Das Medienereignis als Irritation - Corona-Verschwörungstheorien in der vernetzten Medienkultur [SerienID : 1453]

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Corona-Krise als einem beispiellosen Medienereignis und fragt nach dessen Charakteristiken, die es zu einem idealen Einfallstor für den verschwörungstheoretischen Verdacht machen. Angesichts der unsicheren Nachrichtenlage über eine weitgehend unsichtbare Gefahr traten in jeder Berichterstattungsphase bestimmte Unschärfen und Irritation auf, die Verschwörungstheorien als Rohstoff für ihre narrative Szenariengestaltung dienten. Die Corona-Krise schuf eine Flutlichtarena für den Wettbewerb um Aufmerksamkeit, wobei sich Verschwörungstheorien und Massenmedien in einer unheilvollen Rückkopplungsspirale als koabhängig erweisen: Während Verschwörungstheorien die massenmedialen Unschärfen bereitwillig in ihre Narrative einweben, beliefern sie die Massenmedien, deren vorrangige Aufgabe die Verarbeitung von Irritationen ist, ihrerseits mit Irritation und bringen sich so zumindest ins Gespräch.

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2020-06-30 06:18:04

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    Das Medienereignis als Irritation - Corona-Verschwörungstheorien in der vernetzten Medienkultur
    Carolin Lano
    2020-06-22 Sommersemester 2020
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