingangs gesagt, zur Definition einer Logik gehören drei Dinge. Erstens, man
definiert die Syntax, was darf ich hinschreiben? Zweitens, die Semantik, was heißt das? Drittens,
man muss ein Beweissystem sich entwickeln. Wir fangen an mit der Syntax. Die kennen wir ja schon,
ja ich erinnere. Recall heißt, kennen wir schon. So, die Grammatik war sehr kurz. Sie besteht also
aus diesen vier Klauseln. Ich kann Phasum hinschreiben, ich kann Atome hinschreiben,
aus einem gegebenen Vorrat, Skript A von Atomen. Ich kann Formeln negieren und ich kann aus zwei
Formeln ihre Konjunktion bilden. So, dann brauchen wir ein bisschen Notation.
Erstens, die Frage ist, welche Klammern setze ich? Es gibt Leute, die sagen, und bindet stärker als
oder. Ich kann mir das nie merken. Aber das eine, was man schon sagen sollte, ist, Negation bindet am
stärksten. Also die Negation bezieht sich immer nur auf das, was direkt dahinter besteht. Ja,
dann fehlen uns ja viele vermutlich bekannte buhlische Operatoren. Also zum Beispiel können
wir ja noch nicht mal True hinschreiben, nur falsch. Das ist ein bisschen subversiv. Naja,
True ist schlicht und einfach not false. Also wahr ist nicht falsch. Dann Disjunktion. Führen wir
auch einfach als Abkürzung ein mit ganz vielen Negationen. Das ist praktisch das bekannte
De Morgan'che Gesetz. Also wir definieren Phi oder Psi als nicht, nicht Phi und nicht Psi. Also es
ist von Phi und Psi ist eins der Fall genau dann, wenn nicht beides nicht der Fall ist. Gut, wenn
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:28:05 Min
Aufnahmedatum
2014-10-23
Hochgeladen am
2014-10-23 10:49:59
Sprache
de-DE
Aussagenlogik:
- Syntax und Semantik
- Automatisches Schließen: Resolution
- Formale Deduktion: Korrektheit, Vollständigkeit
Prädikatenlogik erster Stufe:
- Syntax und Semantik
- Automatisches Schließen: Unifikation, Resolution
- Quantorenelimination
- Anwendung automatischer Beweiser
- Formale Deduktion: Korrektheit, Vollständigkeit