Hallo liebe Zuhörer, der heutige Medgast behandelt vaginale Infektionen in der Gynäkologie.
Viel Spaß!
Infektionen in der Gynäkologie können das äußere Genitale, die Vagina und das innere
Genitale betreffen, also den Uterus und die Adnexe.
Im ungünstigsten Fall kommt es zu einer Pelveoperitonitis.
Wir wollen uns heute den Problem widmen, die im Bereich des äußeren Genitale und der
Vagina auftreten.
Sie sind am häufigsten und äußern sich vor allem durch Ausfluss, unangenehmen fischigen
Geruch und gegebenenfalls Brennen oder Schmerzen.
Wichtig zu wissen, sehr oft handelt es sich nicht um eine echte Infektion, sondern um
eine Störung der Vaginalflora, die sogenannte bakterielle Vaginose.
Bevor wir uns näher mit der beschriebenen Symptomatik beschäftigen, ist es unumgänglich,
einen Blick auf die Physiologie der Scheide zu werfen.
Was ist unauffällig und welcher Befund deutet auf welche Krankheitsursache hin?
Was ist eigentlich ein normaler Scheiden-PH?
Der physiologische PH-Wert im Bereich der Scheide liegt im sauren Bereich und sollte
nicht höher als 4,5 Seiten.
Wie ist die Scheidenflora aufgebaut?
Milchsäurebakterien, auch Lactobazillen oder Döderleinbakterien genannt, sind die wichtigsten
Vertreter der Scheidenflora.
Sie sind grampositive pleomorphe Milchsäurebildner.
Sie garantieren den physiologischen PH-Wert und sorgen damit dafür, dass die Begleitflora
nicht überwuchert.
Diese Begleitflora bezeichnet man auch als kommensale Keime.
Leider sind die Lactobazillen gegenüber den meisten Breitbandantibiotika sensibel.
Daher kann es nach Antibiotikaeinsatz zu Störungen der Vaginalflora kommen, im ungünstigsten
Fall zu Infektionen.
Nicht sensibel reagieren die Lactobazillen auf Gyrasehemmer und Metronidazol.
Wie sollte man vorgehen, wenn der Verdacht auf eine Vaginose oder eine Infektion besteht?
Als erstes sollte man sich für eine ausführliche Anamnese Zeit nehmen.
Wer hier genau zuhört, kann von der Patientin schon wichtige Informationen bekommen, die
den Verdacht in die richtige Richtung lenken.
Das Erfragen von gynäkologischen Vorerkrankungen sowie eine Zyklusanamnese sollte man hier
nicht vergessen.
Infektionen treten nämlich gehäuft nach Blutungen auf.
Natürlich sollte die Patientin auch nach den aktuellen gynäkologischen Beschwerden
gefragt werden.
Hier sind der ungewöhnliche Ausfluss oder Geruch Hinweise auf eine Vaginose.
Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder gar Schmerzen sprechen dagegen für eine Infektion.
Nun aber noch einmal konkret.
Welche Symptome sollten den Verdacht in Richtung einer Infektion lenken?
Verdacht auf vaginale Infektionen besteht bei Jucken, Brennen und Schmerzen.
Vermehrter Flur vaginales sowie Nässegefühl und Amingeruch allein deuten auf eine Vaginose
hin.
Wie sieht die klinische Untersuchung bei Verdacht auf Vaginose oder Infektion aus?
Die Inspektion des äußeren Genitale gibt erste Aufschlüsse.
Flur an der Vulva ohne andere Auffälligkeiten deutet auf eine Vaginose hin.
Die klassischen Entzündungszeichen wie Rötung und Schwellung sprechen für Infektion, ebenso
Ulcera, Kratzspuren oder Herpesbläschen.
Der nächste Schritt ist die Untersuchung der Patientin mit einem Spekulum.
Presenters
Theresa Lippert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:00:00 Min
Aufnahmedatum
2015-05-15
Hochgeladen am
2025-09-30 08:52:01
Sprache
de-DE
Vaginale Infektionen in der Gynäkologie