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Ich will mal ein paar Zahlen.
Eigentlich müssten wir das ja alle wissen, hätte ich fast gedacht.
Aber mal irgendeine Schätzung.
Wir fangen da rechts an.
Eine Schätzung aus dem rechten Block bitte.
2 Kilo pro Kopf.
2 Kilo pro Kopf, okay.
In welcher Zeit?
In einem Jahr. 8 Kilo pro Kopf im Jahr.
Sondern mehr?
Weniger?
Mehr? Wie viel mehr?
40 Kilo.
120, damit ist tatsächlich euer Dekan, der von allen am nächsten dran ist, ist tatsächlich aber 250 Kilo Papier pro Kopf im Jahr in Deutschland.
Ganz interessant, man sollte ja meinen, dass in der Zeitalter der Digitalisierung der Papierverbrauch runtergeht, ist aber nicht so.
Es wird im letzten Jahr konstant gestiegen. Und warum?
Weil das Drucken günstiger geworden ist.
Ich kann mich noch erinnern, da habe ich Ärger bekommen, wenn ich eine Farbtopie gemacht habe, was richtig, richtig teuer war.
Und heute steht in jedem Bobo mittlerweile fast an jedem Arbeitsplatz ein Drucker und die Leute drucken wie wild.
Und ich habe mir irgendwann überlegt, wie jede gute Geschichte fängt auch dieser Abend in der Bahn an, habe ich mit einer Freundin diskutiert, auch Studentin, die gesagt hat, ja, habe ich jetzt wieder gesagt, ich weiß gar nicht, was das soll mit den Papieren der Uni.
Irgendwann sitzen alle Leute in der Uni nur noch mit einem Tablet und schreiben da auch ihre Notizen. Und dann haben wir uns richtig gezopft an diesem Abend und sind auch leider nicht zu einer Übereinstimmung gekommen, weil sie sagt, ah, Papier, das Gefühl beim Schreiben, der Geruch, der Geschmack und was noch alles an Argumente gebracht hat.
Und wir sind halt nicht zu einem Konsens gekommen. Und deswegen habe ich mir überlegt, okay, weil es hat was geht nicht, eine Zukunft ohne Papier.
Und ich habe mich halt gefragt, geht das wirklich nicht? Kann man wirklich, ist eine Zukunft ohne Papier undenkbar?
Deswegen habe ich mir selber ein Experiment auferlegt, wo ich gesagt habe, okay, ich möchte jetzt drei Monate lang kein Papier benutzen.
Das heißt, ich möchte kein Papier von den Leuten annehmen und bestenfalls auch kein Papier selber produzieren. Und das sowohl privat wie auch bei der Arbeit.
Und weil ich genau weiß, was jetzt alle von euch denken, die erste Sache ganz direkt, das Toilettenpapier.
Ich kann euch alle beruhigen, ich habe Toilettenpapier benutzt, falls euch das interessiert.
Und jetzt können natürlich die ersten kommen, ah, wie inkonsequent ist das denn bitte? Erzählt sich mal, ich möchte kein Papier mehr benutzen, aber hier Toilettenpapier, dann schon oder wie?
Und das habe ich mir dann mal eingeguckt und bin dann einfach zu der Erkenntnis gekommen, dass man Toilettenpapier ruhig benutzen kann. Weil wir haben einfach mal diese 250 Kilogramm im Kopf.
Und überlegen oder gucken uns mal die Statistik an, wie das Ganze nämlich aufgeteilt ist.
Und man unterscheidet in grafische Papiere, Verpackungspapiere, Hygienepapiere und Spezialpapiere.
Ich frage, was Spezialpapiere sind, die Raucher wissen es. Das sind zum Beispiel Spezialpapiere oder andere technische Spezialpapiere.
Und wenn wir uns das mal anschauen, wie diese 250 Kilo verteilt sind, dann sehen wir, dass 44%, also fast der größte Teil, für grafische Papiere drauf geht.
Das sind das, was gedruckt wird, das sind Zeitungen, Briefe, falls es die noch in der Briefe gibt, aber die Posten auch nicht mehr so viele wie früher.
Das ist also der größte Teil, der geht auf diese grafischen Papiere.
Und dann auch sehr, sehr stark, 42% der Papierverbrauch, den wir alle zu beantworten haben, der geht auf Verpackungspapiere zurück.
Und dann Hygienepapiere 8 und Spezialpapiere 6. Und da habe ich mir dann ehrlich gesagt, das ist ja wegen diesen paar 8%, das sind keine 20 Kilo im Jahr, da will ich überhaupt nicht ansetzen.
Ich habe überlegt, wenn man sein Papierkonsum ändern möchte, dann kann man bei diesem grafischen Papieren anfangen, weil da gibt es technisch bessere Lösungen.
Damit das Ganze natürlich auch spaßig ist, habe ich für meine Freunde überlegt, ok, so ein Experiment, das braucht auch ein bisschen.
Und ich habe Regel 1 gesagt, jedes Mal, wenn ich von dem an das Papier annehme, habe ich gesagt, ok, es gibt 5 Euro in der Strafkasse.
Und jedes Mal, wenn ich Papier produziere, 10 Euro Strafe. So, das war mein Real. Ich habe mir auch überlegt, ok, das Papier produzieren, das ist viel, viel, das kann ich besser kontrollieren, deswegen 10 Euro Strafe.
Ich würde sagen, wir kommen ganz gegen Ende des Vortrags nochmal darauf zurück, was ich bei diesem Vortrag tatsächlich gelernt habe, und wie teuer das war.
Bevor ich jetzt das euch erzähle, kurz ein Ausflug zum Thema disruptive Technologie.
Wer hat diesen Begriff schon mal gehört? Oh, das ist aber ein Eindruck, aber die oder der rechte Block schläft. Ich weiß es nicht, weil da hat nämlich keiner auf gezeigt.
Können wir, weiß keiner, ob jemand die disruptive Technologie sauber definieren, von euch zufällig? Das ist nämlich auch ein Begriff, das ist aber auch gar nicht schlimm.
Das ist nämlich tatsächlich ein Begriff, der sehr oft falsch benutzt wird und sehr, sehr schwammig benutzt wird.
Eine disruptive Technologie, das ist eine Innovation, die eine bestehende Technologie oder ein bestehendes Produkt oder ein bestehendes Service möglicherweise vollständig verdrängt.
Und disruptive Innovationen sind am Anfang meist am unteren Ende des Marktes zu finden und haben auch noch eine weitere Eigenschaft.
Sie sind dem etablierten Produkt am Anfang meistens unternehmen. Mein Lieblingsbeispiel, das hatten wir heute ja schon mal, das ist das Pferd.
Presenters
Mark Kreuzer
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:26:05 Min
Aufnahmedatum
2017-12-01
Hochgeladen am
2018-10-09 16:14:29
Sprache
de-DE