Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ja, ich begrüße Sie. Wir haben ja jetzt schon einiges über die mehrdimensionale Integration
gesehen und andererseits wissen Sie auch, dass es dann im weiteren Teil der Vorlesungen um
Differentialgleichungen geht. Um das Ganze zu motivieren, bringe ich mal ein mechanisches
Beispiel. Sie haben so eine quadratische Platte, wie hier das Schild so in der Art und hängen
das auf, also zum Beispiel mit einem Nagel und dann lassen sie es pendeln und dann stellen wir
die Bewegungsgleichung dafür auf. Um das zu machen, muss man auch diverse mehrdimensionale
Integrale lösen und am Ende kommt man dann zu einer gewöhnlichen Differentialgleichung. Die
kennen Sie sicher auch schon und das können Sie wahrscheinlich auch selber machen, aber ich schreibe
es trotzdem mal hin, damit Sie die Verbindung auch mal sehen. Das sind ja wirklich mechanische
Alltagsprobleme. Also der Einfachheit halber betrachten wir jetzt eine Quadratscheibe.
Die hat eine gewisse Masse, also zieht die Gewichtskraft nach unten,
der Kraft M mal G und die ist irgendwo aufgehängt, ist im Punkt A mittels einer Achse drehbar gelagert.
Und die Achse steht senkrecht zu der Scheibe, also wie so ein Nagel, den man ganz senkrecht
in die Wand schlägt. Also das ist unser System und man kann ja dann diese Platte drehen und wenn man
das System auf diese Weise auslängt und dann loslässt, dann wird sich irgendeine Bewegung
einstellen und es geht jetzt darum die Bewegungsgleichung aufzustellen. Das ist ja eine gewöhnliche
Differentialgleichung. Das System wird ausgelenkt, wie bewegt es sich weiter.
Durch die Auslenkung kennt man dann den Anfangszustand und danach geht ja alles
deterministisch weiter. Wir machen mal eine kleine Skizze. Also hier oben ist der Punkt
A, wo das ganze befestigt ist und hier haben wir dann unsere quadratische Scheibe. Ich nenne
die Seitenlänge mal klein A und die Position dieses Quadrates können wir dann durch einen
Winkel beschreiben, einen Auslenkungswinkel. Hier geht es erstmal nach unten. Diese Scheibe,
dieses Quadrat hat ja einen Schwerpunkt S, den kann man hier leicht bestimmen und da greift
dann eine Kraft an. Die Gewichtskraft, M, A, G, die wirkt ja an sich senkrecht nach unten
und durch die Auslenkung, Phi, wird dann nur ein Teil hier in der Richtung dieses Hebelarms
aufgenommen und der andere Teil erzeugt einen Drehmoment. Diese Gewichtskraft zerlegt man
und dann hat man hier den Teil, der orthogonal auf diesem ausgelenkten Arm steht, das ist
dann M mal G mal Sinus Phi und die Länge dieser Strecke, also der Abstand des Schwerpunkt
vom Drehpunkt ist gerade A mal Wurzel zweieinhalb, das ist sozusagen der Hebelarm. Dann nehme
ich noch eine andere Farbe. Das ist ja eine Drehbewegung, die hier ausgeführt wird und
die wird verursacht durch das Drehmoment und das Drehmoment ist das Produkt aus dieser
Länge A mal Wurzel zweieinhalb und dem Anteil der Schwerkraft, der orthogonal dazu wirkt,
das ist M mal G mal Sinus Phi. Und mit diesem Momentensatz kann man leicht die entsprechende
gewöhnliche Differentialgleichung hinschreiben. Die sieht so aus, Tete A mal Phi zwei Strich
von T, das ist die zweite Zeitableitung, ist gleich Minus A mal Wurzel zweieinhalb. Das
Minuszeichen kommt, weil ja die Kraft als Rückstellkraft wirkt und der Drehbewegung
entgegenwirkt und dann kommt M mal G mal Sinus von Phi von T. Das ist die Kraft orthogonal
zu diesem ausgelenkten Abstand von dem Drehpunkt. Das sollten Sie kennen, das ist der Momentensatz.
Also im Sinne der Punktmechanik wird hier nur der Schwerpunkt S bewegt und zwar eben
durch dieses Moment. Aber diese Zahl Tete A, die enthält die Information über die Form
des Quadrats, das ist nämlich das Massenträgheitsmoment und das ist ja auch ein Integral. Und jetzt
kommt das Integral ins Spiel. Hier bei unserem Beispiel ist ja der Körper ein Rechteck, also
ein zweidimensionales Intervall. Das können wir also ganz einfach mit unserer Theorie
des Riemann Integrals integrieren und so das Massenträgheitsmoment ausrechnen. Dabei ist
Tete A das Massenträgheitsmoment. Und damit da eine Masse ins Spiel kommt, führen wir
noch eine dicke dieser Scheibe, kleinen T, ein. Scheiben dicke, kleinen T und eine dichte
roh. Die soll aber homogen sein, diese Scheibe, das heißt T und roh sind hier sowieso nur
Faktoren. Erhält man jetzt die Formel für Tete A, das ist das Integral von 0 bis klein
a, vom Integral von 0 bis klein a. Dann kommt das Quadrat des Abstandes zu dem Drehpunkt,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:25:35 Min
Aufnahmedatum
2011-10-25
Hochgeladen am
2011-11-21 11:18:57
Sprache
de-DE
Vorlesung und Übung