<UNK> Wir benutzen sie täglich, auch ohne bewusst über sie nachzudenken:
unsere Sprache. Aber: Wie kann sie entstehen und wie sich verändern?
Das klären wir jetzt bei Zwei Minuten Wissen!
Warum heißt der Kuckuck eigentlich Kuckuck? Die Antwort gibt er uns selbst.
Aber im deutschsprachigen Mittelalter etwa hieß er noch ganz anders,
nämlich gouch. Hat der Kuckuck im Mittelalter also gouch gerufen? Und -
warum heißt der Hahn nicht Kikeriki?
Der Hahn ist eigentlich der Sänger, verwandt mit dem lateinischen Wort
für singen canere. Auch sein Name ist also geprägt von seinem
besonderen Gesang, aber bei ihm versuchen wir Menschen
nicht den Ruf des Vogels unmittelbar nachzuahmen.
Bei Oswald von Wolkenstein finden wir die frühneuhochdeutschen Verse:
der gauch fleucht - also fliegt - hinden hin nach
höret wie er sprach cu cu cu cu cu cu.
Der Kuckuck ruft hier zwar cu cu, aber genannt wird er gouch.
Das Wort gouch wurde über die Zeit hinweg vom Sprachwandel so
verändert, dass der lautmalerische Charakter in den Hintergrund getreten
ist und dann hat sich das stärker lautmalerische Wort Kuckuck durchgesetzt.
Andersherum musste gouch nicht immer Kuckuck bedeuten.
Reinmar etwa bezeichnet sich in einem seiner Minnelieder aus dem
zwölften Jahrhundert als ein dummer gouch und damit als Narr.
Diese Bedeutung als Narr ist möglicherweise aus der ersten,
dem Kuckuck, abgeleitet, der durch sein eintöniges Geschrei als töricht galt.
Wie Wörter entstehen und wie sie sich verändern, wie sich Sprache und
mit ihr auch unser Denken wandelt. Interessiert dich das auch?
Dann komm zu uns an die FAU.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:02:13 Min
Aufnahmedatum
2022-11-08
Hochgeladen am
2022-11-09 11:06:03
Sprache
de-DE
Der Kuckuck heißt so, weil er ‚Kuckuck‘ ruft. Aber warum heißt der Hahn dann nicht ‚Kikeriki‘? Wie Sprache entsteht und wie sie sich verändert, das erklären wir in diesem Video!
Weitere Informationen: www.germanistik.phil.fau.de