*Musik*
Ja, sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren, es freut mich sehr, dass Sie doch jetzt nach Corona doch wieder zahlreicher hierher kommen.
Ich erinnere mich an eine der ersten Bürgervorlesungen hier in Erlangen.
Da musste man damals noch auf, konnten gar nicht alle Platz finden.
Das war noch in dem anderen Hörsaal, der jetzt keinen Namen mehr hat, wie Sie wahrscheinlich wissen.
Also es freut mich sehr, ist ein wichtiges Thema. Ich erkenne ja auch den einen oder anderen unter Ihnen, der schon durchaus bei uns in Behandlung war.
Das Thema heute Krebs von Dick- und Enddarm wie optimal behandeln.
Ich gehe in der nächsten dreiviertel Stunde so ein paar allgemeine Sachen. Sie sollen ja etwas schlauer rausgehen, als Sie wahrscheinlich das eh schon sind.
Viele Sachen werden Sie auch schon wissen. Dann Diagnostik, Therapie hat natürlich den Hauptpunkt
und ich versuche aber auch mal was zur Nachsorge zu sagen, weil das vielleicht auch relevant sein könnte
und dann auch, wo geht eigentlich die Medizin in dem Bereich hin.
Versuche ich aber während aller Dias schon mit unterzubringen.
Ich glaube, das wissen Sie alles, die hier regelmäßig zu der Serie kommen. Jeder zweite unter uns kriegt irgendwann einmal Krebs.
Das ist wirklich ja viel. Denkt man kann ja gar nicht sein, man kennt gar nicht so viele, aber die Zahlen stimmen.
Und wenn man dann über alle guckt, sieht man, dass Darmkrebs auch wirklich häufig ist.
Also bei der Frau zweithäufigster Krebs, bei der Mann dritthäufigster Krebs.
Und wenn man dann guckt, wie häufig führt dieser Krebs oder ist er dann eine Todesursache, dann ist es auf ähnlichem Niveau.
Das heißt, es gibt andere Tumore, die sind durchaus schlimmer, wie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Magenkrebs, Speiseröhrenkrebs
und ich werde Ihnen dann noch zeigen, dass es hier aber wirklich Grund zur Hoffnung gibt.
Das ist die Prognose über alle und deshalb, wenn Sie also irgendeine Erkrankung haben, gucken im Internet, das nützt einem nicht viel.
Hier steht irgendwie, sehen Sie auch, fünf Jahre überleben ist bei 60 Prozent.
Hilft es einem was? Ist man zu den 40 Prozent oder zu den 60 Prozent?
Das ist also sehr wichtig. Da kommt es aber auch weitere Faktoren an.
Und selbst bei Erkrankungen, die ganz unten stehen, hier mein anderes Lieblingsthema Bauchspeicheldrüse,
heißt es auch nicht, dass alle sterben, weil das sind natürlich über alle Patienten jung, alt, krank, gesund,
fortgeschrittener Krebs oder nicht so fortgeschrittener Krebs.
Und das stand dieses Jahr zum Darmkrebsmonat in den Erlanger Nachrichten und so ist es wirklich. Es muss heute kein Todesurteil sein.
Heute hatte ich ein Gespräch mit einem, wie alt ist der Patient, 55, Erstdiagnose Darmkrebs und dem konnte ich zeigen, dass seine Chance eigentlich sehr gut ist.
Und das versuche ich Ihnen heute auch rüberzubringen.
Insgesamt gibt es in Deutschland 60.000 Neuerkrankungen im Jahr.
Das Erkrankungsalter, das ist leider so, ich werde auch immer älter, steigt statistisch gesehen mit dem Alter.
Es gibt bestimmte Erkrankungen, die treten in der Jugend auf. Dann gibt es mal so eine Pause, aber Krebserkrankungen ist ganz typisch im etwas höheren Alter.
Sie sehen dann hier mehr als die Hälfte sind älter als 70.
Aber wir haben auch Patienten, die sind unter 20. Das sind zwar selten, aber das gibt es.
6 Prozent von allen Menschen in Deutschland erkranken irgendwann, also schon häufig.
Die meisten, zwei Drittel sind im normalen Dickdarm und ein Drittel ist im Enddarm, wo die Behandlung eine ganz unterschiedliche ist.
Das werden Sie heute auch lernen. Und wir haben vor allem Adenokarzinome, da geht es um den histologischen Typ.
Es gibt aber auch selten eine andere Tumore, die zum Teil auch etwas anders behandelt werden.
Und Sie sehen dann hier fünf Jahre Überlebensrate über alle 65 Prozent.
Würde ich mal so sagen, nicht schlecht, nicht gut. Was gibt es an Risikofaktoren?
Und das wissen Sie vermutlich alles, das was Freude und Spaß macht, sollte man nicht machen,
also nicht rauchen, kein Alkohol trinken, nicht zu dick sein, nicht zu fett essen, kein Fleisch.
Jeder muss da selbst seinen Weg finden, glaube ich.
Was sich da so vorgehoben hat, das ist glaube ich wirklich wichtig, kann man auch was machen.
Heute den Patienten zum Beispiel, der raucht fünf Zigaretten am Tag, habe ich gesagt, also bis zur Operation in zwei, drei Wochen
würde ich mir wünschen Sie dann aufzurauchen, dann ist die Heilung außen und innen etwas besser.
Hat er mir versprochen, dass er es macht. Und dann gibt es natürlich auch Sachen, die wir nicht beeinflussen können.
Die Verwandtschaft kann man nicht beeinflussen, vor allem in die Blutsverwandtschaft.
Das heißt, es gibt familiär gehäufte Krebsarten und so gibt es auch hier.
Es gibt bestimmte familiäre Erkrankungen wie die FAP, das ist eine Erkrankung, wo man zu Polypen neigt und die auch relativ frühzeitig zu Krebs machen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:54:34 Min
Aufnahmedatum
2023-05-15
Hochgeladen am
2023-05-16 13:16:17
Sprache
de-DE