3 - WHs BIENEn - Wolfgang Händlers frühe Überlegungen zu Polymorphe und Simultanarbeit [ID:2862]
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Meine Damen und Herren, wahrscheinlich haben Sie sich ein bisschen über den Titel gewundert,

zumindest die, die mit Herrn Händler und Erlangen, nein stimmt ja gar nicht,

ist ja nicht Erlangen gewesen, sondern war ja Saarbrücken und Hannover.

Biene, das ist kein Akronym, um das vorweg zu sagen, sondern der Titel stammt aus einem

Buchtitel von Ernst Jünger, Die Gläsern Bienen. Da beschreibt Jünger,

ja, in einer düsteren Vision ein Werk, das unter anderem modulare Gebilde, heute würden

wir sagen Roboter baut, von der Größe einer Wassermelone bis zur Kleinheit einer Ameise.

Und diese Gebilde arbeiten miteinander. Wenn Herr Händler das später gemacht hätte, hätte

er es vielleicht Y-Zylone genannt, nach einem Buch von Stanislaw Lemm, Der Unbesiegbare,

wo y-förmige Gebilde sich zu großen Schwärmen vereinigen und ungeheuer mächtig sind.

Er 13, weiter, weiter, weiter oben. Heute nicht mehr, keine Angst, Herr Philipps.

Ja, also um etwas über Biene zu sagen und die Überlegungen richtig einordnen zu können,

muss ich erst etwas zur Situation, vielen Dank, zu Beginn der 60er Jahre bezüglich

Rechnern sagen. Danke schön. Die, wie ich vorhin schon sagte, Informatik als Fach war

keineswegs abzusehen. Die Rechnerentwicklung war auch nicht abzusehen. Ich habe ja von

Herrn Zuse gehört, der nun wirklich Visionär war. Er sagte, er hätte sich nie vorstellen

können, dass man Rechner mal in dieser Größe fertigen könnte. Übrigens wollte er auch

lange keinen. Man musste mit Gewalt einen geschenkt bekommen. Ich weiß nicht, ob er

ihn bedient hat. Es gibt ein berühmtes Bild, wo er ihm eine lange Nase macht. Aber sonst

war er nicht gegen Rechner. Die Genealogie der Rechner nach Händler 1976, hier nur,

sie müssen das nicht im Einzelnen lesen, werden sie natürlich auch schon der Größe her

überhaupt nicht kennen. Hier gehen wir 50er-, 60er-Jahre, hier in diesen Übergang. Bemerkenswert

ist hier seriell und parallel. Parallel bedeutet keineswegs, dass das Parallelrechner sind,

sondern dass das Wort parallel verarbeitet wird und nicht seriell. Also sehen Sie, da

sind fast alle drin. Dann unter dem Begriff Simultan und Konkurrent ist das, was wir heutzutage

unter Parallel verstehen. Da ist aufgeführt der Solomon-Rechner. Das sind noch mehr zu

nennen, was ich gleich tun werde. Ansonsten die CDC6600, die IBM System 360. Ja, damit

lassen wir es mal bewenden. Zu Beginn der 60er-Jahre gab es, wie ich vorhin schon sagte,

in Deutschland noch Computerhersteller. Außer, wie gesagt, IBM, das ich ja auch als deutsche

Firma betrachtet und teilweise natürlich auch ist. Es gab Siemens, Standard-Electric

und Konkurrenz mit einem an sich konzeptionell sehr schönen System, aber technisch bald

überholt. Die ER56 mit einem Kreuzschienenverteiler, den Telefunkenrechner TR4, wo ich vorhin auch

schon was gesagt habe. In der DDR die Oprema, auch relativ früh 1954. Und natürlich Rechner

der Zuseck-Haggie. Diese spielten insofern eine besondere Rolle, als an den sich herausbildenden

Informatikinstituten der Bundesrepublik vornehmlich Z22-Rechner im Einsatz waren. Nur für die

jüngere Generation unter ihnen ein Hinweis über die Größe der Rechner. Der Rechner

hatte 8192 Wörterspeicher auf einer Trommel und 16 bis 32 Kernspeicherwörter. Wobei das

Wort 15 und 2 noch identisch waren aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen. Ja, das waren die

Größenordnung. Also wie gesagt 8K Wörter insgesamt Speicher. Darauf lief ein Betriebssystem,

darauf lief ein Compiler und darauf liefen sogar Anwendungsprogramme. Und die waren für

Leute, die vorher mit Tischrechnern gearbeitet haben, eine unglaubliche Beschleunigung.

Oben können Sie, ach nein Herr Wolf, kann man nicht mehr sehen, die Z23 ist noch nicht

der Nachfolgerechner. Da war die Z23, steht, aber man darf nicht rein. Und dann habe ich

noch eine Bemerkung gemacht, weil Herr Händler ja immer auch als Computerarchitekt bezeichnet

wird. Computerarchitekt wurde man dadurch, dass man Computer konzipierte und baute. Die

G1 und die G3 in Göttingen von Herrn Billing, die DERA in Darmstadt, die PERM in München.

Das war also die Situation. Jetzt ungewöhnliche frühe Computer. Mein Lieblingsrechner und

auch für lange Zeit der von Herrn Händler war die BULGAMA 60, auf die ich noch näher

eingehen werde. Dann lag, kaum noch bekannt, bestand immerhin aus zwei Einheiten, einer

arithmetischen Einheit und einem EA Prozessor, 1959, 60 entwickelt, die STRECH schon 61

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Roland Vollmar Prof. Dr. Roland Vollmar

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:26:16 Min

Aufnahmedatum

2013-04-11

Hochgeladen am

2014-04-27 00:58:09

Sprache

de-DE

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