Guten Morgen. Kühlung, was da oben steht, braucht man in dieser Jahreszeit, glaubt man
wahrscheinlich nicht so dringend, aber Sie können sich vorstellen, wenn unser Gehirn
arbeitet, wie alle anderen Organe, entsteht Wärme und das, was ich Ihnen gestern über
Hirnarterien und Hirnvenen erzählt habe, ergänzt sich durch dieses Bild. Was sieht man da?
Das ist ein sogenanntes Korrosionspräparat und da hat ein pfiffiger Präparat, der Axel
Lang in Zürich, hat Folgendes gemacht und Sie können vielleicht die Umrisse ein
bisschen erkennen. Das ist der Schädel, das ist der Hals, von hinten betrachtet und da hat er
in die Venen blauen Kunststoff eingefüllt, bleibe ich immer hängen, blauen Kunststoff und in die
Arterien roten Kunststoff und dann hat er gewartet, bis der Kunststoff ausgehärtet war und hat alles,
Weichgewebe und auch die Knochen, Schädelknochen, Wirbelsäule etc. weggenommen und dann bleibt
dieses Korrosionspräparat übrig und was ich zeigen soll ist Folgendes, erstens es gibt viel
mehr Venen als Arterien, haben Sie vielleicht schon im Präparierkurs auch gesehen, ich zeige
Ihnen hier nur, damit Sie es leichter finden, das ist die Arterie vertebralis, die geht dann
irgendwo rein, also ganz ganz schüchtern und alles andere sind Venen und was man hier sieht,
ist die Verbindung der äußeren Kopfvenen, also der Venen in den Kopfweichteilen und auch am Hals,
das ist zum Beispiel die Vene jugularis interna, das sind die ganzen Venen zwischen den Nackenmuskeln,
da oben sehen Sie die Duracinus, das ging ja dann so weiter, Sinus agitale superior und so fort,
Sinus sigmoideus und diese inneren und äußeren Kopf- und Schädelvenen, die stehen durch den
Knochen hindurch in Verbindung und Sie erinnern sich vielleicht an den Begriff, haben Sie sicher
schon einmal gelesen, der Emissarvenen, also wenn Sie hier den Schädelknochen sich denken und
außen die Kopfschwarte und so fort, dort sind Venen in den Kopfweichteilen, innen ist das Gehirn,
das mache ich jetzt so, so da ist Gehirn, Gehirnoberfläche und auch aus dem Gehirn kommen
Venen raus, die zum Beispiel in die Duracinus einmünden, Brückenvenen und so, da geht die
Dura weiter und diese Venenbereiche und das mache ich jetzt, muss ich jetzt gelb machen,
diese Venenbereiche stehen durch den Schädelknochen hindurch in Verbindung über die
sogenannten Emissarien, Emissarvenen, Emissarvenen, das sind so Löcher, wenn Sie sich an den Schädel
erinnern, da gibt es ein paar Löcher, da geht weder eine Arterie durch noch ein Nerv, noch eine
größere Venie, also Veniubularis interna zum Beispiel, vor allem in Jubilare, sondern da
gehen diese venösen Verbindungen durch den Schädel hindurch und die haben keine Klappen,
sodass das Blut von innen nach außen und von außen nach innen fließen kann und dieses System
dient wahrscheinlich dazu, dass das Hirn gekühlt werden kann, also wenn kühles Blut von außen,
wir schwitzen, da entsteht Verdunstungskälte, das Blut der Kopfschwarte ist kühler als das heiße
Blut innen im Schädelinneren, wenn kühles Blut von außen nach innen fließt, wird das Hirn gekühlt
und sofort. Also ganz wichtig, dass wir kühlen Kopf bewahren können, aber jetzt, das ist jetzt
nur eine Ergänzung zu dem gestrigen gewesen, gehen wir weiter. Ich habe gesagt, wenn man die
Entwicklung des Nervensystems oder auch anderer Organsysteme oder des ganzen Körpers betrachtet,
dann wird einem früher oder später klar, warum unser Körper, unsere Organe, unser Gehirn so und
so aussehen und nicht anders und darum befassen wir uns jetzt mit ein paar Aspekten aus der
Entwicklung des Nervensystems. Diese zwei Bilder, die Sie da sehen, die sind die Stammel von
Präparaten, embryologischen Präparaten von Hühnerembryonen, die kann man leicht untersuchen,
man muss das bebrütete Ei, muss man die Schale eröffnen und dann kann man reinschauen auf diesen
Embryo und kann mit dem sogar verschiedene Untersuchungen, Experimente anstellen, darum ist
das Hühnerembryo ein klassisches Modell für die Entwicklungsbiologen, für die Embryologen. Nun,
und diese Präparate, die ich da fotografiert habe, die sind 150 Jahre alt, die stammen nämlich von
einem Herrn, an dem Sie in der Anatomie, wenn Sie da in die Vorlesung gehen oder in den Kurs hinauf,
immer wieder vorbeigehen und wenn Sie dann ins Neuro-Seminar raufgehen, werden Sie den auch immer
wieder besuchen können, das ist der Josef von Gerlach. Josef von Gerlach, das ist nämlich der
Herr, der für diese weiße Marmorbüste, die vor dem Hörsaal oder bei der Hörsaaltreppe steht,
Modell gestanden hat und der auch auf seiner Säule, auf seinem Sockel im Treppenhaus der
Anatomie zu sehen ist. Im 19. Jahrhundert, praktisch die ganze zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:46:25 Min
Aufnahmedatum
2016-10-28
Hochgeladen am
2016-11-11 10:55:53
Sprache
de-DE