5 - System Erde IV [ID:4972]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Guten Morgen. Schön, dass es immer noch ein paar hierher schaffen und sich nicht allein auf die Videos verlassen.

Ich glaube, das ist auch besser so. Und Videos, also ich möchte sowas nicht anschauen.

Ich habe das noch kein einziges Mal angeguckt. Sollte ich vielleicht, um zu lernen, wie man es besser macht.

Aber naja. Wir waren das letzte Mal. Jetzt geht es wieder weiter in dieser Reihe Erdgeschichte.

Wir haben die allererste Vorlesung. Es ging um Urknall, Entstehung des Universums, Entstehung des Sonnensystems und schließlich Entstehung der Erde.

Und wir haben dann vieles sehr indirekt abgeleitet. Schon die ersten Minerale und Gesteine kennengelernt.

Und mit den ersten Gesteinen beginnt traditionell das Archäikum.

Und das ist etwa vor vier Milliarden Jahren. Plus, Minus ein bisschen was.

Und traditionell ist auch das Ende des Archäikums, gleichzeitig Beginn des Proterozoikums vor 2,5 Milliarden Jahren.

Also das sind runde Zahlen, die man sich, glaube ich, ganz gut merken kann.

Wir handeln heute 1,5 Milliarden Jahre Erdgeschichte ab in eineinhalb Stunden.

Also das ist ziemlich ehrgeizig, aber machbar.

Was wir haben, das haben wir das letzte Mal schon ansatzweise festgestellt, einen sehr starken Wärmefluss noch.

Also die Erde war deutlich wärmer als heute, die Erdoberfläche.

Und zwar weil wir zusätzlich zu der Wärmequelle, die wir heute noch haben, die die Erde immer noch warm hält,

die letztlich dafür verantwortlich ist, dass es eben wärmer wird, wenn man tiefer geht.

Noch Restwärme aus der gravitativen Differenziation, das ist sozusagen so eine Art Reibungswärme.

Und dann auch noch Restwärme aus der Planetarn-Akkretion, die Zusammenballung.

All das waren Wärmequellen zu dieser Frühzeit der Erde.

Und die waren eben dafür verantwortlich, dass wir auch sehr viel stärkeren Vulkanismus hatten als heute.

Und die Komatiite, Sie erinnern sich, diese komischen Vulkangesteine, ultrabasische Vulkangesteine mit diesen Sonderbahnstrukturen, Spineffektstrukturen,

zeugen eben davon, Schmelztemperaturen von 1700 Grad Celsius. Das haben wir heute nicht mehr in Vulkaniten.

Die meisten Gesteine, eigentlich aus dem frühen Archäikum alles, was wir haben, ist entweder Metamorph oder magmatisch.

Das heißt, wir werden uns ja jetzt dann auf die Suche nach den ersten Lebensspuren begeben.

Das ist natürlich dadurch ein bisschen erschwert. In Magmatischen können wir es vergessen,

in Metamorphen können wir nur mit viel Glück noch Lebensspuren finden, aber dazu gleich mehr.

Zunächst mal ist das Archäikum vermutlich, ich sage das gleich mit Einschränkung, die Zeit, wo Kontinente am meisten gewachsen sind.

Also man geht davon aus, kontinentale Kruste hat sich hauptsächlich im Archäikum gebildet.

Also während dieser 1,5 Milliarden Jahren, Sie sehen hier mit vorsichtig möglicher Verlauf des Zuwachs der kontinentalen Kruste.

Also wir hätten am Anfang praktisch nur Proto-Kruste, Proto-Kontinente gehabt und die hätten sich dann durch Aggression,

wir haben ja diese Granulit-Gneis-Gürtel, die Zeugen davon, hätten sich dann noch mehr Kontinente gebildet und vergrößert

und wären dann eben im Proterozoikum schon mit Beginn des Proterozoikums näherungsweise an der heutigen Ausdehnung oder Volumen gewesen.

Da gibt es aber auch andere Ansichten, das will ich Ihnen nicht verheimlichen, die meinen,

Kontinentale Kruste in der heutigen Ausdehnung wäre schon ganz früh entstanden, also eigentlich schon im Hadaikum

und dann wäre eigentlich gar nicht mehr viel passiert. Das sind zwei Schulen, die sich jetzt noch ein bisschen rumstreiten.

Ich finde es ein Modell für plausibel. Ok. Entstehung der Kontinente.

Also ich unterstütze die These, dass die Hauptbildungsphase kontinentaler Kruste und damit auch der Kontinente im Archäikum war.

Davon zeugen eben heute noch die Präkamprischen Schilder, die wir eigentlich auf allen Kontinenten haben.

Das ist sozusagen der Kern der heutigen Kontinente bilden. Und dann haben Sie bestimmt auch schon den Begriff Kraton gehört.

Kraton ist ein Blok, der anschließend keiner, ein kontinentaler Blok, der anschließend keiner Orogenese mehr unterzogen würde.

Also jeder Kontinent hat einen kratonischen Anteil, aber der Kraton ist größer als die Präkamprischen Schilde allein.

Beinhaltet eben dann auch noch etwaige Gebirgszüge, die dann im Phanerozoikum dazugekommen sind.

Also wichtig ist hier halt die Unterscheidung. Präkamprischer Schild und Kraton. Kraton ist größer als der Präkamprische Schild allein.

Gut, zur Sedimentologie. Nur ganz kurz, das wird gleich dann noch wichtig.

Wenn wir uns anschauen, so grob abgeschätzt, das ist sehr, sehr einfach, aber gerade deswegen ziemlich instruktiv,

wie die Sedimente quantitativ über die Zeit verteilt sind. Also hier wissen wir natürlich nichts, das ist ja Hadeikum,

aber wenn wir hier im Archaikum anfangen, sehen wir, sind fast nur Siliziklastiker. Also im Prinzip Tonsteine, Sandsteine, Sildsteine.

Karbonate, extrem wenig bis gar nichts, die kommen dann erst im Proterozoikum. Und was wir hier haben, da komme ich dann noch drauf,

sind sehr viele Cherts. Wissen alle mit dem Begriff Chert was anzufangen? Also die Geologen ja, die Biologen nein.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:18:09 Min

Aufnahmedatum

2015-05-13

Hochgeladen am

2015-05-13 11:23:56

Sprache

de-DE

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