Vielen Dank für die nette Einführung und auch für die Einladung hier zu sprechen.
Das ist mir mein Herzensanliegen, das Thema Quantencomputing, was auch Gegenstand unserer
eigenen Forschung hier in Erlangen darstellt, das in einer breiteren Öffentlichkeit auch
näher zu bringen, obwohl ich das ja doch einigermaßen abstrakt oder sperrig daherkommen mag.
Letzte Woche gab es hier auch schon einen Vortrag zu einem ähnlichen Thema von meinem Kollegen
Michael Hartmann. Wer von Ihnen war denn letzte Woche auch hier? Das ist also ungefähr die Hälfte,
wenn nicht mehr als die Hälfte. Das heißt, Sie haben schon eine gute Vorbildung, Sie sind gut
vorbereitet, jetzt heute Abend hierher gekommen. Für alle anderen, der Vortrag ist durchaus in sich
so aufgebaut, dass Sie auch ohne dieses Vorwissen von letzter Woche hoffentlich gut folgen können.
Jetzt sehen Sie hier auf der Titelfolie schon ein Bild von einem dieser superleitenden
Schaltkreisprozessoren oder eigentlich vier davon und die wurden hier bei uns am Lehrstuhl
entwickelt, Design, Layouts gemacht, können diese Strukturen auch hier herstellen. Wir haben
exzellente Fabrikationsmöglichkeiten für Mikro- und Nanofabrikation in den reinräumten
Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts und eine Zielsetzung ist eben Innovations-Driver
zu sein und auch in der Ausbildung zu wirken, um das Thema Quantencomputing voranzubringen.
Wir könnten uns in unserer Informationsgesellschaft Computer kaum noch wegdenken, wir tragen sie mit
uns jeden Tag in Form von kleinen Smartphones und jetzt sind allerdings 75 Jahre vergangen von den
Hochleistungsrechnern, wie wir sie heute zur Verfügung haben seit der Entwicklung des ersten
Transistors, der sozusagen in miniaturisierter Form den Grundbaustein von diesen Computern,
die Recheneinheit darstellt und jetzt kann man sich also fragen, wo stehen wir denn mit der
Entwicklung von Quantencomputern heute? Relativ zu den Entwicklungen über mehrere Jahrzehnte von
Quantencomputern, sind wir da schon in der technologischen Reife oder stehen wir da noch
ganz am Anfang oder vielleicht irgendwo dazwischen? Das bringt uns dann zu fragen,
was ist denn überhaupt das Potenzial von Quantencomputern, was sind mögliche
Anwendungsfelder, wie baut man Quantencomputer, was sind die Herausforderungen, warum ist das so
schwierig und wie hängt das alles mit Schrödingers Katze zusammen und das sind die Fragen, mit denen
wir uns jetzt heute also in den nächsten 45 Minuten dann beschäftigen wollen. Als Erinnerung
stütze noch mal eine Folie zur Funktionsweise von konventionellen Computern, also sie wissen alle,
mathematisch werden zunächst mal, wenn wir mit Zahlen rechnen, dann sind wir im Alltag,
rechnen wir mit Dezimalzahlen, das kann man übersetzen in so eine binäre Darstellung aus Nullen
und Einsen und das ist erstmal die mathematische Beschreibung oder der mathematische Formalismus
im Rahmen dessen, also Computerrechnen. Jetzt ist das zunächst eine mathematische Abstraktion,
wenn wir ein Gerät bauen wollen, brauchen wir natürlich jetzt eine physikalische Repräsentation
von dieser Größe Null und Eins und in heutigen Computern sind das zwei Spannungswerte.
Hohe Spannung, niedrige Spannung, die diese beiden möglichen Bidwerte, Bidzustände repräsentieren.
Jetzt muss man natürlich damit auch rechnen, das heißt es braucht auch eine technische
Realisierung, das sind wie gesagt diese Transistoren, die zum Ausführen von elementaren
Rechenoperationen verwendet werden, dadurch dass eben einer dieser Kontakte, dessen die Spannung,
die daran anliegt, die Spannung an jeweils anderen Kontakt kontrolliert und das kann man nutzen,
um zu rechnen. Jetzt war eine ganz wichtige technische Entwicklung, war jetzt über die
letzten Jahrzehnte zu den Hochleistungsrechnern, wie wir sie heute zur Verfügung haben, eine
Miniaturisierung von mit Hilfe von integrierten Schaltungen, das heißt, so ein typisches Smart
Phone schauen, dann haben wir eben Größenordnung, Billionen von solchen Transistoren und das geht
deswegen, weil die so klein sind. Jetzt hatte ich eingangs erwähnt, jetzt versprechen also
Quantencomputer in neue Bereiche des Berechenbaren vorzustoßen, vorzudringen und das heißt,
es braucht irgendwie einen neuen physikalischen Mechanismus, den man ausnutzt, um gewisse
Rechnungen effizienter zu realisieren und das heißt, wir müssen uns zumindest ein paar Aspekte
der Quantenphysik vertraut machen und wie eingangs bereits erwähnt, wir feiern jetzt gerade
100-jähriges Jubiläum der Quantenphysik. Wer von Ihnen kennt denn die drei Herren, die hier gezeigt
sind? Heisenberg, richtig, das ist der Herr Schrödinger in der Mitte auch richtig und rechts,
Presenters
Prof. Dr. Christopher Eichler
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:42:24 Min
Aufnahmedatum
2025-07-17
Hochgeladen am
2025-07-24 14:46:05
Sprache
de-DE
Computer wären in unserer modernen Informationsgesellschaft kaum mehr wegzudenken. Sie begleiten uns tagtäglich in Form von Smartphones, bilden ein weltumspannendes Datenverarbeitungs- und Kommunikationsnetz und haben erste Formen künstlicher Intelligenz hervorgebracht. Quantencomputer versprechen nun in bislang verschlossene Räume des Berechenbaren vorzustoßen und damit ein neues Spektrum an Möglichkeiten zu schaffen. Doch was können derzeit existierende Quantencomputer? Wo liegen Ihre Grenzen und welches Zukunftspotential steckt in Ihnen? Wie funktioniert ein Quantencomputer und wie baut man ihn? Warum ist das so schwierig und was macht seine Faszination aus? Und was haben Quantencomputer mit Schrödingers Katze zu tun?