Im letzten Video haben wir Karten und Atlanten auf topologischen Räumen eingeführt und auch
bereits den Begriff der k-maligen Differenzierbarkeit eines Atlas etabliert, was so viel hieß,
wie dass alle Kartenwechsel, die in diesem Atlas passieren können, mindestens k-mal stetig
differenzierbar sind. In diesem Video werden wir jetzt noch einige zusätzliche Konzepte einführen,
bevor wir in der Lage sind, endlich den Begriff der differenzierbaren Mannigfaltigkeit als ein
Spezialfall eines topologischen Raumes einzuführen. Und wir fangen im Prinzip mit einer Definition an,
denn es kann ja sein, dass für einen topologischen Raum, den wir mit N bezeichnen,
mehrere Atlanten existieren, die diesen Raum überdecken. Und deswegen ist es sinnvoll,
zu Äquivalenzklassen von Atlanten überzugehen, damit man diese Uneindeutigkeit irgendwie
mathematisch in den Griff bekommt. Also wir fangen an mit einer Definition zur CK-differenzierbaren
Struktur. Geschrieben CK, wie die K mal steht, die differenzierbaren Funktionen. CK-differenzierbare
Struktur. Wir wählen uns jetzt erstmal einen Index, der gibt uns die Differenzierbarkeitsstufe an,
also für einen Index nennen wir ihn K. Der kann aus den natürlichen Zahlen kommen. Und wir nehmen
auch unendlich hinzu, bei unendlich oft differenzierbaren Funktionen sehr hilfreich. Genau,
für solch ein Index nennen wir zwei differenzierbare Atlanten. Wir nennen A1, A2.
A1, A2 eines topologischen Raumes M. Ich nehme wieder die Kurzschreibweise.
Und die sollen differenzierbar sein der Klasse CK. Das habe ich jetzt vergessen hinzuzuschreiben,
das fügen wir einfach hier noch mit ein. Das heißt insbesondere, dass alle Kartenwechsel
K mal stetig differenzierbar sein sollen. In diesen Atlanten nennen wir K-Äquivalent.
Das heißt wir werden uns jetzt Äquivalenzklassen anschauen, falls die Vereinigung der Atlanten
selber wieder ein Atlas der Klasse CK ist. Als die Vereinigung, sprich A1, der Atlas,
vereinigt mit A2 wieder ein Atlas der Klasse CK ist auf M ist. Dann sprechen wir von den Atlanten,
die sind in der gleichen Äquivalenzklasse. Das heißt insbesondere, dass die Kartenwechsel,
die durch diese Vereinigung der beiden Atlanten entstehen, weiterhin K mal stetig
differenzierbar bleiben. Wir dürfen also hier keine Differenzierbarkeitsstufe verlieren.
Dann sind sie sozusagen äquivalent und wir notieren in dem Fall auch wie folgt. In diesem
Fall notieren wir dieses kleine Tilde-Symbol schon in Subindex K dran. Das heißt der Atlas
A1 ist K-Äquivalent zu A2 und die Äquivalenzklasse, können wir auch noch angeben,
die nennt man in diesem Fall, in diesem Kontext von topologischen Räumen, eine CK differenzierbare
Struktur. Die Äquivalenzklasse, das heißt alle Atlanten, die zueinander K-Äquivalent sind,
die kann ich alle zusammenfassen und das schreibt man typischerweise in solchen eckigen Klammern.
Und in die Äquivalenzrelation, das wäre hier diese K-Äquivalenz, nennt man eine CK
differenzierbare Struktur. Genau, das haben wir jetzt im Prinzip eingeführt. Wir sind
immer noch bisher im Setting von allgemein topologischen Räumen gewesen, aber in vielen
Anwendungen hätten wir lieber gerne noch zusätzliche Strukturen, zusätzliche Eigenschaften, die uns
helfen, Mathematik zu betreiben, insbesondere später, wenn wir den Ableitungsbegriff einführen
wollen und insbesondere, wenn man glatte Testfunktionen benutzen möchte, das heißt Funktionen, die
unendlich oft differenzierbar sind oder auch die Eigenschaft, die der Zerlegung der 1 benutzen
möchte, brauchen wir zwei grundlegende Eigenschaften, die wir noch zusätzlich an
unseren topologischen Raum fordern wollen. Und die erste Eigenschaft ist die des sogenannten
Hausdorffraums, das wollen wir definieren. Was ist ein Hausdorffraum? Also wir nennen
einen topologischen Raum Hausdorffraum, wenn wir zwei unterschiedliche Punkte aus der zu
grundlegenden Menge nehmen können, die dürfen nicht gleich sein und zu jedem dieser Punkte
muss ich eine offene Umgebung finden, so dass die offenen Umgebung disjunkt sind. Das heißt,
ich brauche immer Nachbarschaften, die sich nicht schneiden und wenn das für jeden Punkt
erfüllt ist, dann spreche ich von M als ein Hausdorffraum oder manchmal liest man auch
in der Literatur den Begriff des separierten Raums, eben weil man diese Umgebung separieren
kann. Das wollen wir festhalten. Ein topologischer Raum M heißt Hausdorffraum, nach dem Mathematiker
Hausdorf. Falls wir je zwei unterschiedliche Punkte
von X und Y nennen, aus der zu grundlegenden Menge M, die wir hier mit dem Raum identifizieren
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:34:14 Min
Aufnahmedatum
2021-12-17
Hochgeladen am
2021-12-17 14:26:18
Sprache
de-DE