Die Epidemiologie ist die Lehre der Verbreitung und Ursachen von gesundheitsbezogenen Zuständen.
wie hier ein Online-Lexikon.
Epidemiologie könnte man eigentlich gleich mit dem Wort Epidemin denken,
es würde nur Epidemien betreffen. Aber so ist es nicht. Es betrifft sämtliche Krankheiten und
und nicht mal das, deswegen steht hier ganz allgemein gesundheitsbezogene Zustände.
Und vor allem es geht um die Bevölkerung, wie verhalten sich diese Krankheiten in der Bevölkerung.
Speziell die Krebsepidemiologie kümmert sich um die Häufigkeit von Krebserkrankungen.
Welche Tumorarten sind die häufigsten, welche sind selten, welche nehmen zu, welche nehmen ab.
Sie schaut dann auf die regionalen Verteilungen, das ist sehr wichtig.
Gerade wenn man merkt, in einer Gegend ist mehr Krebs als in der anderen,
dann kann man ja mal schauen, was unterscheidet in diesen beiden Gegenden
und kann dadurch versuchen herauszukriegen, woran kann es liegen.
Viele Krebsursachen sind ja noch unbekannt, manche kennt man einigermaßen.
Aber es ist wichtig, genau diese Daten zu haben.
Ähnlich ist es mit zeitlichen Veränderungen, wo sich was verändert, wo ein Tumor weniger wird.
Dann kann man auch nachschauen, was hat sich denn in dieser Zeit verändert,
um da wieder entsprechende Schlüsse ziehen zu können.
Und das hilft alles dazu bei, um dann Risikofaktoren benennen zu können,
die für die einzelnen Tumorarten typisch sind.
Zusätzlich bewerte die Krebsepidemiologie Vorsorgemaßnahmen.
Also dann, wenn man versucht, durch Prävention Krebs zu verhindern,
dann ist die Krebsepidemiologie die Einrichtung, die das prüfen soll,
hat was genützt oder nützt es nichts.
Und ebenso Früherkennungsprogramme, typisches Beispiel ist das Mammografie-Screening,
worüber hier nächsten Donnerstag refreiniert wird.
Auch da haben die Krebsregister die wichtige Aufgabe festzustellen,
ist sie sinnvoll, hat sie Erfolg.
Und das werde ich nachher auch noch demonstrieren, was wir da tun können.
Und wenn man jetzt weiß, Krebsregister braucht man, um diese Daten systematisch zu sammeln,
es gibt zwei verschiedene Typen von Krebsregistern.
Ich selber komme aus dem bevölkerungsbezogenen Krebsregister
und daneben gibt es noch die klinischen Krebsregister.
Sie sehen schon zwei Registertypen, die beide kranken Geschichten sammeln,
aber sie haben völlig verschiedene Aufgaben.
So haben die bevölkerungsbezogenen Register eben genau die Aufgaben,
die ich gerade schon als Aufgaben der Krebsepidemiologie erwähnt hatte.
Sie müssen die Häufigkeit je nach Region betrachten,
sie müssen zeitliche Veränderungen beobachten
und können dadurch dann Bewertungen machen, was ist wirklich häufiger,
was ist statistisch auffällig oder weniger auffällig.
Die klinischen Krebsregister, die sind viel näher am Patienten dran.
Dort werden tatsächlich die gesamten Krankheitsverläufe dokumentiert, individuell patientenbezogen.
Die klinischen Register sind dann in der Lage, wirklich Therapien zu vergleichen.
Je nach Tumorart, je nach Voraussetzungen ist ja immer eine ganz bestimmte Therapie sinnvoll,
was gemacht werden sollte und darüber haben die klinischen Register dann eine gute Kontrolle.
Kontrolle ist wichtig, Qualität muss kontrolliert werden.
Nur wer seine Ergebnisse auch festhält und sammelt, kann hinterher wissen,
hat er gut gearbeitet oder nicht.
Und das ist in der Medizin heutzutage besonders wichtig.
Man muss nachweisen, dass die Methoden, die angewendet werden, auch wirklich erfolgreich sind.
Presenters
Dr. Martin Meyer
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:30:13 Min
Aufnahmedatum
2006-06-29
Hochgeladen am
2017-07-05 17:11:17
Sprache
de-DE