63 - Digitale Geistes- und Sozialwissenschaften [ID:48957]
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Durch die Digitalisierung erleben wir einen großen wissenschaftlichen Wandel.

Dieser bringt neue Chancen, aber auch Herausforderungen.

Die Möglichkeiten der computergestützten Analyse von riesigen Datenmengen werden auch in den

Geistes- und Sozialwissenschaften immer häufiger angewandt.

Viele der traditionellen Forschungsbereiche, wie Geschichte, Medienwissenschaften oder

Philosophie, setzen solche Verfahren und Hilfsmittel ein, um höchst komplexe Zusammenhänge zu

untersuchen. Es gilt, in den rapide steigenden Datenmengen Muster zu erkennen, Kategorien zu

bilden und einen Überblick zu behalten. Gleichzeitig erleben wir in der digitalen

Transformation einen gesellschaftlichen Wandel. Automatisierte Entscheidungsprozesse in der

sogenannten Arbeit 4.0, Smart Cities, Social Media oder auch nur der Griff zu mobilen Endgeräten

verändern unsere sozialen Beziehungen, unsere Sprache und den Umgang mit unseren Mitmenschen.

Organisations- und Entscheidungsformen, aber auch gesellschaftliche Raumverhältnisse

werden in Frage gestellt und neu konfiguriert. Die Kultur ändert sich.

Das neue Studienfach Digitale Geistes und Sozialwissenschaften stellt sich den Herrn

ausforderungen dem zuge der digitalen Transformation nicht nur unser soziales zwischenmenschliches

Umfeld prägen. Das Fach reagiert dabei auf den Wandel, der auch in den traditionellen

Fächern wie Germanistik, Kunstgeschichte oder Archäologie einzugehalten hat. Die digitalen

Geistes und Sozialwissenschaften oder allgemeiner Digital Humanities ist eine Fachrichtung,

die unter ihrem Schirm verschiedene Interessen und Arbeitsweisen vereint. Hier an der Friedrich

Alexander-Universität verstehen wir darunter die enge Zusammenarbeit unterschiedlichster

Fach- und Forschungsrichtungen. Es ist also ein interdisziplinärer Studiengang. Dazu

gehören eben die Geistes und Sozialwissenschaften, die sich mit allen Aspekten der menschlichen

Gesellschaft, Kunst, Kultur, Sprache und Geschichte, mit Prozessen des Denkens und

der Kommunikation befassen. Kombiniert werden diese Aspekte mit den Kompetenzen aus der

Informatik, der Mathematik und hier speziell eben aus der Statistik, um den tiefgreifenden

gesellschaftlichen Wandel zu erforschen.

Digitale Geistes und Sozialwissenschaften studieren bedeutet, mit einer großen Offenheit

an Themen ranzugehen, bei denen man sich vielleicht noch nicht so gut auskennt. Deswegen ist es

super, wenn du ein bisschen Experimentierfreude und Neugier mitbringst. Deswegen bieten wir

unseren Digital Humanities Bachelor auch als Zweifachbachelor an. Das heißt, du studierst

gleichzeitig Digitale Geistes und Sozialwissenschaften und ein zweites Fach aus dem großen Fächerkanon

der Philosophischen Fakultät. Da gibt es zum Beispiel Germanistik, Theater- und Medienwissenschaften,

Buchwissenschaft, Politikwissenschaft oder Japanologie.

Lange standen die unterschiedlichen Fachbereiche unabhängig nebeneinander. Doch während sich

die Geisteswissenschaften allmählich an die Sozialwissenschaften angenähert hatten, galten

technischen Fächer wie die Informatik oder die Mathematik als zu fremd. So ist es heute

noch. Man spricht unterschiedliche Sprachen, man hat gänzlich andere Methoden und unterschiedliche

Denkweisen. Diese Lücke zwischen den Disziplinen kann das Fach Digitale Geistes und Sozialwissenschaften

schließen. Hier werden aus den traditionellen Wissenschaften die Methoden entnommen, die

Theorie, vor allem die Fragestellungen herausgezogen. Aus der Informatik holt man sich die praxisorientierten

Anwendungen, die sogenannten Tools. Man nutzt die computerbasierte Automatisierung und kommt

so zu Untersuchungsprozessen, die vorher nicht möglich waren. Mit diesen neuen Herangehensweisen,

die sich auch aus der informatischen Logik entlehnen, hat man dann eine ganz neue Perspektive

auf die Phänomene unseres Alltags, auf unsere Kultur. In den digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften

forscht man deswegen praxisorientiert, gegenstandsorientiert. An der Schnittstelle zwischen den Disziplinen

wird man Teil jeder dieser drei Fachkulturen. Man lernt den spezifischen Kompetenzen aus

den jeweiligen Bereichen und wird zur Übersetzerin und zum Übersetzer zwischen den Wissenschaften.

Mir ist besonders wichtig, dass Studierende lernen, dass Technologien nicht neutral sind

und dass, wenn wir Technologien entwickeln, ganz bewusst entscheiden müssen, welche Werte

wir in diese Technologien einschreiben. In der Lehre ist mir außerdem noch wichtig, die

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:10:32 Min

Aufnahmedatum

2023-08-01

Hochgeladen am

2023-08-01 13:36:03

Sprache

de-DE

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