Sie haben in den vergangenen Sitzungen den Unterschied von Erziehungswissenschaft und
Pädagogik kennengelernt und Sie haben wissenschaftstheoretische Grundlagen kennengelernt,
die nicht nur die Erziehungswissenschaft betreffen, aber anhand einiger Beispiele aus
der Erziehungswissenschaft habe ich auch diese Bezüge bereits zumindest teilweise verdeutlicht
und herausgestellt. Ich möchte nun in diesem nächsten Abschnitt fortfahren mit der Frage
der Binnenstruktur der Erziehungswissenschaft und teilweise auch der Arbeitsfelder der Pädagogik.
Erziehung, Lern, Erziehung, Bildung, so viel haben Sie schon mitbekommen, das sind Felder,
die unglaublich weit ausgedehnt sind, die unglaublich vielfältige Bezüge der Gesellschaft
umfassen und es ist also logisch, dass wenn man dieses alleine schon in einer reflektierten
Handlungskunst bearbeiten möchte, also der Pädagogik, insbesondere aber im Rahmen einer
Wissenschaft, dass es dazu Unterteilungen braucht, um überhaupt genauer auf Gegenstände schauen zu
können oder um überhaupt genauer unter den gegebenen Bedingungen Pädagogik betreiben zu können.
Es ist beispielsweise relativ evident, dass frühkindliche Pädagogik anders funktionieren
muss als Pädagogik im vierten Lebensalter, also Pädagogik mit älteren Menschen. Wenn wir darüber
etwas erfahren wollen, dann können wir uns die Struktur der deutschen Gesellschaft für
Erziehungswissenschaft anschauen. Die DGEFE ist eine Fachgesellschaft, in der erziehungswissenschaftlich
tätige Menschen, von Promovierenden über den Mittelbau bis hin zu ProfessorInnen versammelt
sind. Solche Fachgesellschaften gibt es in allen Ländern, die sind auch zusammengeschlossen. Es
gibt auch einen europäischen erziehungswissenschaftlichen Zusammenschluss, die ERA mit EEE und es gibt auch die
eine Weltassociation der Erziehungswissenschaft, die sich also alle paar Jahre immer treffen. Die
ERA trifft sich sogar jährlich. Also sind solche Verbände eben welche, die vielfältig wirken,
sozusagen auf der nationalen Ebene, aber auch auf der internationalen Ebene und die also die
Forschung vernetzen. Und umso wichtiger ist natürlich, dass es eine Bindengliederung ist.
Es können ja nicht alle mit allen sprechen. Und es ist interessant, sich diese Bindengliederung
anzuschauen. Hier sehen Sie die Aufteilung der DGEFE. Und zwar sehen Sie hier eine Aufteilung in
sogenannte Sektionen. Und es gibt davon 14. Und die Sektionen sind noch mal untergliedert. Es gibt
größere und kleinere davon in Kommissionen. Und dann gibt es außerdem noch Arbeitsgemeinschaften,
die allerdings nur temporär existieren. Hier sehen wir auch nochmal ein Organigramm. 14 Sektionen,
und 18 Kommissionen. Und ich gehe gleich auf die einen. Sie sehen auch, es gibt da natürlich
einen Vorstand. Es gibt eine Geschäftsstelle logischerweise. Es gibt verschiedene Organe also.
Und die DGEFE veranstaltet alle zwei Jahre einen großen Kongress. Das ist dann ein Kongress,
zu dem tatsächlich so um die 2000 DGEFE-Mitglieder erscheinen. Also ein ziemlich riesiger Kongress.
Und ja, schauen wir uns doch mal diese Felder hier an, wie wir sie hier aufgeführt sehen. Wir
wir sehen also Sektion 1, historische Bildungsforschung. Sektion 2, allgemeine
Erziehungswissenschaft. Sektion 3, interkulturelle und international vergleichende Erziehungswissenschaft.
Und so weiter. Sie können kurz das Video anhalten und sich die anderen Sektionen in roh durchlesen,
damit ich das jetzt nicht hier alles verlesen muss. Und ich werde auch später auf einzelne Sektionen,
auf ausgewählte nochmal genauer eingehen. Ja, wenn Sie sich diese Sektionen angeschaut haben oder das
gleich machen, dann kann man schon eine erste Frage stellen. Eine erste Reflektionsfrage an Sie
in diesem Fall. Oder beziehungsweise ich habe drei Fragen aufgeschrieben. Und zwar wenn man sich das
anschaut, dann kann man fragen, welche Ordnung es da eigentlich gibt unterhalb oder zwischen diesen
14 Sektionen, die das Ganze vielleicht organisieren könnte. Also welche Oberkategorien oder welche
Ordnungsprinzipien, welchen Ordnungsprinzipien würden sich diese Sektionen zuordnen lassen?
Und wenn man darüber nachdenkt, dann stellt sich die Frage, lassen sich diese Ordnungsprinzipien
oder Oberkategorien, lassen sich diese, wenn man jetzt mehrere finden würde, auf einen Nenner bringen?
Oder weisen sie gar keine systematische Ordnung auf? Ist also die Erziehungswissenschaft ein sehr
heterogenes Gebälde, wie immer übrigen andere Fachgesellschaften dann eben vielleicht auch? Und
wenn dem so ist, welche Gründe könnte es dafür geben? Und ja, die kleine Aufgabe der Reflektionsfrage
funktioniert jetzt so, dass Sie jetzt dieses Video an dieser Stelle bitte stoppen. Auf der Website der
DGFE mal rumsurfen durch die Sektionen. Dafür können Sie sicher einige Minuten nehmen und dann
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:49:17 Min
Aufnahmedatum
2020-12-14
Hochgeladen am
2020-12-15 01:08:42
Sprache
de-DE