Schönen guten Tag meine Damen und Herren. Wir haben beim letzten Mal aufgehört mit der
Diskussion der Formfunktion, also der Ansatzfunktion, die wir für ein finites Element verwenden wollen
und hatten am Beispiel des einfachen zwei Knotenstabes und hier die linearen Ansatzfunktion,
also ich habe zwei Knoten, zwischen denen kann ich halt linear interpolieren, jeweils hergeleitet,
also mit dieser normierten Achse, die zwischen minus eins bis plus eins läuft. Für die Elementlänge
bekomme ich dann diese beiden Formfunktionen h1 und h2 als ein halb eins plus r und ein halb eins minus
r. Wenn ich höher interpolieren möchte, also mit einem höheren Polynomengrad, dann brauche ich
mehr Freiwerte, also sozusagen mehr Größen als Stützstellen, das heißt ich brauche mehr Knoten
im Element und für jede Stufe im Polynomengrad halt ein Knoten mehr, sodass ich wenn ich zum
Beispiel einen quadratischen Ansatz haben möchte, ich drei Knoten im Element haben muss, mit der
halbwegs gängigen Knotennummer, dass ich die beiden Randknoten eins und zwei benenne und den
zusätzlichen Mittelknoten mein wegen drei. Und dann kann man entsprechende Formfunktionen
konstruieren, die halt Terme bis r² enthalten, in dem h3 und dann entsprechende Terme in dem h1 und
h2. Das könnte ich beliebig weiter treiben, also Polynomengrad 3, 4, 5, 6 und so weiter, mit
entsprechend vielen Knoten. Das wird in der Praxis normalerweise aber nicht gemacht, typischerweise
hört man halt bei quadratischen Ansätzen auf. Wenn ich mehrdimensionale Elemente habe, also 2d oder
3d Elemente, das heißt eine Scheibe oder ein Volumenelement, dann muss ich natürlich nicht
nur in einer Richtung interpolieren, sondern in zwei oder drei Richtungen und die einfachste
Methode, entsprechende Formfunktion, Ansatzfunktion zu generieren ist, die 1d Formfunktion einfach in
den Raumrichtungen miteinander zu multiplizieren. Das heißt, ich habe eine r- und eine s-Richtung
hier in 2d und bekomme entsprechende Ansatzfunktion, indem ich die 1d Formfunktion hier ein halb
1 plus r und ein halb 1 minus r halt genauso in s-Richtung verwende, also ein halb 1 plus s und ein
halb 1 minus s und dann durch Multiplikation mir diese linken Ansatzfunktion da generieren. Und das
gleiche kann ich auch mit den höherwertigen machen, das heißt, ich könnte die quadratischen Funktionen
miteinander multiplizieren in r und s, beziehungsweise auch in t-Richtung, wenn ich das
dreidimensional haben möchte. Theoretisch könnte ich in r- und s-Richtung unterschiedliche Ansätze
verwenden, das werden wir gleich sehen, da gibt es einen Fall, wo man sowas macht, man könnte das
ganz allgemein machen, ich könnte also zwei Knoten in r-Richtung verwenden und da einen bilinearen
Ansatz und in der s-Richtung einen höherwertigen Ansatz, also mehr Knoten in die andere Richtung,
damit ist das Element aber nicht mehr symmetrisch bezüglich r und s, das heißt, ich hätte dann
Element, das hätte in r-Richtung meinetwegen nur die beiden Knoten an den Ecken und in der
anderen Richtung mehr Knoten auch noch entlang der Kante. Das sind theoretisch mögliche, sehr
spezielle Elemente, die in der Praxis nicht vorkommen. Also kein kommerzielles Programmpaket
bietet so etwas an, sowas könnte man, wenn man das aus irgendeinem Grund braucht, selber
programmieren, das geht, ist aber dann extrem eingeschränkt in der Nutzbarkeit dieser Elemente,
deshalb vermeidet man das typischerweise, also habe ich sozusagen immer Elemente, die ich drehen kann
sozusagen um 90 Grad und dann immer gleich aussehen, das hat dann deutliche Vorteile auch
im Handling der Elemente. Die entsprechende Formfunktion bilinear würden so aussehen und
biquadratisch zum Beispiel in dieser Form. Gut, wenn man sich jetzt das anschaut, dann gibt es
insbesondere hier bei den biquadratischen, dann sieht man, wenn man sich die neun möglichen
Formfunktionen anguckt hier, die letzte Formfunktion h9, die nur von der Größe des Elementmittenknotens
abhängt, ja eine sogenannte Bubble Function, weil es so eine Blase bildet, die ist auf dem Rand
überall null, das heißt die tritt nach außen gar nicht in Erscheinung, also sie ist nicht gekoppelt
an irgendwelche anderen Nachbarelemente und jetzt ist die Überlegung sich eventuell diese inneren
Knoten zu sparen und das führt auf die Idee der sogenannten Serentipity Elemente. Eine
weitere Klasse von Elementen, die ich bekomme durch sozusagen Vereinfachung dieser Lagrange Elemente,
die Lagrange Elemente sind die Elemente, die ich einfach durch Stures multiplizieren der 1D
Formfunktion in die Raumrichtung bekomme, kann ich durch geschicktes Weglassen bestimmter Knoten
eine Vereinfachung, eine Reduktion der Knoten und damit eine Reduktion der Unbekannten bekommen und
das führt dann auf die Klasse der sogenannten Serentipity Elemente. Dieser eigenartige Name
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:28:05 Min
Aufnahmedatum
2016-06-06
Hochgeladen am
2016-06-08 07:00:45
Sprache
de-DE