33 - Post-COVID: Aktuelle Forschungen und Studien an der FAU [ID: 56475]
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Ich dachte mir, womit kann man beginnen? Post-Covid. Die Pandemie wurde ja vor einigen Jahren ausgerufen.

Die Pandemie ist zum Glück vorbei. Damit haben wir nicht mehr zu kämpfen. Aber das Virus ist

natürlich nicht verschwunden. Ein Virus, wenn er einmal auf dem Erdball ist, bleibt natürlich

bestehen. Sprich, es ist jetzt nicht so, dass man denkt, okay, mit der Pandemie ist alles rund um

SARS-CoV-2 vorbei. Damit haben wir nichts mehr zu tun. Nein, das ist definitiv nicht der Fall.

Den Virus gibt es nach wie vor. Die Personen, die Probleme nach der Erkrankung haben, dann eben

Long- oder Post-Covid genannt, die gibt es auch noch. Und man weiß auch mittlerweile,

dass ja mit jeder Covid-Infektion, die man sich einholen kann, auch das Risiko ansteigt,

Long- oder Post-Covid zu bekommen. Und Sie merken schon, ich habe jetzt immer Long- und Post-Covid

gesagt. Das ist jetzt ein bisschen akademisch. Eigentlich beschreibt das etwas, was gleich ist.

Wenn eine Person nach einer akuten Covid-19-Infektion weiterhin Beschwerden hat,

bezeichnet man diese Person bis zu einem Zeitpunkt von zwölf Wochen als Long-Covid-Patient. Und alles,

was über die zwölf Wochen hinausgeht, wird als Post-Covid-Patient bezeichnet. Daher ist das ein

bisschen akademisch. Aber so hat man sich halt darauf geeinigt, dass man diese beiden Begriffe

definiert. Das Ganze ist auch nach wie vor in den Leitlinien vorhanden. Es gibt eine Leitlinie,

ist im Endeffekt eine Handlungsanweisung oder eine Richtschnur für Ärzte, an die das Wissen,

was aktuell in der Medizin vorhanden ist, einfließt. Das gibt es sowohl für Ärzte selber und auch für

Betroffene. Ich habe Ihnen hier unten mal den Link dazu reinkopiert. Wenn Sie interessiert haben,

einfach mal reinschauen. Das ist in der Medizin ganz normal. Es gibt immer diese AWMF-Organisation,

unter der Leitlinie für sämtliche Erkrankungen aus den verschiedensten Fachbereichen sind. Und Sie

sehen schon, da sind sehr viele Autoren auch gelistet. Das ist tatsächlich in dem Bereich

gar nicht unüblich. Warum? Long-Post-Covid ist ja immer noch, wie Sie sicherlich wissen,

eine Ausschlussdiagnose. Daran hat sich auch nach wie vor nichts geändert. Das heißt,

die Patienten durchlaufen viele Ärzte und damit müssen auch diese vielen Ärzte bei diesen

Leitlinierstellungen mit dabei sein. Der Begriff Ausschlussdiagnose, wahrscheinlich kennen das auch

schon die einen oder anderen von Ihnen, was man darunter in der Medizin versteht. Das heißt,

dass man wirklich andere Diagnosen, die auch zu derartigen Symptomen führen können,

ausschließen muss mit diagnostischen Tests, die wir eben in der Regelversorgung zur Verfügung haben.

Und erst dann, wenn die anderen Ursachen nicht dafür vorhanden sind, dann wird der Begriff

Long-Covid oder Post-Covid vergeben. Und man kann sich ja vorstellen, die Symptome,

die sind ja sehr vielfältig, die die Patienten berichten, dass da zum Beispiel auch mal nicht

erkannte Tumorekrankungen oder eine nicht bekannte Schilddrüsenerkrankung dahintersteckt. Also da ist

tatsächlich Patient und Arzt sehr gefordert, damit man auch wirklich das alles im Endeffekt gut

durchgehen kann und den Patienten dann helfen kann. Aber es wird eben immer noch, und wenn ich

jetzt schon helfen sage, das wissen Sie alle, noch keine Lösung für die Personen geben,

die im Endeffekt an Long-Post-Covid derartig leiden, dass sie diese sogenannte postexzensionellen

Malais haben. Hier habe ich Ihnen nochmal mitgebracht, das kennen sicherlich ja auch,

vielleicht sind auch ein paar Betroffene selber dabei, die uns jetzt mitzuhören, diesen Kreislauf,

den ein Patient durchläuft, momentan in der Medizin, wenn er im Endeffekt mit Symptomen nach

Long-Covid weiter zu kämpfen hat, hat ein Porträt an Ärzten zu durchlaufen, um im Endeffekt dann,

wie wir vorhin schon hatten, als Ausschlussdiagnose den Begriff Long-Post-Covid zu erhalten. Und das

ist natürlich was, was nach wie vor, auch wenn wir jetzt schon nach mehreren Jahren, also im Endeffekt

nach der Pandemie und nach der Ausrufung der Pandemie uns befinden, es ist immer noch ein

ungelöstes Problem, denn wir haben nach wie vor noch keinen Biomarker, den wir in die Klinik

anwenden können für unsere Patienten. Das heißt, wir brauchen immer noch Forschung, sowohl klinische

Forschung mit den Patienten, wie auch Grundlagenforschung in den Laboren. Das ist Herausforderung und Chance

zugleich. Das ist immer, wie man bestimmte Sachen sieht. Ein Glas kann halb leer oder halb voll sein.

Ich sehe es immer als Chance, denn sowas kann die Medizin weiterbringen, wenn es so einen großen

Bedarf gibt. Und damit kommen wir zu dem, was wir jetzt hier im Endeffekt in der langen Schwerpunkt

mäßig als unsere Forschung mit ansehen, wo wir hoffen, dass wir eben dazu beitragen können,

Teil einer Playlist:

Presenters

PD Dr. Bettina Hohberger PD Dr. Bettina Hohberger

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:35:39 Min

Aufnahmedatum

2025-03-11

Hochgeladen am

2025-03-31 11:06:19

Sprache

de-DE

Beschreibung

Auch wenn die Corona-Pandemie mittlerweile rund fünf Jahre zurückliegt, leiden immer noch viele Menschen stark unter den Spätfolgen ihrer COVID-Erkrankung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Dr. Bettina Hohberger vom Universitätsklinikum Erlangen forschen in zwei Projekten daran, diesen Patientinnen und Patienten zu helfen. In ihrem Vortrag stellt Dr. Hohberger die aktuellen Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Studien vor: Im Project „disCOVer“ erforschen die Expert/-innen, wie Long-COVID bzw. Post-COVID zuverlässig diagnostiziert werden können, um dann zielgerichtet Therapiemaßnahmen zu ergreifen.

Im Projekt „reCOVer“ untersucht das Team einen Wirkstoff, der bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt wird, auf seine Tauglichkeit in der Post-Covid-Therapie. Ihre These: Bei Long-Covid-Betroffenen ist die Durchblutung feinster Blutgefäße eingeschränkt. Dies könnte eine Ursache für langanhaltende Beschwerden sein. Neuste Ergebnisse der ersten Medikamentenstudie dazu werden vorgestellt.