Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserer heutigen Veranstaltung.
Wir stehen bei der Zurechnung und ich hatte Ihnen versprochen, dass Sie am Anfang der
nächsten Stunde und dies jetzt heute, dass Sie da Fragen stellen dürfen, sofern
noch Fragen geblieben sind. Sie haben sich ja vielleicht das Ganze noch mal
angeschaut, Kausalität und haben auch die Probleme noch mal verinnerlicht und
vielleicht sind Ihnen jetzt noch Fragen gekommen oder es haben sich auch Fragen
geklärt. Ich möchte aber jetzt noch so in den ersten 10 Minuten Fragen zulassen.
Also stellen Sie ruhig Fragen, wenn Sie jetzt noch welche haben. Entweder in den
Chat, das ist die eine Möglichkeit oder aber Sie melden sich per Sprachnachricht,
das mag ich natürlich immer am liebsten, aber Sie dürfen das machen, wie Sie wollen.
Vielleicht sollten wir in Zukunft aber eher zu Sprachnachrichten übergehen. Das
finden ist natürlich leichter, denn sonst muss Herr Trotter zunächst mal das
lesen, muss mir dann übermitteln. Das ist natürlich schwieriger als eine
Sprachnachricht. Also mir sind die tatsächlich lieber, weil wir dann auch
schneller vorankommen. Aber jetzt schauen wir mal, geht denn noch irgendwas rein?
Hat noch jemand Fragen oder kommt momentan gar nichts?
Ich meine, das ist natürlich schon mal perfekt. Also wir haben beim letzten Mal
ja gesehen, dass wir unterscheiden müssen zwischen der Kausalität und später, das
werden wir noch sehen, objektiver Zurehnung. Kausalität, etwas faktisches.
Es wird also rein faktisch beurteilt nach dieser Äquivalenztheorie und danach ist
jede Handlung für den Erfolg kausal, die nicht hinweg gedacht werden kann, ohne
dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt mit an Sicherheit Grenzen der
Wahrscheinlichkeit entfiele. Das ist also die Formel, die Conditio sine qua non
Formel und alle Bedingungen sind gleich. Deshalb führt es natürlich bis zu einem
Rückgriff ins Unendliche und deswegen wird man versuchen müssen auf einer
zweiten Stufe, das ist dann die objektive Zurehnung, hier etwas zu ändern.
Das werden wir uns noch näher anschauen. Wir haben auch gesehen, dass es über
diesen Rückgriff bis ins Unendliche, dass es zusätzliche Probleme gibt.
Zunächst mal kann uns diese Formel überhaupt nicht helfen bei der
Kausalitätsbestimmung als solcher. Es ist eigentlich im Zirkelschluss, ich muss
schon wissen, dass es auch tatsächlich kausal war. Nur dann kann ich auch die
Frage beantworten, wer denn der Erfolg weggefallen, wenn die Handlung nicht
gewesen wäre. Sonst kann ich dazu gar nichts sagen.
Dann haben wir auch gesehen, dass wir noch andere Schwierigkeiten haben, aber mit
denen kann die Äquivalenztheorie dann sogar umgehen. Also zum Beispiel die Frage
der überholenden Kausalität. Das haben wir uns angeschaut. Wenn etwas überholt wird, dann ist
der erste nicht kausal. Diese erste Kausalreihe, die bricht dann
wirklich ab und es kommt zu einem neuen Kausalverlauf. Und dann
können wir tatsächlich sagen, hier ist ein Kausalverlauf unterbrochen worden,
denn der Erfolg bleibt auch ohne die Erste Handlung. Das war das mit dieser
Giftgabe und danach erschießt der andere Denkarm. Da merkt man, dieser Erfolg, Tod
durch Erschießen, der bleibt genauso mit und ohne Gift und deswegen kann diese
Erste Handlung nur ein Versuch gewesen sein. Wir haben aber auch gesehen, wir
müssen vorsichtig sein. Es gibt Fälle der fortlaufenden Kausalität,
das war das Beispiel mit dem Mann, der auf der Straße fährt und dann jemanden
anfährt, der über seinen Wagen geschleudert wird, den dann liegen lässt und
dann fährt noch mal einer drüber. Das ist nicht etwa durch dieses noch mal
drüberfahren dieser zweiten Person ein Abbruch der Kausalität. Im Gegenteil, der
ursprüngliche Kausalstrang wirkt auch in dem zweiten drüberfahren noch fort. Also
da müssen Sie aufpassen, ist es wirklich ein Abbruch der Kausalität, ein
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:34:02 Min
Aufnahmedatum
2020-11-23
Hochgeladen am
2020-11-25 09:58:19
Sprache
de-DE