31 - Ernährung und Sport bei Krebspatienten [ID:9450]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ich freue mich sehr, jedenfalls bei Ihnen sein zu dürfen. Es ist tatsächlich so, dass ich mich schon seit 2003 sogar mit der Ernährung beschäftige.

Seit 2003 habe ich die Professur für diesen Bereich. Es ist unglaublich spannend, wie weit sich die Ernährung entwickelt hat.

Wir wissen inzwischen, dass Ernährung nichts Basales oder Banales ist.

Es kann uns gesund halten, aber auch krank machen, je nachdem, in welchem Zustand wir uns befinden.

Habe ich eigentlich einen Pointer? Wenn nicht, ist es nicht schlimm.

Ernährung und Sport bei Krebspatienten ist ja das Thema heute.

Ernährung ist wirklich dahingehend interessant. Da hat sich einiges getan.

Früher war es für uns unglaublich wichtig, ob jemand genug Kalorien aufnimmt, dass er ja nicht abnimmt etc.

Inzwischen wissen wir die Differenzierung, wie weit es wichtig ist, die Ernährung nach den Anteilen zu verteilen.

Da werde ich heute einiges was zu sagen. Sport bei Krebspatienten ist eigentlich gar kein junges Thema, aber dann doch.

Vor vielen Jahren ist das Thema schonmal angegangen worden, dann ist es wieder verlassen worden und jetzt ist es wieder ganz aktiv.

Und ich habe immer noch Patienten, die sagen, darf ich noch mal eine Gartenarbeit machen, strengt mich das nicht zu sehr an.

Das ist natürlich überhaupt nicht so. Sie müssen sich anstecken, Muskelabbau darf nicht stattfinden.

Das ist das Thema heute und ich freue mich natürlich auch, dass Sie bei diesem Wetter zu uns gefunden haben und diese Themen mit mir zu besprechen.

Zum Thema Ernährung in Krebs. Aus dem medizinischen Umfeld gibt es dann so paar Schlagwörter. Mangelernährung, Übergewicht und speziell Nährstoffe.

Es ist so, dass die Mangelernährung bedeutet für uns, dass jemand etwas verliert an ihrem Körper, ohne das man sehen muss.

Sprich Muskelabbau, Übergewicht. Sie wissen, wir leben in einer Situation, wo wir viel mehr Übergewichtige haben, viel mehr adipöse Menschen.

Und wir wissen vor allem, dass Übergewichtigkeit vielleicht nicht nur unpassend ist in der körperlichen Bewegung.

Die Fettmasse, vor allem hier im Bauchbereich, produziert die ganze Zeit Entzündung.

Und diese Entzündung führt dazu, dass über Jahre und Jahre diese ständige Entzündung zu Zellveränderungen führen kann, eben zu einer Krebserkrankung am Ende führen kann.

Und die scheinbar übergewichtigen Menschen aber auch einen massiven Muskelabbau leiden. Das sieht man nicht, aber man kann es messen.

Und spezielle Nährstoffe. Wir sind nicht nur im Hinblick Proteine, Kohlenhydrate und Fette unterwegs.

Wir reden von verschiedenen Nährstoffsupplementen, sei es Selen, Kukumien ist ja ein ganz nettes Thema, sekundäre Pflanzenstoffe.

Da werde ich jetzt nicht überall eingehen können, aber auf Fragen bin ich natürlich am Ende gerne bereit.

Fette, Proteine, Kohlenhydrate bedeutet also, das sind die sogenannten großen Nahrungsanteile, Vitamine und Spurenelemente.

Einige Vitamine muss man messen, wenn jemand krank ist, vor allem Vitamin D ist entscheidend. Das messen wir immer bei jedem Patienten.

Es ist für so vieles wichtig, Zink, für Wundheilungsstörungen, die sekundären Pflanzenstoffe habe ich erwähnt.

Die können entzündungshemmend sein, es gibt ganz interessante Studien dazu.

Und was geht an Schlagbötern durch den Kopf? Ursache für Krebsheilung, Prävention.

Das ist genau der Punkt. Ernährung kann krank machen, kann aber auch heilend wirken.

Und dann denkt man sich mal, welche Krebserkrankungen sind denn wirklich diejenigen, die jetzt betroffen sind in diesem Bereich?

Und da kann ich Ihnen eine riesige Liste auflisten, sei es sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Patienten,

sind es alle möglichen Krebserkrankungen, die zu einem Muskelabbau führen können.

Risiko der Mangelernierung. Das bedeutet, wir haben eine Situation bei einer Krebserkrankung, dass das Risiko einer Mangelernierung,

und nochmal wiederholen, das werde ich einige Male sagen, das Wort Mangelernierung bedeutet bei mir immer Muskelabbau.

Keine kahektischen Menschen unbedingt.

Patient kann auch übergewichtig aussehen, aber trotzdem einen Muskelabbau haben.

Und wir wissen, dass Patienten, die Muskelabbau haben, viel, viel mehr Komplikationen, wie in ihrer Erkrankung haben.

Die nebenwirkende Chemotherapie ist immer ein ganz entscheidender Faktor.

Aber letztendlich bei einer Krebserkrankung ist es so, dass sowohl die Stoffwechselveränderungen durch die Entzündung,

eine Krebserkrankung ist nichts anderes als eine ständige Entzündung.

Da geht es nicht nur um Wachstum und Wachstumhemmung.

Diese Entzündung im Körper führt dazu, dass sehr viele Veränderungen stattfinden.

Magen-Darm-Probleme, psychologische Probleme, all das führt dazu, dass jemand weniger isst.

Und der Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft, die Lebensqualität einschränkt,

die Verträglichkeit der Therapie einschränkt.

Muskel ist nicht nur in ihren Armen, in den Beinen, es ist in der Atemmuskulatur.

Verschiedene Protein-Enzyme in ihrem Körper können nicht funktionieren, wenn sie Proteine verlieren.

Entzündungsneigung, all das passiert. Wundheilungsstörungen.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:40:11 Min

Aufnahmedatum

2018-07-09

Hochgeladen am

2018-07-16 11:25:40

Sprache

de-DE

Krebspatienten haben ein hohes Risiko für die Entwicklung einer Fehlernährung und eines Muskelabbaus. Die Lebensqualität und die körperliche Leistungsfähigkeit leiden dabei enorm unter den Folgen. Um der Mangelernährung und dem Muskelabbau entgegen zu wirken, werden spezielle ernährungstherapeutische Ansätze zur Stabilisierung der Ernährungssituation und körperlichen Aktivität entwickelt. Eine proteinreiche Ernährung scheint angesichts des erhöhten Proteinumsatzes bei Krebserkrankungen von Vorteil für die Erhaltung der Muskelmasse zu sein, so dass in den aktuellen Leitlinien der nationalen und internationalen Fachgesellschaften eine proteinreiche Ernährung bei einer Krebserkrankung empfohlen wird. In Hinblick auf den Muskelabbau ist zusätzlich eine individuell angepasste Sporttherapie notwendig. Prof. Zopf präsentiert die aktuellen Ernährungs- und Bewegungstherapieempfehlungen bei einer Krebserkrankung.

Tags

Sport Ernährungstherapie Krebs Tumor Muskelaufbau Bewegungstherapie
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