6 - Pathologische Narben - Prävention und Therapie [ID:50327]
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Ja, vielen Dank für die Einladung. Und wir sind auch einmal wöchentlich im

Kinderschirurgischen Zentrum tätig und fühlen uns da sehr wohl. Und es liegt nicht nur an den

Räumlichkeiten dort, sondern in erster Linie an den Personen. Und da möchte ich ganz exemplarisch

Herrn Dr. Eberle hervorheben. Das ist einfach ein tolles Klima, in dem man sich wohlfühlt. Und ich

denke, alle fühlen sich dort sicher. Und das liegt an dem Anästhesieteam in erster Linie. Ja,

ich möchte zum Thema Hypertrophenargen und Kiloide sprechen und zwar zur Therapie und Prävention. Das

ist jetzt ein Vortrag, der nicht ausschließlich auf Kinderchirurgie, sondern auch auf Erwachsenenchirurgie

abgehoben ist. Aber wir sind ja alle Ärzte und werden auch im Bekanntenkreis, im Verwandtenkreis

befragt. Und was die Therapie angeht, hat sich in den letzten Jahren einiges entwickelt. Ich möchte

also kurz zur Pathogenese und Einteilung der Nargen sprechen, dann über die Therapie. Und diese

richtet sich nach der neuen Leitlinie. Es gibt konservative Ansätze, die wir alle kennen. Es gibt

interventionelle, neuere Ansätze, insbesondere mit Laser. Es gibt auch operative Verfahren,

die aber begleitet werden müssen, insbesondere durch die Kollegen der Strahlentherapie. Und zum

Schluss werde ich noch auf die Prophylaxe eingehen. Ja, wieso entwickeln wir überhaupt Nargen? Das

ist sozusagen der Preis für unser Überleben. In der Entwicklung amphibienniedere Vertipraten

können also ihre Extremitäten nachwachsen lassen. Aber in der Zeit kann es natürlich durchaus

passieren, dass sie aufgefressen werden. Und die Narbenfreie Wundheilung Intrauterin liegt an dem

anderen Verhältnis von TGF-Beta 1, 2 und 3. Und das wird wahrscheinlich ihr Metier ja sein. Ich weiß

nicht, ob hier in Erlangen Intrauterin operiert wird, Herr Besendorfer? Nein. Aber da gibt es eben

auch keine Narben. Und im Erwachsenenalter entwickeln wir dann eben diese Hypatrophennarben

oder die Keloide. Und darauf möchte ich eingehen. Die Pathogenese dieser Hypatrophennarben und

Keloide kann man zusammenfassen eigentlich darin, dass es zu einer verlängerten inflammatorischen

Phase kommt. Und diese verlängerte Inflammation führt dazu, dass eben mehr Extracellulärmatrix

gebildet wird als abgebaut wird und dass wir insbesondere bei den Hypatrophennarben auch

Neophibroplasten haben, die dort dann eben zu Kontrakturen führen können. Zur Therapieentscheidung

ist es wichtig zu wissen, ob es sich um eine Hypatrophennarbe oder um ein Keloid handelt.

Und der wesentliche Unterschied zwischen der Hypatrophennarbe und dem Keloid ist eigentlich

die Dynamik. Die Hypatrophennarbe entwickelt sich sofort nach dem Trauma, verschlimmert sich über

einen gewissen Zeitraum, hat eine Wachstumsphase, in der Regel von bis zu einem Jahr. Und dann

erleben wir aber in der Regel auch eine spontane Regression. Und wir haben eine sehr geringe

Rezidivquote nach operativer Entfernung, falls diese erforderlich wird. Beim Keloid ist das

ganz anders. Das Keloid entwickelt sich erst mit einer Latenz nach drei bis sechs Monaten.

Vom Trauma aus gesehen kommt es dann zu einer kontinuierlichen oder schubweisen Entwicklung.

Das Ganze führt zu einer Progrienz ohne Besserung. Also das Keloid wächst immer weiter wie ein

bösartiger Tumor. Und wenn wir das Keloid exzidieren, haben wir eine sehr, sehr hohe Rezidivneigung.

Die Lokalisation ist noch bemerkenswert. Die Hypatrophennarbe kann überall im

Moment entstehen. Und für das Keloid haben wir besondere Prädilektionsstellen,

Brust, Sternum, Ohr, Schultergürtel, Oberrücken. Überall dort, wo Zugkräfte eine große Rolle spielen.

Die Therapie richtet sich nach der Notwendigkeit. Und in der Regel haben wir eine Therapiennotwendigkeit,

denn die Lebensqualität der Narbenpatienten ist deutlich eingeschränkt. Also wir haben bei Narbenpatienten

mit Verbrennungsnarben oder Keloiden eine Einschränkung der Lebensqualität, die tatsächlich vergleichbar ist

mit dermatologischen Krankheitsbilden, mit einer schweren Psoriasis. Das heißt, wir müssen den

Patienten helfen gegen Schmerzen, funktionelle Störungen und ästhetische Beeinträchtigungen.

Und wir müssen eine individuelle Therapiestrategie mit dem Patienten festlegen. Das richtet sich einerseits

nach der Klassifikation. Also haben wir eine Hypatrophennarbe, haben wir ein Keloid nach dem

Schweregrad, nach der Art und Weise der erfolgten Vorbehandlungen und ob es sich um einen Rezidiv

handelt oder um einen Primärtum. In der Regel verfolgen wir ein multimodales Konzept und sollten

nach drei bis sechs Monaten den Therapieerfolg auch kontrollieren und dann gegebenenfalls die

Kombinationstherapie zu erweitern oder zu eskalieren. Jetzt meine Frage hier im kinderschirurgischen

Kreis. Hypatrophennarben und Keloide spielen überhaupt in ihrem Klinikalltag oder Praxisalltag

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. med. Jürgen Bauerschmitz Dr. med. Jürgen Bauerschmitz

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:24:07 Min

Aufnahmedatum

2023-10-25

Hochgeladen am

2023-10-26 10:56:14

Sprache

de-DE

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