43 - Medcast - Orthopädie - Bösartige Knochentumoren 1 [ID:4741]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Hallo liebe Zuhörer. Im heutigen Medcast dreht sich alles um bösartige Knochentumoren. Viel Spaß!

In den folgenden beiden Podcasts widmen wir uns nun den bösartigen Knochentumoren. Sich

damit auszukennen ist nicht nur in der Erwachsenenmedizin wichtig,

sondern spielt bereits in der Pediatrie eine besondere Rolle. Also Ohren auf!

Im ersten Podcast gibt es einige allgemeine Informationen zu Knochentumoren. Unter anderem

lernt ihr dabei auch die Malignitätskriterien für bösartige Knochentumoren im Röntgen kennen.

Im zweiten Podcast geht es dann ins Detail mit Informationen zu den einzelnen Knochentumoren an

sich. Also los geht's mit Teil 1. Bei den bösartigen Knochentumoren unterscheidet

man zwischen primären und sekundären Knochentumoren. Bei den sekundären Knochentumoren

handelt es sich um Metastasen, die ihren Primärtumor in einem anderen Organ haben.

Solche Metastasen treten vor allem an der Wirbelsäule auf. Bei Frauen sind sie oft

auf ein Mammakarzinom, bei Männern oft auf ein Prostatakarzinom zurückzuführen. Aufgrund

der Schmerzhaftigkeit und der hohen Frakturgefahr setzt man therapeutisch Analgetiker, Bifosfonate

sowie lokale Radiatio ein. Gegebenenfalls sollte auch eine operative Stabilisierung

erwogen werden. Kommen wir zu den primären bösartigen Knochentumoren. Die häufigsten

sind das Osteosakom, das Ewing-Sakom und das Chondrosakom. Details zu diesen Tumoren werden

euch im zweiten Podcast vorgestellt, mit dem Ziel, dass ihr am Ende die Charakteristika

der einzelnen Tumoren kennt und damit bereits vor der Bildgebung eine Vermutung abgeben könnt,

um welchen bösartigen Tumor es sich handeln könnte. Meistens verhalten sich bösartige

Knochentumoren klinisch unauffällig. Erst spät können Symptome wie Schmerzen, Schwellung oder

Überwärmung, ähnlich einer Entzündungsreaktion, auffallen. In manchen Fällen wird man erst

durch das Auftreten von pathologischen Frakturen darauf aufmerksam. Die Metastasierung von primären

Knochentumoren erfolgt hermatogen, vor allem in die Lunge. In fortgeschrittenen Stadien

kann es auch so sein, dass man erst durch Symptome der Lungenmetastasen auf den primären

Tumor aufmerksam wird. Mittels bildgebender Verfahren wie Röntgen, MRT und CT wird die

Diagnose gesichert. Im Röntgen gibt es für bösartige Neubildungen typische Malignitätszeichen.

Dazu gehören unscharfe Begrenzungen des Tumors und tumorbedingte Osteolysen, die dem Knochen

ein Mottenfraß ähnliches Aussehen verleihen. Der Tumor zerstört also das gesunde Knochengewebe.

Dies verursacht eine Periostreaktion. Das Periost stimuliert die Osteoblasten,

sodass es zu Knochenaufbauten kommt, die der Stabilisierung des Knochens dienen sollen.

Das kann man sich bildlich auch anhand einer Backsteinmauer vorstellen. Der gesunde Knochen

entspricht einer Backsteinmauer. Den Tumor kann man sich als Übeltäter vorstellen,

der die einzelnen Backsteine aus der Mauer kaputt macht oder ganz entfernt. Dadurch wird

die Mauer instabil. Als Reaktion darauf kommen Bauarbeiter, die mit Hilfe von Backsteinanbauten

rechts und links der Mauer versuchen, diese zu stabilisieren. Bei der Periostreaktion kann

man zwischen einer kontinuierlichen und einer diskontinuierlichen Form unterscheiden. Zur

kontinuierlichen Periostreaktion zählen die solide Periostreaktion, die Periostlamelierung

und Spiculae. Eine solche Periostreaktion spricht eher für ein langsames Tumorwachstum. Es kommt

zu einer kontinuierlichen Knochensubstanzauflagerung. Bei einem schnellen Tumorwachstum können Periostlamelierungen

auftreten, die oftmals ein zwiebelschalenartiges Aussehen haben. Im Gegensatz zur soliden Periostreaktion

und zu den Periostlamelierungen entstehen bei einem aggressiven Tumorwachstum Spiculae.

Bei den Spiculae handelt es sich um Knochenstrahlen, die senkrecht zum Knochen wachsen. Die Spiculae

sind das radiologische Korrelaat der Charpey-Fasern. Dies sind verkalkte Kollagenfibrillen. Bei Radier

ins Angrenzen der Weichteilgewebe ziehenden Knochenstrahlen spricht man auch von einem

Sunburst-Phänomen. Eine diskontinuierliche Periostreaktion tritt dann auf, wenn es sich

um ein äußerst aggressives Tumorwachstum handelt. Dies ist leicht verständlich, wenn

ihr euch an die Backsteinmauer erinnert. Die Übeltäter sind so schnell und fleißig, dass

die Arbeiter gar nicht hinterherkommen, die Mauer durch Anbauten zu stabilisieren, denn

die Übeltäter zerstören neben der eigentlichen Mauer auch die Anbauten. So entsteht ein diskontinuierliches

Teil einer Videoserie :

Presenters

C J C J

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:05:28 Min

Aufnahmedatum

2015-03-19

Hochgeladen am

2016-05-03 13:38:37

Sprache

de-DE

Tags

Orthopädie Analgetika Verfahren Malignitätskriterien Periostreaktion Medcast bildgebende bösartige Knochentumoren
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