Das Thema dieses Podcasts sind extrazelluläre Veränderungen.
Aber was ist das eigentlich?
Zu den extrazellulären Veränderungen zählt man die extrazellulären Uedeme, Ergüsse und
Veränderungen der Matrix, also der Grundsubstanz.
Los geht es mit den Uedemen.
Als ein Uedem oder auch einfach als Schwellung definiert man eine abnorme Flüssigkeitsansammlung
im extravaskulären Kompatiment des extrazellulären Raums.
Im Allgemeinen bringen Arterien Flüssigkeit heran, die teilweise ins Gewebe gelangt und
über Venen und Lymphgefäße wieder abgeleitet wird.
Wenn dieses Gleichgewicht zwischen Hin- und Abtransport gestört ist, kommt es zum Uedem.
Ursache für eine Gleichgewichtsstörung ist zum Beispiel ein hydrostatischer Überdruck
in den Kapillaren, wie es zum Beispiel in der Lunge bei Linksherzensuffizienz vorkommen
kann, ein onkotischer Unterdruck im Blut, bei Eiweißmangelernährung beispielsweise,
eine kapilläre Permeabilitätsstörung, zum Beispiel durch Toxine, eine Lymphabflussstörung,
beispielsweise nach operativer Ausräumung von Lymphknoten oder endokine Störungen, die
zum Beispiel zum sogenannten Myxodem bei Schilddrüsenhormonmangel führen.
Und was ist dagegen ein Erguss?
Ein Erguss ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung in einer präformierten Körperhöhle.
Man unterscheidet zwei Formen, das Exudat und das Transudat.
Das Exudat entsteht im Allgemeinen im Rahmen von entzündlichen Prozessen, während das
Transudat durch nicht entzündliche Prozesse hervorgerufen wird.
Das Exudat ist also ein entzündliches Udem, trüb und eiweißreich, wohingegen das Transudat
als ein nicht entzündliches Udem klar und eiweißarm ist.
Der Pathomechanismus eines Ergusses ist vergleichbar mit dem eines Udems.
Als Beispiele für Ergüsse kann man den Pleurer, Pericard oder den Gelenkerguss nennen.
Nun geht es jetzt noch um Veränderungen der Matrix.
Auf folgende Matrixveränderungen werden wir eingehen.
Auf Kollagenveränderungen, auf Veränderungen der Basalmembran, auf Elastinveränderungen
und Veränderungen der Grundsubstanz.
Beginnen wir mit den Störungen des Kollagenstoffwechsels.
Kollagen ist der wichtigste Grundbaustoff der Haut, der Knochen, der Knorpel, der Sehnen,
der Blutgefäße und vieler inneren Organe.
Gebildet wird Kollagen in den stoffwechselaktiven Zellen des jeweiligen Stütz- und Bindegewebes.
Da das Kollagen in mehreren Schritten aufgebaut wird, sind auch Störungen auf verschiedenen
Ebenen möglich.
Durch Vitamin C-Mangel kommt es beispielsweise zu einer Krankheit namens Skorbut.
Bei zu wenig Vitamin C kommt es zu einer mangelnden Hydroxylierung des Proliens und daher dann
daraus resultierend zu einer Minderwertigkeit des Kollagens.
Das Krankheitsbild zeichnet sich durch Gefäßbrüchigkeit aus.
Es kommt zu Blutungen durch brüchige Gefäße und zu Zahnausfall.
Die nächste Matrix-Veränderung ist die Basalmembran-Veränderung.
So eine Veränderung der Basalmembran findet man zum Beispiel bei der diabetischen Glomerulopathie
der Nieren.
Glykosilierung von Matrix-Proteinen der Basalmembran durch nicht enzymatische Anlagerung von Zuckern
an Proteine führt zu einer Umsatzverzögerung und Anhäufung.
Das führt zu einer Neuexpression von Genen, darunter jenes für den sogenannten Connective
Tissue Growth Factor, wodurch es zu Polyphorationen von Fibroplasten und Bildung extrazellulärer
Matrix kommt.
In Folge entwickelt es bei starker Ausprägung eine Proteinorie und das sogenannte nifrotische
Symptom.
Presenters
Julia Scholz
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:06:21 Min
Aufnahmedatum
2015-02-13
Hochgeladen am
2016-05-03 13:33:10
Sprache
de-DE