Prospektabilis, verehrte Studiendekane, meine sehr verehrten Damen, meine Herren, liebe
Kolleginnen, liebe Studierende. Ich freue mich sehr, Sie heute hier bei uns in Erlangen
begrüßen zu dürfen. Es ist eine große Ehre und auch eine ganz besondere Freude für den
Dekan im Namen der Fakultät hier Grußworte sprechen zu dürfen beim zweiten bayerischen
Tag der Lehre in der Medizin. Wir sind sehr glücklich, dass wir diese Tagung ausrichten
dürfen und der Dekan ist besonders glücklich über das Thema, weil es die Grundfeste der
Ärzteausbildung an den ordentlichen Fakultäten der deutschen Universitäten in hohem Maße
betont. Wir sind ja in einer sehr bewegten Zeit momentan, nicht nur was die Ausbildung
der Ärzte angeht, sondern auch was die Allokation der Ressourcearzt, vor allen Dingen Hausarzt,
angeht. In diesem Kontext scheint die Politik ganz erheblich unter Druck gekommen zu sein
und wie das so ist mit der Politik, der Druck wird dann weitergegeben und Fakultäten und
Dekane müssen dann erklären, warum sie beim Auswahlverfahren nicht 10, 20 Tage nach dem
Abitur den Abiturientinnen und Abiturienten an der Nasenspitze ablesen, dass sie gute
Hausärzte in der Oberpfalz, in Greding oder im Bayerischen Wald sind. Um nur mal eine
Problematik zu nennen, die in diesem Kontext diskutiert wird. Lehre ist in den letzten
zehn Jahren, ich sage jetzt mal aus einem Dornröschenschlaf, mehr und mehr in den Vordergrund
der medizinischen Fakultäten gerückt. Forschung war schon immer ein großes Thema. Wenn ich
an meine, ich bin jetzt 40 Jahre und vielleicht ein bisschen länger in diesem System unterwegs,
in verschiedenen Stufen. Wenn man so die vergangenen Jahre Revue passieren lässt, gab es durchaus
Zeiten, wo Lehre unangenehm war am Rande stand, dessen was in medizinischen Fakultäten und
an Universitätsklinika so sich abgespielt hat. Heute ist das glücklicherweise anders.
Wir haben wahnsinnig Anstrengungen unternommen, neue Lehrtechnologien, Simulationen, Patienten,
Schauspieler, Krankenhäuser, E-Learning, wir haben es ja gerade gesehen, neue Medien
eingeführt in die Lehre. Und da gucke ich mal den Kollegen Fischer an, wir haben etwas
geschafft, was keiner so richtig für möglich gehalten hätte. Nach vier, fünf Jahren hartestem
Kampf haben wir letztendlich im Konsens einen nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog
für die Medizin und für die Zahnmedizin auf die Reihe gebracht. Anfang des Jahres
in vielen, vielen Sitzungen weitgehenden Konsens herbeigeführt und der ordentliche
medizinische Fakultätentag hat bei seiner Sitzung am 4. Juni in Kiel das Ganze eigentlich
mit großer Mehrheit so beschlossen. Und jetzt können wir mal sehen, was wir aus diesem
nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog machen können. Die Fakultäten haben zum Glück
einen relativ hohen Freiheitsgrad. Das, was erarbeitet worden ist, passend in ihre Lehrpläne
umzusetzen. Der Verpflichtungscharakter, den man mal überlegt hatte, ist glücklicherweise
entfallen. Und die Wissenschaftlichkeit, das war ja ein entscheidender Knackpunkt in
der Diskussion. Die Wissenschaftlichkeit in diesem NKLM und auch im NKLZ hat eine besondere
Bedeutung bekommen. Wissenschaftlichkeit, forschungsbasierte Lehre als Grundlage der
modernen, nach wie vor modernen Ärzteausbildung ist unverrückbar in den medizinischen Fakultäten
verankert. Ich glaube, da gibt es nirgendwo eine Diskussion. Nur die Einheit von Lehre,
Forschung und Krankenversorgung garantiert. Medizinischen Fortschritt hat das ermöglicht,
was wir heute erreicht haben. Man muss ja sehen, dass nach wie vor jedes Jahr die Lebenserwachtung
unserer Bevölkerung bei Frauen etwas mehr, so um die drei Monate, bei Männern etwas
weniger, so um die 2,6 Monate pro Jahr steigt. Und das ist meines Erachtens auch ein Indiz
dafür, dass das System stimmt. Ja, was kann man sonst noch an so einem Tag sagen? Ich
denke mal, wir sind glücklich, dass wir hier in dieser Umgebung mit unserem schönen neuen
Hörsaalzentrum Steinwurf entfernt, unser Translational Research Center, auf der anderen Seite das
internistische Zentrum mit sämtlichen Fächern der inneren Medizin, besser könnte es gar
nicht sein von der Umgebung, dass wir hier diese Tagung abhalten können. Ich lasse mal
die vielleicht etwas schattigen Randbedingungen beiseite und erwähne nur am Rande, dass wir
hier in Erlangen standfest sind als traditionelle medizinische Fakultät. Das ist aber das schöne
Frankenland, so etwas zum Mecca oder El Dorado, der, sag ich jetzt mal, barfuß-Arztschulen
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:08:02 Min
Aufnahmedatum
2015-07-22
Hochgeladen am
2020-03-17 17:16:51
Sprache
de-DE