Bei diesem Präparat handelt es sich um das Vollresektat einer rechten Brust, die der
Patientin aufgrund eines 2,9 cm großen Tumors entfernt wurde.
Etwa jede 9. Frau entwickelt im Lauf ihres Lebens ein Mammakarzinom, ca. 40% versterben
daran.
In Abhängigkeit vom Entwicklungsort unterscheidet man den Duktalen vom Logoleantyp, wobei der
Duktale weit häufiger vorkommt.
Bekannte Risikofaktoren sind unter anderem ein fortgeschrittenes Alter, frühe Menache,
eine späte Menopause oder die postmenopausale Hormonbehandlung.
Eine familiäre Häufung tritt vor allem durch Mutationen in den Tumorsuppressorgenen BRCA1,
BRCA2 und P53 sowie im Proto-Onkogen ERBB2 auf.
Das aus ERBB2 entstehende Onkogen HER2-Neu bewirkt durch verstärkte Expression eines
Wachstumsfaktorrezeptors die hochmaligende Entartung der Zelle.
Therapeutisch kann man den überexprimierten Rezeptor durch spezifische Antikörper blockieren.
Bei der deutlichen Blaufärbung des Präparats handelt es sich um Methylenblau, das der
Patientin für die Mastektomie in die Drösengänge injiziert wurde.
Durch die Färbung kann der Chirurg verbliebenes Drösengewebe leicht erkennen.
Aus demselben Grund muss die hier gut sichtbare Brustwandfaszie bei der Ablation vollständig
mit erfasst werden.
In der Nahaufnahme stellt sich der Tumor sternförmig, weißlich-grau sowie teilweise
muzinös dar.
Die Ausdehnung des Tumors ist ein wichtiges Kriterium für das Staging.
Ist der Tumor kleiner als 2 cm, so handelt es sich um ein T1-Stadium.
Bei einer Größe zwischen 2 und 5 cm spricht man vom T2-Stadium, über 5 cm wird ein Tumor
als T3 klassifiziert.
Das T4-Stadium wird unabhängig von der Tumorgröße vergeben, sobald diese sich auf Brustwand
oder Haut ausdehnt.
Bevorzugte Metastasierungswege sind über die axilären Lymphwege und Hematogenen in
Knochen, Lunge, Leber oder Gehirn.
Sowohl beim Duktalen als auch beim Lobulärenkartinum unterscheidet man die Nichtinvasive
von der invasiven Form.
Wie man hier sieht, ist im histologischen Schnittbild des nichtinvasiven duktalen Mammakartinums
die Läppchenstruktur der Drüsen nur noch schwer zu erkennen.
Die Drüsengänge sind erweitert, das Drüsenepithel ist hyperplastisch.
Im Drüsenlumen bilden sich stellenweise zentrale Necrosen aus.
Vereinzelt bildet das hyperplastische Epithel sogenannte Drüsen in Drüsen.
Durch bricht der Tumor die Basalmembran, so ergibt sich das hier ersichtliche Bild eines
invasiven duktalen Kartinums.
Die Läppchenstruktur ist nicht mehr erkennbar.
Es zeigt sich das typische inhomogene Bild eines geringgradig differenzierten Kartinums.
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:03:39 Min
Aufnahmedatum
2013-11-18
Hochgeladen am
2014-04-27 00:58:09
Sprache
de-DE