und andere Begriffe eingehe. Erstmal einige Werkzeuge zur schnellen Überprüfung der technischen Barrierefreiheit bzw. Armut vorstelle.
Dann einzelne Content-Management-Systeme als Grundlage barrierefreier Websites vorstelle.
Kurz auf die Authoring Tool Accessibility Guidelines, die für Editoren angelegt wurden, vorstellen.
Dann einzelne Fallstrecken während der Inhaltsbearbeitung durch Content-Management-Systeme zeigen.
Am Schluss werde ich ein Fazit versuchen, aber eine konkrete Empfehlung lässt sich nicht machen.
Mein Name ist Jan Schwarte. Anders als auf dem Namensschild bin ich kein Doktor, ich arbeite aber dran.
Ich bin Diplom Wirtschaftsinformatiker, habe vor 12 Jahren meine erste E-Mail geschrieben, als ich neu an der Uni Benmenau eingeschrieben war.
Allerdings habe ich das schnell wieder sein lassen, da ich nicht viele Empfänger kannte. Das hat sich mittlerweile geändert.
1997 war ich an den ersten Internetprojekten beteiligt für die Stadtverwaltung Ilmenau, der Ort, wo ich studiert habe,
bzw. für den früheren Börsenliebling und Star des neuen Marktes Intershop. Auch das hat sich mittlerweile geändert.
1999 wurde ich Projektleiter für eine Wirtschaftsförderungseinrichtung in Thüringen
und habe die Zusammenarbeit mit Agenturen, Programmierern für das Unternehmen selbst, die Tochtergesellschaften und gemeinsamen Immobilienprojekten geleitet.
Seit 2001 bzw. 2002 bin ich selbstständig und betreue Kommunen, regionale Kooperationen und mittelständische Unternehmen
bei der Konzeption und Umsetzung ihrer Internetangebote.
Barrierefreiheit, was ist das eigentlich? Es gibt da häufig eine Unschärfe bei der Verwendung der Begriffe,
so wie ich es gerade auch bei Open Source und kostenlos gehört habe.
Kostenlos heißt nur, dass es nichts kostet. Open Source heißt, dass der Quelltext offen gelegt ist.
Da ist also ein kleiner Unterschied, auch wenn die meisten Open Source-Systeme kostenlos sind.
Hier bei Barrierefreiheit kommen die Begriffe Standardkonformität, Validität und Barrierefreiheit zum Tragen.
Standardkonformität ist eine notwendige Vorbedingung für barrierefreie Websites und entspricht ihrer Betrachtung aus technischer Sicht.
Hier sind die Spezifikationen des World Wide Web Konsortiums maßgeblich, zum Beispiel zum CSS-Code oder zur XHTML-Datei.
Validität ist dann die Prüfung des Programmcodes, ob er wirklich den Standards entspricht.
Hier werden Online-Validatoren angeboten, zum einen vom World Wide Web Konsortium selber,
aber auch eine Vielzahl anderer Anbieter bietet die Möglichkeit, hier den Quelltext prüfen zu lassen.
Barrierefreiheit ist dann für mich der nächste Schritt. Und dieser bezieht sich nicht allein auf die technischen Aspekte.
Barrierefreiheit ist für mich nicht die spezielle Optimierung von Internetangeboten auf Zielgruppen wie farbenblinde oder andere Menschen mit Behinderung,
sondern Barrierefreiheit soll in meinen Augen den Zugriff auf Information für alle Nutzer leichter machen.
Wenn man zum Beispiel einen Screenreader getestet hat, weiß man, wie lange es dauert, sich auf einer Website erst mal zurechtzufinden.
Und da eine leichtere Orientierung zu bieten, ist sowohl für Menschen mit Behinderung als auch für andere Menschen eine wesentliche Erleichterung.
Dafür gibt es verschiedene Richtlinien, wie man Barrierefreiheit prüfen kann.
Zum einen die barrierefreie Informationstechnikverordnung oder im englischsprachigen Raum sehr verbreitet, die Web Content Accessibility Guidelines.
Die beiden sind untereinander in Kriterien und Prioritäten recht ähnlich, nur dass sie in Prioritäten unterschiedlich zugeordnet sind.
Eine Übersicht zu den einzelnen Verordnungen ist beispielsweise im Internet unter einfachfueralle.de zu finden.
Um Barrierefreiheit oder Barrierearmut zu prüfen, reicht es schon mal aus, wenn man verschiedene Browser einsetzt oder Websites auf verschiedenen Systemen testet.
Hier ist auch für Menschen, die keine Behinderung haben, aber mit unterschiedlichen Browsern surfen, oft schon eine Barriere da.
Vor einigen Jahren war ich gezwungen, meine Bankverbindungen zu kündigen, da sie einfach das Online-Banking in meinem Browser nicht bedienbar war.
Zum Beispiel Firefox, Internet Explorer oder Opera für Windows-Systeme, Safari für Apple-Systeme oder Conqueror für Linux-Systeme.
Hinzu kommen dann Screenreader oder Textbrowser für Menschen, die eingeschränkte Zugriffe haben auf andere Möglichkeiten.
Für diese Browser gibt es auch Plugins, die einen leichten Zugriff auf Prüfwerkzeuge online ermöglichen oder auch selbst Hilfe bieten bei der Erstellung und Prüfung des Quelltextes.
Zum Beispiel die Web Developer Toolbar für Firefox oder die Web Accessibility Toolbar für Internet Explorer oder Opera.
Sobald ich im Programm gelesen habe, ist morgen auch ein Vortrag zu Firefox Plugins zum Prüfen.
Darauf möchte ich dann verweisen.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass jegliche Software nur die technische Seite prüfen kann.
Viele Aspekte von Barrierefreiheit und Barrierearmut sind eher mit gesunden Menschen verstanden zu betrachten und lassen sich durch Software nicht ersetzen.
Insofern muss ich darauf hinweisen, wenn man eine barrierefreie oder barrierearme Webseite erstellen möchte,
ist man auf Expertenchecks, Userchecks oder eine solide Projektberatung auf jeden Fall angewiesen, da die regelgerechte Programmierung nur ein Teilkriterium ist.
Ich möchte einmal als Beispiel für die Möglichkeit der Onlineprüfung auf die Webseite des Webkongress verweisen.
Hier wird mit der Toolbar die Barrierefreiheit, die Einhaltung der Web Content Accessibility Guidelines geprüft von einem Online-Service Watchfire WebExec.
Hier tauchen beispielsweise Fehler auf.
Die Seite hat sich sehr gut umgesetzt. Der Quelltext ist fehlerfrei, genauso wie die CSS-Dateien.
Presenters
Jan Schwate
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:33:24 Min
Aufnahmedatum
2006-09-28
Hochgeladen am
2017-07-04 10:46:50
Sprache
de-DE
Open Source Content Management Systeme werden zunehmend von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen als kostengünstige Basis für die eigene Website eingesetzt. Accessibility gewinnt dabei als Entscheidungskriterium für eine Plattform an Bedeutung. Ein kritischer Vergleich verschiedener Content Management Systeme im Alltagseinsatz hilft, potentielle Problemfelder im Vorfeld zu erkennen und zu vermeiden.