Ja, ich darf Sie begrüßen. Sie sind wieder in der Veranstaltung hier Argumentationstheorie.
Wir haben Argumentationstheorie und Legal Tech und es ist heute sozusagen die vierte Stunde
und damit eigentlich auch schon die letzte Stunde für unser Thema. Ganz kurz zur Übersicht heute
noch mal, wo wir gerade stehen. Wir haben beim letzten Mal die Argumentationstheorie von Wohlrab
angesprochen. Wir waren sozusagen mit dem Kapitel Wissen und Forschen beschäftigt und haben dann
sozusagen das Kapitel 3 Subjektivität nach Wohlrab jetzt heute im Anschluss zu besprechen.
Und Sie sehen, wir haben eben die Grundlagen nach Aristoteles besprochen, geschichtliche
Entwicklung, relevanter Begriffe, die Anfänge und die Thalmann-Perlmann-Hemdlin Ansätze,
den Amsterdamer Ansatz und sozusagen einen Überblick über aktuelle Theorien in der
Argumentationstheorie oder sagen wir aktuelle Entwicklungen besprochen. Und heute geht es jetzt
also weiter mit der vierten Stunde und damit mit Kapitel 3 nach Wohlrab Argumentationstheorie und
Kapitel 3 ist überschrieben sozusagen mit Subjektivität. Und Sie erinnern sich ja,
dass praktisch der Pfeil ausgehend von Intuition über Verifikation, Falsifikation, Rationalität
plötzlich wieder im Kreis gelaufen ist und der Pfeil zeigt am Ende auf das Subjekt zurück und
deswegen spürt auch Wohlrab natürlich die subjektiven Bedingungen der Einsicht. Obwohl
also Argumente objektiv gültig sein sollen, Subjekt invariant sein sollen, haben wir einfach
das Problem, dass alle Argumente, die wir sozusagen finden werden, natürlich von irgendeinem Subjekt
ausgedacht wurden. Also müssen wir uns mit dem Begriff des Subjekts befassen und Wohlrab
unterscheidet hier Einzel-Ich, Stammes-Wir, Menschheits-Wir. Der Mensch ist der Agent seiner
eigenen Orientierungssuche. Die Person ist subjektiv und unfertig individuell, weil in
einzelnen Rollen fragmentiert und insofern nicht vollständig nicht einheitlich, sondern wir spielen
verschiedene Rollen, haben verschiedene Sichten auf die Dinge und wir haben einen subjektiv
beschränkten Hintergrund und deswegen brauchen wir den Dialogpartner im Zielgespräch, um unseren
Hintergrund zu erweitern, insofern als wir uns auf den Hintergrund des Gesprächspartners auch
einstellen sollten, weil wir eben letztendlich wissen müssen, dass wir limitiert sind in unserer
Betrachtungsweise. Wir können die Aspekte nicht einfach beliebig wählen. Wir stecken sozusagen
in unserer Subjektivität und deswegen sollten wir wenigstens andere Subjekte zurate ziehen,
um mit deren Subjektivität, unsere eigene Subjektivität sozusagen, ja, wegen mir ein
bisschen überwinden zu helfen vielleicht. Subjekt als System außerhalb von lebenden
und handelnden Subjekten gibt es keine Theorie, also im Sinne von Wissen. Alles ist rückgebunden
an das Subjekt, das sich durch Einflüsse hindurch auf sich selbst bezieht. Wir sind uns nicht
transparent, hegelwörtlich, so kann der Mensch nie wissen, wie viele Kenntnisse er in der Tat in
sich hat. Sie gehören nicht seiner Subjektivität, sondern nur seinem an sich seienden an. Er hat
Erkenntnisse durch seine Subjektivität. Er kann nicht bestimmen, welche Erkenntnisse er hat oder
welche er nicht hat. Er sieht nur das, was seine Subjektivität ihm erlaubt. Habitus und Sichtweise
unterscheidet jetzt, wohl rapiere ich nochmal für die Argumentationstheorie, die er dann entfaltet.
Mensch kann anderes Subjekt in sehen, erleben, denken, verarbeiten, beurteilen, Verhaltensstabilität
durch Sozialisierung mit Muster, Schemata und bestimmter Art der Argumentation, Rahmen und
Problem, inwieweit Interessen zur Disposition stehen können. Wir haben bestimmte Bedürfnisse,
wir stecken in gewissen Rahmen drin sozusagen und haben dadurch nicht die Möglichkeit, den Rahmen
so ohne weiteres zu verlassen. Wir müssen uns sozusagen vom eigenen Rahmen erst distanzieren,
um ihn zu erkennen, um überhaupt eine Chance zu haben, diesen zu verlassen und die Begrenztheit
unserer Subjektivität vielleicht nach weiter nach vorne zu schieben. Das Orientierungssystem
aufeinander angewiesen sein der Menschen ist die Quelle der Moral der Normen. Vertrauen in die
eigene Vernunft und meine Anmerkung, deswegen ad.quines holistisches Begriffsnetz, das kennen
Sie vielleicht aus der KI Vorlesung letztes Sommersemester und Festingers Theorie der
kognitiven Dissonanz, sind sozusagen Probleme. Die Menschen kognitive Dissonanz, ganz berühmte
Theorie von Festinger, schon in den 50er Jahren in der Psychologie aufgestellt. Die Menschen
erkennen plötzlich, dass irgendwas nicht stimmt, unterdrücken sozusagen das, um eben die kognitive
Dissonanz auszumanövrieren und machen den Fehler vielleicht weiter und stellen ihn nicht ab. Eine
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:55:26 Min
Aufnahmedatum
2021-01-26
Hochgeladen am
2021-01-27 00:38:47
Sprache
de-DE