So, guten Morgen. Ich schließe gleich an, an diese Ventrickelgeschichte bzw. an eine Frage,
die mir ein paar Kollegen am Schluss der letzten Vorlesung gestellt haben,
betreffend den vierten Ventrickel und die Kommunikation des inneren Liquoraums mit
dem äußeren Liquoraum. Vielleicht noch einmal zur Wiederholung, weil der Stift heute besser zu
führen ist. Da haben wir ja in diesem rechten Bild transparent gezeichnet die inneren Ventrickelräume,
dreidimensional. Und ich fange da noch einmal an mit dem Seitenventrickel. So, und Sie sehen,
der Seitenventrickel links und rechts, übrigens in Ihren Büchern steht wahrscheinlich manches
mal der erste und der zweite Seitenventrickel. Und das ist missverständnisträchtig, weil man sich ja
immer einigen muss, auf welcher Seite fängt man zu zählen an. Wenn man von links nach rechts
schreibt und sich so ein axiales Schnittbild anschaut, dann wird man wahrscheinlich sagen,
das ist der erste Seitenventrickel, das ist der zweite Seitenventrickel. Wenn man diesen Schnitt
virtuell im CT oder im Kernspinn anschaut, dann schauen wir vom Kaudal drauf. Sie wissen,
Sie wahrscheinlich schon, dass man diese virtuellen Querschnittsbilder, die man von Patienten dann
bekommt aus diesen tollen Maschinen, dass man die vom Kaudal anschaut, sodass links im Bild rechts
beim Patienten ist und umgekehrt. Und dann hat man schon wieder das Problem, wo fängt man jetzt zum
zählen an? Ist jetzt der im Bild erscheinende linke Seitenventrickel, der eigentlich der rechte
ist? Ist das der erste? Und so fort. Also, lange Rede kurzer Sinn, das ist alles nicht so sinnvoll.
Also eins und zwei streichen wir und sagen lieber linker und rechter Seitenventrickel, das ist
eindeutig. Das ganze mit eins und zwei, erster und zweiter Seitenventrickel, kam ja daher,
dass man im Bereich des Zwischenhirns, das war ein bisschen zu fursch, etwas zu dick, lieber so dünn,
dass man im Bereich des Zwischenhirns von einem dritten Ventrickel, also das ist der Seitenventrickel,
das ist der dritte Ventrickel, da hat man gedacht, muss man halt nach unten auch noch zählen und im
Bereich des Hirnstammes und des Kleinhirns haben wir vom vierten Ventrickel gesprochen. Das bleibt,
weil diese Ventrickel, die gibt es nur in Einzahl, die sind mehr oder weniger mittelständig,
da gibt es keine Verwirrung. Zwischen den beiden Seitenventrickeln und dem dritten Ventrickel gibt
es bekanntlich eine Verbindung, muss ja sein, die sieht man auf diesem Axialschnitt auch hier.
So, und das sieht man in dem Bereich, ich mache das jetzt mit einem gelben Ringel, so das hier. Dieses
Nadelöhr nennt man ja das Vorrahmen interventriculare und die Trennwand zwischen
den beiden Seitenventrickeln, die hier auf dem Axialschnitt sehr schön hier zu sehen ist,
habe ich jetzt blau, kann man ja sehen. Diese Trennwand ist ein Septum und dieses Septum heißt
Septum pellucidum. Man ist immer versucht, vor allem werden Sie selber merken, wenn Sie dann im
klinischen Abschnitt sind und viele Dinge aus dem Physikum, die Sie schön gelernt haben, schon wieder
ein bisschen beiseite geschoben haben im Gedächtnis, dann sind Sie immer versucht, zu sagen,
dieses Septum als Septum interventriculare zu bezeichnen. Das gibt es im Herzen, aber nicht
im Hirn. Im Hirn heißt es Septum pellucidum, damit es da keine Verwechslungen gibt. Andererseits
gibt es das Septum interventriculare, ah, das, Entschuldigung, das Vorrahmen interventriculare,
das nach seinem Beschreiben Monroi genannt wird. Monroi, Septum interventriculare Monroi,
mir fällt immer die Meerelle Monro ein, aber das ist historisch wahrscheinlich bedingt. Vorrahmen
interventricular Monroi, das gibt es wiederum im Herzen nicht. Da wäre das nämlich eine Fehlbildung,
ein Visium, wenn es da ein Vorrahmen interventriculare gäbe, also, damit wir das unterscheiden. So,
dritter Ventricle im Bereich des Zwischenhirns, mittelständig, normalerweise spaltförmig und
dann gibt es die Verbindung zwischen dem dritten Ventricle und dem vierten Ventricle in Form des
sogenannten Aqueducts. Im Bereich des Mittelhirns Aqueduct, Aqueduct oder mit Umlaut angeschrieben,
je nachdem wie Sie wollen, Aqueductus mesencephali oder Aqueductus cerebri, Aqueductus silvi und so.
Warum im Bereich des Telencephalons, des Diencephalons und des Rhombencephalons,
die Begriffe werden wir uns dann auch noch von der Entwicklungsgeschichte herleiten,
warum es nur dort in diesen Liquor-Räumen einen Plexus coroideus gibt, den ich Ihnen jetzt
einzeichne. Das ist ja der Plexus coroideus des Seitenventricles. Im Dach des dritten Ventricles
haben wir auch einen Plexus coroideus und im Bereich des vierten Ventricles haben wir auch
einen Plexus coroideus. Warum es nur dort einen Plexus coroideus gibt, der uns den Liquor erzeugt,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:44:02 Min
Aufnahmedatum
2016-10-25
Hochgeladen am
2016-11-10 13:24:10
Sprache
de-DE