44 - Medcast - Orthopädie - Bösartige Knochentumoren 2 [ID:4742]
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Hallo liebe Zuhörer.

Auf geht's mit der zweiten Runde zu den Knochentumoren.

Zur Wiederholung d 그럼 noch einmal was ihr bisher mit genommen haben solltet.

Man unterscheidet bei den bösartigen Knochentumoren zwischen primären und sekundären Knochentumoren.

Bei den sekundären, handelt es sich um Metastase, die ihren Primärtumor in einem anderen Organ haben.

Zu den häufigsten primären bösartigen Knochentumoren gehören das Osteosakom, das Jugingsakom und das Chondrosakom.

Häufig machen Knochentumoren keine oder nur unspezifische Symptome wie Schwellungen, Fieber oder Überwärmung, also ähnlich einer Entzündungsreaktion.

Daher ist es wichtig, sie in der Differentialdiagnose zu berücksichtigen.

Knochentumoren metastasieren Hämatogen.

Mittels bildgebender Verfahren wie Röntgen, MRT und CT wird die Diagnose gesichert und eventuell schon vorhandene Fernmetastasen werden detektiert.

Anhand von Alter des Patienten und Lokalisation kann oftmals bereits eine Verdachtsdiagnose gestellt werden.

Beginnen wir nun mit dem Osteosakom.

Das Osteosakom ist der häufigste primäre maligne Knochentumor und tritt bevorzugt bei Jungen und Männern zwischen dem 16. und 25. Lebensjahr auf.

Pro Jahr erkranken 2 bis 3 Menschen pro 1 Mio. Einwohner.

Die Tumorzellen stammen von polymorphenknochenbildenden Zellen ab und wachsen vom Periost aus ins Weichtalgewebe, wobei eine gestielte Verbindung zur Knochenoberfläche bestehen bleibt.

Typische Lokalisation des Osteosakoms sind das Schultergelenk oder die kniegelenksnahen Metaphysen.

Theoretisch kann das Osteosakom aber auch in anderen Knochen auftreten.

Die Diagnose wird meist mittels Röntgenbild gestellt.

Charakteristisch für das Osteosakom ist ein gemischtes osteolytisch-osteoblastisches Aussehen.

Des Weiteren tritt nicht selten ein Sunburst-Phänomen auf.

Im Rahmen der Diagnostik werden außerdem ein MRT und ein CT durchgeführt.

Mithilfe des MRTs kann so die exakte Ausdehnung des Tumors bestimmt werden.

Das CT-Staging ist obligat, da bereits 20% der Patienten bei Erstdiagnosemetastasen aufweisen.

Diese sind vor allem in der Lunge lokalisiert.

Therapie der Wahl beim Osteosakom ist die neoadjuvante Chemotherapie mit radikaler Resektion des Tumors.

Eine Radiotherapie macht hier keinen Sinn, da das Osteosakom strahlend resistent ist.

Das 5-Jahres-Überleben beträgt mit Therapie 50 bis 70%.

Man hat beobachtet, dass Kinder, welche im Kleinkindesalter aufgrund einer Mutation des Retinoblastom-Gens an einem Retinoblastom erkranken,

im Jugendalter extrem häufig an einem Osteosakom erkranken.

Es ist also anzunehmen, dass aufgrund der räumlichen Nähe der Gene ein Zusammenhang der beiden Erkrankungen besteht.

Das Jungingsakom ist ein hochmaligener Knochentumor, der vor allem bei Jungen zwischen dem 5. und 15. Lebensjahr auftritt.

Die Tumorzellen gehen hier von undifferenzierten Mesenchymzellen des Knochenmarks aus.

Klinisch kann das Jungingsakom neben unspezifischen Beschwerden wie Schmerzen und Schwellung oder Fieber

auch eine Erhöhung des CRPs, der Blutsenkungsgeschwindigkeit und der Leukozyten verursachen.

Differenzialdiagnostisch ist daher immer an eine Osteomyelitis zu denken.

Typische Lokalisation des Jungingsakoms sind die Diaphysen der langen Röhrenknochen, also zum Beispiel des Femurs oder der Tibia.

Der Tumor führt zu osteolytischen Lesionen des Knochens mit Zerstörung der Corticalis.

Als Reaktion darauf kommt es zu zwiebelschalenartigen Abhebungen des Periosts, die im Röntgenbild auffallen.

Für die genaue Diagnostik wird wie beim Osteosakom ein CT und MRT benötigt.

Therapeutisch wird wie beim Osteosakom als erste Wahl eine neo-adjuvante Chemotherapie mit radikaler Resektion des Tumors angestrebt.

Bei Inoperabilität oder nicht optimalen Ansprechen auf die Chemotherapie kann beim Jungingsakom,

im Gegensatz zum strahlenresistenten Osteosakom, zusätzlich eine Bestrahlung erfolgen.

Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt beim Jungingsakom auch mit Therapie nur ca. 50%.

Das Chondrosakom ist nach dem Osteosakom der zweithäufigste primäre Knochentumor.

Es handelt sich um einen knorpelbildenden Tumor.

Typisch für knorpelbildende Tumoren ist das knotenartige Wachstum.

Der Häufigkeitsgipfel ist im Erwachsenenalter zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.

Im Kindesalter treten Chondrosakome nur äußerst selten auf.

Typisch für das Chondrosakom ist ein langsam infiltrierendes Wachstum,

weshalb eine Diagnose häufig erst in fortgeschrittenem Stadien erfolgt.

Teil einer Videoserie :

Presenters

C J C J

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:07:18 Min

Aufnahmedatum

2015-03-19

Hochgeladen am

2016-05-03 13:39:51

Sprache

de-DE

Tags

Orthopädie Analgetika Verfahren Malignitätskriterien Periostreaktion Medcast bildgebende bösartige Knochentumoren
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