Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
So, guten Morgen zusammen. Wir hatten letztens mal angefangen, uns konkret und allgemein mit
Einflussverfahren zu beschäftigen. Und zwar sind wir ausgegangen vom sogenannten expliziten
Euler-Verfahren oder Polygonzug-Verfahren. Ich habe gleich gesagt, dieses Verfahren hat eigentlich
heute nur noch Demonstrationszwecke. Wir haben gesehen, dieses Verfahren konvergiert, nicht
besonders schnell, sondern nur in der Ordnung 1, wobei wir damit dann die Potenz in H meinen,
mit der wir den Fehler zwischen ermittelter Gitterfunktionsnäherungslösung und der kontinuierlichen
Lösung auf den Gitterpunkten meinen. Entscheidet man sich dafür, nur wie beim Euler-Verfahren
jeweils nur den alten Gitterfunktionswert mit in die Rechnung einzubeziehen. Die Verbesserung
kommt jetzt dadurch, dass wir für diesen einen Schritt von Tj nach Tj plus 1 mehrere Auswertungen
von f, was sozusagen den wirklichen Aufwand in dem Verfahren, solange es explizit ist, darstellt.
Dass wir solche mehreren Auswertungen zulassen. Wir haben ein paar Beispiele gesehen. Wir gehen
sie vielleicht noch mal schnell durch. Auch diese Beispiele sind mehr historischen Charakters. Das
fängt an mit dem verbesserten Polygonzugverfahren, wo wir den Differenzenquotienten als zentralen
Differenzenquotienten interpretieren und dementsprechend hier eine Approximation brauchen
für diesen Wert zwischen den Gitterpunkten, was wir wiederum mit dem Euler-Verfahren machen.
Oder aber das Verfahren von Heun, wo man den zentralen Differenzenquotienten auffasst,
also eine Ermittlung aus den vorwärts genommenen Differenzenquotienten und den rückwärts
genommenen Differenzenquotienten, wo man hier nicht sich eigentlich jetzt den unbekannten Wert yj
plus eins einhandeln würde. Das würde zu einem impliziten Verfahren führen, die wir uns später
anschauen. Und um das zu vermeiden, macht man hier wieder einen Euler-Schritt. Ich weiß es nicht
mehr genau, welches dieser beiden Verfahren, aber eines dieser beiden Verfahren, zumindest in Hamburg,
zumindest an der TU Hamburg-Harburg, heißt dort Euler-Verfahren oder Euler im Beiboot. Denn was
macht man da? Man möchte ja wissen, man möchte sozusagen nicht nur die Strömung an der Stelle
wissen, wo man ist, sondern man möchte sich sozusagen schon wissen, wo man hinfahren möchte,
um entsprechend dort hinsteuern zu können. Also letztlich natürlich im Implizit, das ist ein
gekoppeltes Problem. Und was macht man? Man schickt Euler im Beiboot vor, dass es schon mal schauen
kann, wie da die Strömung ist. Er meldet es zurück an den Steuermann und dann funktioniert das auch
besser. Okay, das reduziert sich natürlich, wenn die rechte Seite von y unabhängig ist,
auf Quadratur, zusammengesetzte Newton-Kurz-Formeln, von denen wir die Konvergenzordnung schon kennen.
Und wir, das wäre sozusagen die Situation unseres expliziten Euler-Verfahrens. Das wäre die
zusammengesetzte Mittelpunkt und das die zusammengesetzte Trapezregel. Und hier wissen wir
schon, diese Verfahren sind von zweiter Ordnung. Da können wir den Fehler mit h² abschätzen. Und
das hoffen wir natürlich, dass das jetzt auch in dieser allgemeineren Situation für
Anfangswertaufgaben gilt und dass wir auch eine Systematik finden, wie wir diesen Ansatz der
Hinzunahme von Funktionen, von Auswertungen und von F systematisieren können, um dann ein Verfahren
auf dritte Ordnung, vierte Ordnung, fünfte Ordnung und so weiter entwerfen zu können. Das soll unser
Ziel heute sein. Und zu diesem Zweck haben wir also allgemein formuliert, was wir unter einem
Einschrittverfahren verstehen. Da taucht also der Differenzenquotient als Ersatz für die Ableitung
auf und anstelle der rechten Seite taucht eine Approximation der rechten Seite auf, die eben
dann konkret durch Auswertungen, mehrfache Auswertungen von F sozusagen ausgewertet werden
wird. Und die bestimmende Größe des Verfahrens ist also diese Verfahrensfunktion FH. Wir haben
den Begriff, sozusagen die üblichen Begriffe eingeführt, was wollen wir unter Konvergenz
verstehen, was wollen wir unter Konvergenzordnung verstehen. Wir messen hier den Fehler in einer
diskreten Maximumsnorm. Das ist schon eine recht kräftige Norm. Und wir haben festgestellt, es
gibt eine wesentliche Größe, sozusagen eine minimale Bedingung, die wir erfüllen müssen und die
bezieht sich auf den lokalen Abbruchfehler oder lokalen Abschneidefehler oder Konsistenzfehler.
Und zwar meinen wir damit folgende Gitterfunktion, die dadurch entsteht, dass wir die exakte Lösung
ins Verfahren einsetzen und das Ganze dann noch mal durch Hj teilen. Wir nehmen also nicht die
aufgelöste Form nach yj plus 1 her, sondern sozusagen die ursprüngliche Form her. Und die
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:27:17 Min
Aufnahmedatum
2013-04-23
Hochgeladen am
2013-08-08 01:01:37
Sprache
de-DE