Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich ganz außerordentlich, dass wir jetzt hier in Erlangen sein dürfen, in diesem wunderbaren Gebäude.
Kompliment dafür und ich habe den Eindruck, dass wir jetzt über die letzten sieben Jahre schon in dieser Zusammenarbeit viel voneinander lernen durften und das weiterhin auch tun werden.
Ich bin ja aus Hamburg, das ist kein Flächenstaat, die müssen sich mit einer Fakultät da begnügen.
Wir haben es glaube ich viel schwerer als wir in diesem Austausch innerhalb eines Bundeslandes,
dann auch Dinge so in einem gemeinsamen Dialog mit dem Ministerium zu lernen,
dass wir dann auch gleich gemeinsam was umsetzen und uns die Arbeit teilen können.
Ich bin ja eigentlich Internist und Endokrinologe und erst später zu dieser Medizindidakte gekommen.
Ob ich da jetzt wirklich viel davon verstehe, ist nochmal die große Frage.
Bezweifelt, dass ich glaube man braucht immer eine fachliche, inhaltliche Fundierung
und dann vielleicht auch Möglichkeiten, gemeinsam mit anderen Fächern auch jenseits der Medizin,
die Lehre einfach zu verbessern.
Ich glaube, dass auch die Kognitionstychologen, die Pädagogen, die Juristen wurden ja schon angesprochen
mit ganz anderen Fachkulturen viele, viele Probleme haben und dass wir als sehr handlungsorientiertes Fach
auf wissenschaftlicher Grundlage aber viel zu bieten haben in diesem interdisziplinären Dialog,
was die Verbesserung der Lehre angeht.
Und ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinem Vortrag nach dem hier ja schon wegweisende Philosophen zitiert,
und ich habe mich extra kleidungsmäßiger Pfeilschrifter komplementiert zu Ihnen heute aufgestellt,
aber ich schätze den Diskurs sehr, dass ich vielleicht Ihnen noch ein paar Gedanken mitgeben kann,
auch jenseits der Medizin.
Ich bin stolz darauf und dank allen, die im Kompetenzenetz aktiv sind,
dass wir hier ein so schönes Logo entwickeln durften, auf Staatskosten natürlich, Herr Höherland,
was, glaube ich, die Erlanger Farben und auch Grafik hier gut aufnimmt
und der das Bundesland ganz gut darstellt in seiner Vielfalt.
Bei mir jetzt hier in der Startfolie, ich möchte mich mit klinischer Entscheidungsfindung beschäftigen
und fragen, ob das ein Beispiel für wissenschaftliches Denken und Argumentieren im allgemeinen Sinne ist.
Das darf ich schildern auch im Namen des Munich Center of the Learning Sciences, wo wir uns damit beschäftigen.
Diese Abbildung sieht man über 200 Jahre unserer Klinikgeschichte, meine internistische Heimat hier in der Ziehensstraße,
da war vor zwei Jahren die 200-Jahr-Feier, und wir hoffen, dass wir in nur wenigen Jahren hier ein neues Gebäude haben werden.
Die Frage ist, wie sich das dann in der Lehre als ambulante, bodenständige Medizin dann bewähren wird
hin zu der hochspezialisierten Super-Expertenmedizin, die dann in großem Stil in Großhadern sein wird.
Ich denke, das war eine wichtige Frage für uns alle, wie wir Lehre organisieren werden.
Heute Abend ist eine Veranstaltung mit Herrn Spähnle bei uns an der Fakultät Zukunft der Universitätskliniker.
Was können wir in unserer exzellenten Mischung aus Klinik, Forschung und Lehre, die einmalig, glaube ich, ist
hier uns definiert, eigentlich alles leisten, und was brauchen wir drum herum, um Absolventen wissenschaftlich zu qualifizieren,
auch für Forschung zu begeistern, forschungsbasiert zu lernen, aber eben auch praxistauglich zu machen.
Ich glaube, das ist eine ganz wichtige Frage, die viele auch offene Punkte noch beinhaltet.
Ein paar Anglizismen hier, Eckhard Hahn wird mir das verzeihen, der guckt schon ganz kritisch.
Die Frage ist, was ist das überhaupt klinische Entscheidungen sind und welche Begrifflichkeiten gibt es dazu?
Das ist, finde ich, ziemlich unscharf definiert. Es wird da von clinical decision making gesprochen,
clinical reasoning, diagnostic reasoning, und hier ist so eine relativ weiche, allgemeine Definition, die ich da zugefunden habe.
Es geht also um das Denken und die Entscheidungsfindungsprozesse, die man in der klinischen Praxis braucht.
Das hilft uns nicht so sehr viel weiter. Wir haben uns jetzt in unserem Forschungsverbund
noch einmal versucht, auf eine andere, schärfere Definition zu einigen, die dahingeht,
dass es um das Sammeln und Integrieren von Informationen beim Diagnostizieren geht, um Unsicherheit zu reduzieren.
Das klingt ziemlich abgehoben, aber man muss es halt immer abwägen, und das hat der Kollege,
der Allgemeinmedizin, ja so schön dargestellt. Was bringt es denn für den einzelnen Patienten
im Kenntnis all dieser Leitlinien und wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu?
Muss ich eigentlich weiter diagnostizieren, um das überhaupt alles rechtfertigen zu können,
was ich damit auch dem Patienten zumute?
Sie kennen alle die Debatte um die vielen Fehler, die passieren. Ich durfte vor einigen Monaten in den USA
Presenters
Prof. Dr. Martin Fischer
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:26:54 Min
Aufnahmedatum
2015-07-22
Hochgeladen am
2015-08-25 12:22:32
Sprache
de-DE