7 - Die Restaurierung der ZUSE Z23 in der ISER [ID:4739]
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Und Professor Schmeißer, können wir sagen, Ihre Geliebte ist jetzt wieder voll funktionsfähig

und sie sieht genauso aus wie damals.

So, ich muss meine Hardware ein bisschen auf die Seite legen, weil ohne Hardware gehe

ich nicht aus dem Haus.

Also meine sehr verehrten Damen und Herren, in unserem Beitrag, wir haben einen zweigeteilten

Beitrag, Dr. Sieh, der kommt uns später zu Wort und ich, wir wollen nicht nur die vergangene

Instandsetzung berichten, sondern wir wollen in die Zukunft blicken, denn diese vierte

Phase, die Restaurierung der Zusätze 23 in der Isar, das soll mal die längste aller

vier Phasen werden, nach unserem Willen.

Denn sie soll auch beinhalten, der weitere oder der zukünftige Betrieb innerhalb der

Isar für Studenten, für Interessierte, für Besucher.

Und dafür braucht es Begeisterung oder vielleicht auch eine Liebesgeschichte, aber ich denke

an Begeisterung für diese alte Rechentechnik, die muss weiter getragen werden von Generation

zu Generation.

Und ich denke, wir sind hier auf einem guten Weg und wir haben auch an der Uni mit den besten

Voraussetzungen dazu, immer wieder frische, junge Studenten, die sich damit identifizieren

können, hoffentlich, um dann in den Riss zu treten.

Begeisterung, haben wir bei Professor Schmeißer gehört, das war eine Liebesgeschichte, Begeisterung

auch bei unserem bekennenden Zuse-Fan, Dr.

Wolf, hier den Rechner wieder ans Laufen zu bringen.

Meine Begeisterung hielt sich zugegebenermaßen in Grenzen, als ich der Zuse vor vier Jahren

das erste Mal begegnete.

Eigentlich ganz schön anzusehen, mir hat sich ihre Schönheit leider nicht richtig offenbart.

Ich glaube damals waren die Türen verschlossen, es war eiskalt, sie war irgendwie grauer Kasten,

unsere alte Dame Zuse irgendwie leblos.

Doch es sind die inneren Werte, die nahezu geniale Konstruktion mit vergleichsweise wenig

Bauteilen einen leistungsfähigen Computer zu realisieren.

Das macht sich so reizvoll.

Für mich oder für uns, die wir eigentlich so Z80, 80, 86, damit aufgewachsen sind, wie

es damals möglich war, mit den Handvoll, ich übertreibe, Transistoren einen solchen

Rechner zu bauen.

Aber wir waren begeistert, ich meine, begeistert ist gewachsen, Folkmann war glaube ich eher

sofort begeistert, weil er sofort durchgeschaut hat, was ja Potenzial diese Maschine hat.

Mittlerweile haben wir zu Hause mit eifersichtelien gegen die Zusi zu kämpfen, wenn wir vielleicht

zu engagiert von der Arbeit mit ihr erzählen, oder es abends wegen ihr etwas später geworden

ist.

Also Dr.

Wolf als Kümmerer und Bernd Thomas als Mandertader des flinten Schraubendrehers solchen kennengelernt,

die haben die wertvolle und saubere Vorarbeit geleistet, wir haben es gesehen, Informationen

eingeholt, Kontakte geknüpft, Rechner verkabelt und an Stromnetz gelegt.

Besonders Dank, ich möchte ein bisschen danken, auch an die Herren Güttler, Heinrich und

Dittl vom Rechenzentrum, die Technische Crew vom Rechenzentrum hat uns immer wieder sehr

gut unterstützt.

Doch bis es wirklich Licht werden konnte, Dr.

Wolf hat ziemlich weit vorgegriffen, haben wir noch viele Zeit ins Knobels des Studierens

von Stromlaufplänen und des Irrtums hinter uns gebracht.

Und für uns ist die Zuse so gewesen, ich möchte es mit einer Situation vergleichen, die heute

ein Zehnjähriger ausgesetzt ist, der vor einem Wählscheiben-Telefonapparat steht.

Er weiß, es ist ein Telefon, aber wie die Bedienung ist und wie es funktioniert, weiß

er nicht.

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:35:06 Min

Aufnahmedatum

2015-03-04

Hochgeladen am

2015-03-18 13:18:54

Sprache

de-DE

Anfangs noch stromlos und funktionsunfähig, erfreut sich die Zuse Z23 nun nach 2-jähriger Restaurierungsarbeit „bester Gesundheit“. Dass die ZUSE Z23 wieder „wie in alten Zeiten“ läuft, ist vor allem zwei Mitarbeitern der Informatik zu verdanken, die sich mit Hingabe und Zeitaufwand in die alte Rechnertechnik eingelesen und eingearbeitet haben. Über zwei Jahre haben Edwin Aures vom Lehrstuhl Informatik 3 und Dr. Volkmar Sieh vom Lehrstuhl Informatik 4 an der Z23 getüftelt.

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