Hallo, liebe Zuhörer!
Im heutigen Madcast tritt sich erneut alles um Entzündungen der Lunge.
Da das Thema doch recht umfassend ist, haben wir es auf zwei Podcasts offgeteilt.
Der erste Podcast sollte euch vor allem einen Überblick über die Einteilung und Symptome
der Pneumonien geben.
Der heutige zweite befasst sich nun mit der Diagnosestellung und Therapie.
Viel Spaß beim Anhören und Mitlernen!
Weiter geht es damit, wie man die Diagnose Pneumonie stellt und wie man sie therapiert.
Beginnen wir mit der Diagnosesicherung.
Das Hauptkriterium ist ein neu aufgetretenes Infiltrat im Röntgen-Thorax, respektive CT.
Bei der Lobeer Pneumonie sieht man eine großflächige Transparenzminderung,
die von der Ausdehnung einem oder mehreren Lungenlappen zugeordnet werden kann.
Innerhalb der Transparenzminderung hat man ein positives Bronchopneumogramm,
das heißt die luftgefüllten Bronchien heben sich gegenüber ihrer Umgebung ab.
Bei der Bronchopneumonie, die übrigens meistens von Viren verursacht wird,
hat man eine segmentale Transparenzminderung ohne Bronchopneumogramm.
Die interstitielle Pneumonie zeigt eine fleckig netzartige Transparenzminderung.
Für die Diagnose müssen mindestens zwei der folgenden fünf Nebenkriterien erfüllt sein.
Fieber über 38,5 Grad oder Hypothermie unter 36 Grad.
Purulenter Auswurf. Leukozytose über 10.000 pro Mikroliter oder Leukopenie unter 4.000.
Physikalische Zeichen wie Bronchialatmen, positive Bronchiophonie
oder feinblasige Rasslgeräusche, die klingend sein können.
Und der Erreger-Nachweis.
Welche Differentialdiagnosen gibt es?
Zuerst muss natürlich an das gesamte Spektrum von Pneumonieverursachenden Erregern gedacht werden.
Zudem gibt es aber auch noch andere Infiltratursachen wie etwa Tuberkulose,
eine Mykose, Tumoren, Fremdkörperaspiration, Sarkoidose
oder auch eine Infarktpneumonie nach Lungenembolie.
Zusätzlich gibt es noch seltenere Ursachen wie die akute idiopathische eosinophile Pneumonie,
allergische bronchiopulmonale Aspergillose
und bronchiolithis obliterans mitorganisierende Pneumonie.
Abgekürzt BOOP.
Es ist durchaus sinnvoll, diese Optionen im Hinterkopf zu behalten, auch wenn sie seltener sind.
Weiter geht es mit der Therapie.
Auch wenn die medikamentöse Therapie an erster Stelle steht, sind auch Allgemeinmaßnahmen wichtig.
Konsequente körperliche Schonung, Atemgymnastik und eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens 3 Litern pro Tag.
Nur durch die erhöhte Flüssigkeitsmenge kann eine gute Sekretolyse erreicht werden.
Da die Therapieempfehlungen für die antibiotische Medikation sehr umfassend sind,
zeigen wir hier nur einige Kriterien auf, die einen entscheidenden Einfluss haben.
Wie schon ein paar Mal erwähnt, spielt es eine große Rolle, ob die Pneumonie ambulant oder nosokomial erworben wurde.
Ambulant erworbene Pneumonien werden meistens von grampositiven oder intracellulären Erregern verursacht.
Nosokomiale eher von gramnegativen.
Das ist verständlicherweise wichtig für die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums.
Die kalkulierte Initialantibiose muss möglichst schnell begonnen werden.
Die Initialtherapie kann je nach Zustand des Patienten, Reiseanamnese, Vorbehandlungen und Vorerkrankungen modifiziert werden.
Vorher sollte möglichst noch eine Sputumprobe gewonnen werden und eventuell auch Blutkulturen.
Die Diagnose sollte den Therapiebeginn aber nicht wesentlich verzögern.
Für die kalkulierte Antibiose einer ambulant erworbenen Pneumonie eignen sich folgende Medikamente.
Abhängig vom Allgemeinzustand, Untersuchungsbefund und Alter des Patienten
können zum Beispiel Amoxicillin mit Clavulansäure, Zephyroxim oder ein Makrolid empfohlen werden.
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:06:55 Min
Aufnahmedatum
2015-06-23
Hochgeladen am
2016-04-25 13:20:51
Sprache
de-DE
Wenn die Lunge entzündet ist Teil 2: Diagnostik und Therapie