Ich freue mich, Sie nach der Mittagspause jetzt wieder frisch gestärkt hier empfangen zu können.
Wir beginnen unseren nächsten Vortrag von Janu Obert, die sich damit mit den Fragen auseinandergesetzt hat,
welche Möglichkeiten habe ich, um Benutzer an die Webseiten testen wollen, welche Möglichkeiten,
welche Techniken kann ich Ihnen an die Hand geben, um Angebote zu testen auf Ihre Zugänglichkeit,
auf Ihre Barrierearmut, so muss man sagen. Sie hat ein Tool entwickelt, was sich nennt
Barrieren finden und Nutzbarkeit sichern und wird uns das jetzt in der kommenden dreiviertel Stunde
vorstellen. Ja, schönen Dank für die Einführung. Wir haben eine Online-Anwendung entwickelt,
die ich Ihnen auch gleich vorstellen möchte. Ich habe hier nur ein paar Folien noch mitgebracht
zum Hintergrund der Anwendung. Warum haben wir das getan und wie sind wir bei der Entwicklung
vorgegangen? Das hat man wirklich nur im Schnelldurchlauf entstanden aus dem Regierungsprogramm 2006.
Ein Teilprojekt angesiedelt im Bereich Portfolio, also der bedarfsorientierte Ausbau von
E-Government-Angeboten des Bundes. E-Government-Angebote in diesem Zusammenhang, da fassen wir zusammen
Internetangebote, PDF und Office-Dokumente, aber auch Klein-Anwendungen. Wir haben damals den Auftrag
bekommen, einheitliche Qualitätskriterien weiterzuentwickeln und zur Anwendung zu bringen.
Und zwar mit dem Ziel, dann eben Nutzungsfreundlichkeit zu erhöhen, Leistungsumfang zu verbessern, aber auch
ganz klar Barrierefreiheit überhaupt nachzuweisen. Das war so unser grober theoretischer Auftrag.
Wir haben uns dann erstmal damit beschäftigt, was gibt es da eigentlich schon? Es gibt unheimlich
viel, das war auch im Vorfeld schon klar. Ich habe auch gerade eben wieder die Frage gekriegt,
warum haben sie denn noch eine Anwendung gebaut? Also wir wussten, es gibt unheimlich viel,
wir wussten aber auch, es ist so viel, dass es jeden, der sich ein bisschen damit beschäftigt,
eigentlich erschlägt. Kollegen von mir haben dann geschaut und sind auf über 20 Standards,
Verordnungen, Richtlinien gekommen, die man eigentlich alle irgendwie beachten müsste,
wenn man irgendwie im Bereich e-Government was anbieten möchte und dabei nutzungsfreundlich
und barrierefrei möglichst bleiben möchte. Das sind natürlich so eine Masse an Informationen,
das kann man nicht wirklich ernsthaft alles berücksichtigen, vor allem, weil man ja in
der Regel aus dem fachlichen Kontext kommt und kein Usability-Experte ist. Wir haben diese Standards
dann im Grunde zusammengefügt zu einem großen Kriterienkatalog und hatten dann im Grunde
erstmal einen ganzen Haufen Papier in Form von Prüffragen, wo wir überlegt haben, was ist
besonders wichtig, was ist vielleicht nicht ganz so wichtig, sondern einfach nur, wäre schön,
wenn man es auch mit berücksichtigt. Wir haben dieses Feinkonzept dann auch mit verschiedenen
Verbänden abgestimmt und das war so ein bisschen so ein Punkt, wo wir dachten, ja gut, das haben wir
jetzt. Schöne Sache, hätten wir ein Handbuch von machen können und das dann online stellen können
und dann hätte man das gehabt. Aber unser Projektauftrag war ja, diese Qualitätskriterien
nicht einfach nur weiterzuentwickeln, sondern die auch noch zur Anwendung zu bringen. Wir haben in
der Zusammenfassung der Kriterien festgestellt, dass wir nicht die Möglichkeit haben, technisches
System bereitzustellen, wo ich quasi am Anfang mein Produkt irgendwie in irgendeiner Form eingebe,
also zum Beispiel nur ARL eingebe und dann drücke ich auf den Knopf und dann kriege ich hinterher
eine Ampel, die mir sagt, ja so super sieht ihre Webseite aus, da gibt es bestimmte Bereiche,
da kann man das wunderbar machen, HTML-Validität kann ich so prüfen. Nutzerführung, das ist schon
schwieriger und ob meine Bildbeschreibungen vernünftig sind oder nicht, da brauche ich
einfach jemanden, der mitdenkt, der da selber hintersteht, dann nutzt mir also eine maschinelle
Unterstützung da einfach nicht für mich nachbar. Wir haben dann gesagt, gut, wenn wir nun schon dieses maschinelle System nicht erstellen können,
irgendwas möchten wir aber erstellen, wir möchten es nicht dabei belassen, einfach nur ein dickes
Papier irgendwie in die Welt zu bringen, was dann so vor sich hin verstaubt, sondern möchten
doch eine Anwendung entwickeln und zwar möchten wir dann wenigstens etwas entwickeln, was die Nutzer
dabei hilft, Prüfungen wirklich durchzuführen und nämlich diesen dicken Prüfkatalog auch wirklich
selber anzuwenden. Nutzer, da sehen wir hauptsächlich wirklich Behördenmitarbeiter, durchaus aber auch alle
anderen, die sich dafür interessieren, die Anwendung ist kostenfrei, aber wir sehen wirklich denjenigen,
der nicht im Thema ist, sondern der fachfremd ist, der den Auftrag bekommen hat, kümmere dich mal
da drum oder der auch weiß, nächstes Jahr muss ich meine Webseite mal neu machen, ich will mal
Presenters
Janne Dorothea Obert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:40:55 Min
Aufnahmedatum
2010-10-07
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:28
Sprache
de-DE