7 - Erzeugung polarisierter Antiprotonenstrahlen [ID:4724]
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Die Bühne gehört dir und es heißt auf die Plätze Science, Science!

Ja auch einen schönen Abend euch allen. Jetzt haben wir die sechste Stunde und dann auch noch Physik.

Aber ich kann sagen, es wird nicht ganz so schlimm, denn ich beschäftige mich beruflich mit der Erzeugung polarisierter Antiprotonenstrahlen.

Das klingt jetzt erstmal ein bisschen komischer, Antiprotonen nach irgendwelchen komischen Todesstrahlen oder so was,

mit denen man hier Bomben bauen kann oder auch schwarze Löcher, da ist ja auch viel Tod drin.

Aber wenn wir so Anträge schreiben, dann sagen wir natürlich nicht, dass wir so was damit machen wollen, sondern dann machen wir sowas.

Und zwar, was man hier sieht, das ist ein CT von einem Kopf und da ist ein Tumor drin, da wo dieses Fadenkreuz ist, sieht man vielleicht nicht so gut.

So, denn Physiker können auch Krebs heilen.

Auf der linken Seite, von euch aus links, ja passt, wird klassische Strahlentherapie mit Röntgenstrahlung alles bestrahlt.

Man sieht die Verteilung im Kopf, der ganze Kopf wird zerstrahlt.

Während hier auf der rechten Seite, wenn wir Teilchenstrahlen benutzen und unsere Antiprotonen sind ja Teilchen, dann ist es viel schonender für den Kopf.

Das heißt, mit Antiprotonen kann man Krebs heilen.

Ich sage deswegen kann, weil das hier nicht mit Antiprotonen gemacht wurde, sondern mit normalen Protonen.

Und polarisiert, wie mein Titel, müssen die schon gar nicht sein, sondern polarisierte Antiprotonen braucht man jetzt dafür, um jetzt in der Teilchenphysik Experimente zu machen.

Hier mal so ein Bild von einem Experiment, so eine Visualisierung ist schöne.

Man sieht, von der einen Seite kommt so ein Teilchenstrahl, dann, also gestern war die Leinwand ein bisschen höher, ich bin zwar relativ groß und die Luft hier oben ist auch gut,

aber ich komme trotzdem nicht hin zum zeigen, aber von oben kommt so ein Teilchenstrahl runter, die knallen aufeinander und es passieren ganz viele neue Teilchen.

Und um sowas zu untersuchen, kann man auch Antiprotonenstrahlen verwenden.

Jetzt mein spezieller Fall, an dem ich arbeite, ist für das Panda-Experiment.

Panda-Experiment heißt es nicht, weil wir hier an kleinen Panda-Babys experimentieren, das machen wir natürlich nicht,

sondern das Panda-Experiment ist mir hier gezeigt, ein Bild, das steht an der GSI in der Nähe von Darmstadt.

Also hier mal ein Mensch, zum Größenvergleich, so größer wie ein Panda-Baby.

Und hier kommen jetzt, oder sollen kommen, die polarisierten Antiprotonenstrahlen und damit werden andere Elementarteilchen untersucht.

So dieses Projekt, das Proton Annihilation in Darmstadt, daher Panda.

Als ich 2007 mit meiner Diplomarbeit angefangen habe, hieß es, dass das ganze 2012 fertig sein soll.

Jetzt haben wir 2015 und jetzt soll es 2021 fertig sein.

Das heißt, wir haben jetzt einen Wettlauf gestartet mit dem Berliner Flughafen, was wird zuerst fertig sein?

Unser Experiment oder der Flughafen?

So, jetzt habe ich erklärt, warum wir das brauchen für dieses Experiment.

Jetzt kurz, wahrscheinlich hat noch nie jemand von euch, oder wenige von euch, was von polarisierten Antiprotonenstrahlen gehört.

Deshalb kurz, was sind Antiprotonen und polarisierten Strahlen?

Deswegen habe ich mal hier so einen Antiproton gezeigt.

Ihr erinnert euch vielleicht an den Vortrag mit dem Wasserstoff,

weil Proton ist nichts anderes als ein Kern von einem Wasserstoffatom und das Wasserstoff, das normale, das war ja lila oder pink.

Und die Komplementärfarbe von pink ist grün und deswegen ist unser Antiproton grün.

Das heißt schon mal so ein erster Hinweis einfach, die Antiteilchen haben genau die gegenteiligen Eigenschaften von normalen Teilchen.

Hat jemand von euch in der Schule Physik nicht gemocht oder gehasst auch?

Es sind da gar nicht so viele hier heute, weil hätten die in der Schule mal die Antiphysik unterrichtet, dann hätte die das alle wirklich gemocht.

Genau, der Vorteil ist aber, dass die zwar die gegenteiligen Eigenschaften haben,

zum Beispiel ein Proton hat eine positive Ladung, Antiproton hat dessen halt eine negative Ladung,

aber sie gehorchen den gleichen Gesetzen.

So, hier ist das Antiproton, hat jemand mit einem Hammer draufgehauen, um das mal reinschauen kann, wie das jetzt da drinnen aufgebaut ist, ist jetzt nicht so wichtig.

Wichtig ist, dass dieser Spieß da durchsteckt, das ist nämlich der sogenannte Spin.

Und der Spin ist ein ganz tolles Ding, weil man weiß nicht, was es ist, aber es hat eine Richtung.

Also ähnlich wie in der Politik, es hat eine Richtung, aber man weiß nicht, was es wirklich soll.

So, typischerweise stellt man sich das immer als so eine Drehung vor, weil eine Drehung, also so mit der Hand,

und die hat hier so eine Richtung, also eine Richtung und eine Drehung, ja, aber es ist nur eine Vorstellung, dass das eine Drehung ist.

Aber das wird nachher noch wichtig.

So, polarisiert heißt jetzt, dass die Spins alle in die gleiche Richtung zeigen.

Also die schauen zum Beispiel, habe ich jetzt hier fünf Antiprotonen, oder hier könnt ihr besser sehen, hier fünf Stück,

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. Adrian Zink Dr. Adrian Zink

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:11:01 Min

Aufnahmedatum

2015-01-22

Hochgeladen am

2015-03-05 16:00:11

Sprache

de-DE

Tags

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