8 - Topographische Anatomie - Hand I [ID:3360]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, darf ich Sie begrüßen. Sie haben wahrscheinlich am Wochenende

fleißig Ihre Hände angeschaut und sich gefragt, wie diese ganzen Bewegungen möglich sind. Und

Sie haben beim Bewegen sich wahrscheinlich gefragt, wie kriegt man das alles hin? Was

machen die langen Muskeln, die am Unterarm sitzen, was machen die kurzen Muskeln, die in der Hand

sitzen? Und da wollte ich Ihnen heute noch ein bisschen was Zusätzliches zeigen, weil ich Ihnen

bisher verschwiegen habe, wer eigentlich im Grundgelenk beugt. Aber das wissen Sie wahrscheinlich

eh schon, weil Sie fleißig schon gelernt haben. Und da gehen wir noch einmal zu dieser Folie hier.

So, da müssen wir uns nämlich mit den Fingern beschäftigen. Finger. Wenn Sie sich in Finger

schneiden, haben Sie wahrscheinlich gemerkt, es tut nicht nur weh, sondern blutet auch ziemlich

stark. Und das liegt einfach daran, dass die Finger gut vaskularisiert sind. Da sehen Sie an

diesem Lehrbuchbild von Dorsal, dieses Venennetz und von der Seite auch. Die Ansicht von der

Seite ist deswegen interessant. Wenn Sie von der Seite drauf schauen, sehen Sie vor allem den

Verlauf der Nerven sehr gut. Und Sie erinnern sich ja, wir haben Handrückenwärts und Handflächenseitig

jeweils Nerven, die nicht denselben Ursprung haben. Die Palmarenerven, die gehen tatsächlich bis zur

Fingerspitze, während die Dorsalnerven nur ungefähr bis zum Mittelgelenk gehen. Und das ist ja

insbesondere beim Daumen bzw. beim Zeigefinger und auch noch beim Mittelfinger interessant, weil

die Dorsalnerinnovation aus dem Nervus Radialis kommt. Der Kontrast ist Gott sei Dank auf der

Projektion besser als hier am Schirm, da sehe ich nämlich das Gelb fast gar nicht. Und die

Palmareinnovation kommt aus dem Nervus Medianus und geht bis zur Fingerspitze. Das heißt, die

Streckseite der Endglieder der Finger wird von Palmar her innoviert, weil die Dorsalnerven nicht

so weit reichen. Auf der kleinen Fingerseite ist es egal, weil da ist für beide Seiten der Ulnaris

zuständig. Natürlich auch die Blutgefäße, hauptsächlich hier im Bereich der Palmarnseite.

Dort sehen Sie die Nervi Digitalis Palmaris Proprii, die Sie aus dem oberflächlichen

Hohlhandbogen ja entspringen gesehen haben an Ihren Präparaten. Dieser Verlauf insbesondere

der Nerven, wenn man es hier noch einmal anzeigen möchte, vom Dorsal gesehen, dieser Verlauf der

Nerven ist ja deswegen wichtig, weil Sie am Finger auch in Ihren Anfangsjahren, wenn Sie dann

formulieren gehen, wenn Sie im PJ sind, werden Sie ja immer am Finger ein bisschen was herum

operieren, kleine Wundversorgungen machen und die müssen Sie in Lokalanästhesie durchführen. Und

damit der ganze Finger betäubt werden kann, müssen Sie beidseitig an der Basis des Fingers hier Ihr

lokalanästhetisches Depot setzen und so ein bisschen verteilen, sodass sowohl die Palmarn

als auch die Dorsalnerven anesthesiert sind. Wenn wir aber dann weiter schauen, wird es interessant,

und jetzt kommt dieses Bild. Wir haben ja bei der Betrachtung der Beugeseite der Finger gesehen,

dass sich die Sehnen so in ganz typischer Weise aufzweigen. Wenn wir hier so einen Finger hernehmen,

da ist der nächste Finger, hier ist das Grundgelenk, da ist das Mittelgelenk, da ist das

Endgelenk, haben wir gesagt, der, es hört heute nicht auf, der oberflächliche Fingerbeuger, Flexo

Digitorum superficialis, geht mit seiner Sehne bis zum Mittelglied, spaltet sich auf, um dem tiefen

Fingerbeuger den Durchtritt zu ermöglichen, der nämlich bis zum Endglied geht. Hier proximal

liegt er mehr in der Tiefe, Flexo Digitorum profundus, sodass wir schön differenziert

jedes Gelenk der Finger betätigen können. Auf der Streckseite ist es klar, da muss es was

Ähnliches geben, ich muss die einzelnen Fingergelenke, die einzelnen Glieder der Finger

differenziert strecken können, und in der Tat haben wir dort etwas Analoges. Sie kennen ja schon

den Fingerstrecker, den extensor Digitorum, der am Unterarm liegt und mit seinem sogenannten

Tractus medialis bis zur Mittelfahrlangs geht. Und dann sehen wir seitlich einen Sehnenkomplex,

der jetzt bis zur Endfahrlangs geht, sogenannte Tractus lateralis, spielt es keine Rolle, diese

ganzen Stränge zusammen bilden die sogenannte Dorsal-Aponarrose, und da stellt man sich immer

vor, das ist halt eine einheitliche Sehnenplatte, wie die Aponarrose des Obliquus Abdominis externus,

aber das ist etwas differenzierter, denn diese verschiedenen Zügel können sich unabhängig,

weitgehend unabhängig voneinander bewegen, gegenseitig in der Längsrichtung verschieben

und werden auch von unterschiedlichen Muskeln bedient, und das werde ich gleich zeigen. Noch

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:42:02 Min

Aufnahmedatum

2013-11-14

Hochgeladen am

2013-11-21 09:44:58

Sprache

de-DE

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