Ja, vielen Dank für die freundliche Begrüßung, für die einleitenden Worte. Auf meiner Seite noch
ganz herzlichen Dank an alle, die da mitgewirkt haben, dass da heutige Abend so stattfinden kann.
Ich möchte gleich einsteigen und Ihnen gleich mal ein bisschen Überblick geben,
was Sie in der nächsten Dreiviertelstunde ungefähr erwartet. Ganz klassisch zunächst
mal ein Einstieg. Was ist ungefähr die Ausgangslage zumindest für die meisten von uns,
die eben jetzt auch schon erste Erfahrungen vielleicht gemacht haben mit Chetchabit und
anderen KI-Anwendungen, die frei im Netz sind. Muss aber mal ein bisschen gucken. Wir haben ja
ein heterogenes Publikum, aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass das ein komplett neues Thema
ist, sondern dass man zumindest schon mal von Chetchabit ein bisschen was gehört hat. Dann
werde ich noch mal notwendige Differenzierungen vornehmen. Sogar auch die Frage, ist Chetchabit
jetzt eigentlich die KI oder wie hängt das jetzt zusammen? Gibt es da vielleicht unterschiedliche
Arten? Von was spricht man denn eigentlich? Dann eben den ersten Punkt aus dem Titel. Ja,
Schulschluss. Können wir uns jetzt die Lernerei sparen? Das ist ja vielleicht eine Hoffnung,
die manche Schülerinnen und Schüler haben. Und umgekehrt die Frage ist, was wir jetzt gerade
irgendwie so erleben an den Schulen, ist das vielleicht manchmal auch eher ein Schnellschuss.
Und geht es vielleicht gar nicht darum, tatsächlich jetzt schnell Chetchabit in Schulen zu verankern
oder Tools, die damit arbeiten, sondern geht es um was anderes? Ja, ich habe dann auch einen
Vorschlag, wie man sich dem Thema und solchen Phänomenen generell ändern kann. Also nicht
ein persönlicher Vorschlag, sondern wie es in der Medienpädagogik und der Didaktik der Informatik
eigentlich so gemacht wird. Und natürlich habe ich auch was Konkretes dabei. Man möchte natürlich
auch genau wissen, wie machen Sie es jetzt eigentlich an der Uni, in der Lehrerbildung
einerseits. Und ich habe auch ein Angebot für die Schulleitungen, für Lehrkräfte dabei. Tatsächlich
haben wir auch ein Projekt, wo es wirklich um Lehrerfortbildung letztendlich geht in dem
Bereich. Das kann ich auch noch ganz kurz vorstellen. Ja, paar Headlines, die zum Teil,
glaube ich, schon wahrgenommen worden sind, zum Teil eben neu sind. Wir haben ganz unterschiedliche
Phänomene, die wir beobachten können, nämlich vor allem im Internet, im öffentlichen Kommunikationsraum.
Das beispielsweise Plattformen überflutet werden mit Produkten, die mit Hilfe von künstlicher
Intelligenz erstellt worden sind. Das können Lieder sein zum Beispiel oder Nachrichten oder
auch der Enkeldrick, den viele erkennen. Der wird tatsächlich jetzt auch mit Hilfe von KI schon
durchgeführt. Cyberangriffe mehren sich und die dessen Information nimmt tatsächlich zu. Auch im
Wissenschaftsbereich ist tatsächlich da nicht gefeiert davon, sondern man hat festgestellt,
dass immer mehr gefälschte Publikationen mit Hilfe von KI generiert werden und ins
Wissenschaftssystem eingespeist werden. Und das ist tatsächlich durchaus, was man zunächst mal
ernst nehmen muss. Also hier ein Ausdruck aus dem Gutachten der KJM, der Kommission für Kinder-
und Jugendmedienschutz, die eben zusammenfassen, dann das Urteil treffen, dass also Fallsinformationen
mit KI-Systemen das Potenzial haben, auch breite Bevölkerungsgruppen zu desorientieren und insgesamt
natürlich auch das Vertrauen in die Demokratie gefährden können. Wie wird das gemacht? Also rechts
sehen Sie hier ein Bild von einer jungen Frau. Tatsächlich ist es keine real existierende junge
Frau, sondern ein KI generiertes Bild. Das ist ein Ausdruck, ein Ausschnitt aus dem Instagram-Account,
wo eben hier jemand versucht hat, also mit KI generiert Wahlwerbung für die AfD in der aktuellen
Bundestagswahl zu machen. Und das sind also permanent quasi eben dann Nachrichten gekommen,
wo man vermutet, dass tatsächlich eben diese junge Frau dahinter steckt und mit persönlicher
Lebenslage und dann berichtet, warum sie die AfD wählt. Aber diese Frau existiert nicht und wir
haben also tatsächlich da irgendjemand, der halt also mit Hilfe von KI entsprechend das faked. Und
das ist tatsächlich kein Einzelbeispiel, sondern wir stellen das auf den Social-Media-Plattformen
schon in großem Umfang vor. Es gibt Schätzungen, dass es tatsächlich schon bis zur Hälfte der
Nachrichten erreicht, also was tatsächlich eben mit Hilfe von KI generiert worden ist. Das muss
nicht heißen, dass es dann schon ein Fake ist, aber da ist also KI weitgehend im Einsatz. Und wir
wissen natürlich auch, dass es vor allem die jungen Menschen sind, die sich also mit Hilfe von
Social Media informieren. Und hier sind es wiederum vor allem die sozial Benachteiligten,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:54:42 Min
Aufnahmedatum
2025-04-03
Hochgeladen am
2025-04-08 17:06:04
Sprache
de-DE
Die Veröffentlichung von generativen KI-Systemen wie ChatGPT fordert das Bildungssystem heraus. Schülerinnen und Schülern, aber auch Lehrkräften stehen zunehmend neue Möglichkeiten zur Verfügung und es ist klar, dass Large Langue Models und andere Arten von KI-Systemen in der Lebenswelt von Kinder und Jugendlichen, aber auch in der Berufswelt und in den verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen einen Bedeutungszuwachs erfahren werden. Wie soll und wie kann das Bildungssystem reagieren, um einerseits Schnellschüsse zur vermeiden und andererseits nicht den Anschluss an diese Entwicklungen zu verlieren? Prof. Kammerl geht diesen Fragen anhand zentraler pädagogische Perspektiven und aktueller empirischer Befunde nach und entwickelt Szenarien für eine Bildung in einer zunehmend digitalen Welt.