8 - 1. Forschungstag „Gender & Diversity“ [ID:3214]
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Zur Überschrift des heutigen Tages, Gender und Diversity, allerdings unter gewissen anderen

Vorzeichen.

Und zwar geht es mir um die Diversity, die Vielfalt der Lesarten von Populärkultur,

speziellen Bezug auf Gender und Sexuality.

Dabei geht es mir nicht um irgendeine wahllose Aneinanderreihung von Anything Goes in der

Populärkultur, sondern um eine ganz kontextbezogene und zielgruppenspezifische Lesart von Populärkultur.

Die dann allerdings trotzdem häufig über das hinausgeht, was man so im Allgemeinen,

wenn man Populärkultur rezipiert, glaubt, dass das diese ausmacht.

Und speziell geht es mir darum, stilistischen Exzess nicht nur als Redundanzerscheinung

zu lesen, sondern auch hier die für künstlerische Erscheinung jeder Art entscheidende Verbindung

zwischen Form und Inhalt herauszustellen, egal ob diese dann unterstreichend oder antagonistisch

ist.

Use What Is Dominating Culture To Change It Quickly ist der Survivor Series der amerikanischen

Künstlerin Jenny Holzer entnommen, die sich an dieses Credo auch in ihrer eigenen Kunst

sehr genau hält.

Sie hat wie gesagt die Survivor Series geschrieben, es gibt verschiedene andere Series auch noch,

in denen sie kleine Tipps gibt, wie man sich in einer von Medien und Konsum durchsättigten

Welt am besten verhält.

Dazu gehören auch Bon Mance wie Beschütz mich vor dem was ich möchte und wenn ihr euch

ordentlich benommen hättet, dann gäbe es auch keine Kommunisten.

Um Kultur zu verändern, musst du Machgebrauch von dem was ihr ausmacht, merkt man bei ihr

tatsächlich aber auch an der Form.

Zum Beispiel ihr Aphorismus Project Me From What I Want nimmt einen Teil seiner Wirkkraft

daher, dass es tatsächlich auch am Times Square auf einer riesigen Werbeanzeige stattgefunden

hat, also genau an dem Ort, an dem Konsum passiert, was wiederum das ist, was sie eigentlich

selbst kritisiert.

Insgesamt macht sich ihre Kunst dadurch besonders oder fällt besonders auf, dass sie eben genau

solche Orte verwendet, die normalerweise nicht für Kunst gedacht sind, wie Billboards von

Kinos, riesige Kinoleinwände, manchmal auch ganze Gebäude und die Leuchtschriften und

LED-Leuchtzeilen, laufende Leuchtzeilen, die man eben aus der Werbekultur kennt.

Insofern passiert bei ihr eben die Kritik genau da, wofür sie auch das passiert, was kritisiert

werden möchte.

Genau um diesen Aufruf geht es eben auch bei den Texten, die für die ich mich im Bereich

Popmusik interessiere, Popmusik, Fernsehen und Film, mit denen ich mich in meiner Dissertation

beschäftige.

Dies tue ich unter anderem in Berufung auf einem Konzept, das wie die Chosen oder Bescheid

dieser Chosen den Bezug auf dominante Strukturen und Ikonografien statt die Abkehr davon und

die Verortung innerhalb der Massenmedien statt an deren Rand postuliert, um eben Veränderungen

in Kultur zu erreichen und wie sie im Titel meiner Arbeit wahrscheinlich schon nehmen

konnten, heißt dieses Konzept CAMP.

Die Herausstellung der Wechselwirkung zwischen Darstellungsweise und Dargestellten zwischen

Rezeptionsort und Rezeption gewinnt so meine Argumentationslinie auch und gerade in Bezug

auf Gender und Sexualität politische Relevanz.

CAMP-Variationen reflektieren die immer gleichen Bilder und Medientrends und schaffen so Möglichkeiten,

aus den eingefahrenen Stereotypen auszubrechen.

Was ich genau damit meine, möchte ich am Ende des Vortrags mit einem Rückgriff auf das wahrscheinlich

bekannteste meiner Beispiele, nämlich Lady Gaga, zeigen.

Lady Gaga kennen hoffentlich alle.

Zunächst noch ein paar Anmerkungen zu CAMP, das es auch der Titel in Susan Sontag in ihren

60er Jahren entschiedenen Aufsatz zum Thema verwendet hat.

Presenters

Katrin Horn M.A. Katrin Horn M.A.

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:13:31 Min

Aufnahmedatum

2013-09-23

Hochgeladen am

2020-03-17 16:50:10

Sprache

de-DE

Deconstructing gender hegemony, queering the cultural mainstream: Camp as a subversive strategy in the reception and production of contemporary American Popular Culture

Ideologien, Bilder und Bildung

Lehrstuhl für Amerikanistik

Tags

Diversity Gender Forschungstag
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