Ja, hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Folge unseres Formats 5 Minuten

Lehre. Ich freue mich, hier begrüßen zu dürfen Dr. Alexander Claas von der WISO vom Lehrstuhl für

Statistik und Ökonomie. Hallo und herzlich willkommen. Ja, jetzt komme ich eigentlich

schon gleich zur ersten Frage, die uns interessiert. Was für Lehrveranstaltungen haben Sie denn gemacht

und welche Konzepte haben Sie denn so angewendet? Genau, wir haben ja im Wintersemester immer die

großen Einführungsveranstaltungen in die Statistik. Also einmal die alte Version, die einfach nur

Statistik heißt und dann die beiden neuen Versionen, die Data Science, Datenauswertung und die

Data Science, Statistik. Und ich denke, daher kennen mich auch die meisten Studierenden, weil ich da

in den Übungen beteiligt bin und die R-Übung halte, die ja die meisten besuchen müssen. Und ja,

jetzt im Sommersemester bitte ich gerade den Bachelor die Empirical Finance an, die Wahlveranstaltung,

und im Master die Bayesian Econometrics. Und vielleicht eine Frage, die mich an der Stelle

interessiert, wo Sie jetzt auch gesagt haben, Sie haben sehr viele Erstsemesterstudierenden im

letzten Semester auch gehabt, gab es irgendwelche Besonderheiten, wo Sie gesagt haben, so und so haben

wir die am besten erreicht oder konnten die am besten auf die Prüfung vorbereiten, weil da sind

ja einige Studierende, die gar nicht den regulären Betrieb kennen, die kennen jetzt nur die digitale

Notlehre oder aus der Not geborene Lehre, die natürlich durchaus auch sehr qualitativ sein kann

oder auch ist in vielen Teilen. Gibt es irgendwelche Erfahrungen, die Sie da gemacht haben?

Das stimmt, das war tatsächlich auch ganz lustig, weil wir in den ersten vier Wochen ja noch

Präsenzbetrieb hatten, da die Erstsemester auch noch im Hörsaal begrüßen durften. Und man hat

natürlich schon gemerkt, dass denen auch der Kontakt gefehlt hat zu Studierenden in höheren

Semestern. Und da kam auch relativ wenig im Unterricht an Fragen oder an Wortmeldungen oder so. Und als

wir dann in der fünften Woche umgestiegen sind auf die Online-Lehre, das hat glaube ich sogar

vielen geholfen, weil sie sich da mehr getraut haben, auf Fragen zu stellen im Unterricht und

irgendwie einfach mitzumachen. Das war schon auffällig, da fehlt einfach der Bezug zu

höheren Studierenden, von denen man ja viel lernt im Sinne von, wo halte ich mich im Unterricht oder

wo lege ich mir mein Buch aus oder so. Das war schon auffällig ein bisschen. Aber gibt es da

irgendwas, das hier auch, ich weiß nicht, wie war das im Vergleich zu den Vorjahren? Haben die

Leute sich im digitalen Raum tatsächlich auch getraut, mehr Fragen zu stellen im Vergleich auch

zu den Vorjahren, wo sie die Erstsemester betreuten? Ja, würde ich sagen, war kein großer Unterschied.

Also im Großen und Ganzen, man muss dazu sagen, die alte Statistik war immer im dritten Semester

für die meisten Studierenden angesetzt. Das heißt, die waren dann natürlich schon ein bisschen

etablierter in ihrem Studiendasein, was eigene Lernformen angeht, wie man am besten lernt auf

Klausuren. Das muss man natürlich ein bisschen auseinanderhalten, was war jetzt der Corona-Effekt

und was war der Erstsemester-Effekt. Aber im Großen und Ganzen lief es ähnlich ab und auch

jetzt von den Klausurergebnissen und so hat sich es jetzt nicht irgendwie anders niedergeschlagen.

Das ist auch erstmal auch ein gutes Zeichen, aber gibt es denn noch vielleicht irgendwelche Dinge,

die Sie jetzt gelernt haben, wo Sie sagen, die würden Sie im regulären Betrieb wieder

trotzdem umsetzen oder mitnehmen, auch Erfahrungen? Ja, durchaus, wenn man ganz einfach anfängt.

Also ich habe mir jetzt für meine Übung halt immer Folien gebastelt, weil ich von hier zuhause

aus meine Online-Lehre gemacht habe und ich wohne nicht in Nürnberg. Und ich hatte hier die ganze

Zeit kein Surface oder ein ähnliches Gerät, wo ich auch live was aufschreiben konnte. Deswegen

habe ich mir halt irgendwie recht ausführliche Folien gebastelt, die auch ganz schick geworden sind

aus meiner Sicht. Also das könnte man allein schon mal in Zukunft auch weiter verwenden,

wenn wir wieder im Hörsaal sind. Und ansonsten, man hat halt viel gelernt, was technische Möglichkeiten

angeht. Und ich bin mir sicher, dass einiges davon auch nach der Pandemie-Zeit noch im Unterricht

verwendet wird. Ich meine, die Studierenden wissen ja auch, dass es von vielen Lehrveranstaltungen

einfach Aufzeichnungen gibt. Die Frage wird natürlich schon sein, inwiefern wird man die auch

noch weiterhin bereitstellen wollen? Denn warum sollte man Studierenden irgendwie Möglichkeiten

vorenthalten, die es gibt? Gleichzeitig will man natürlich dann aber auch wieder zurückkehren zur

Interaktion im Hörsaal. Das wird schon ein spannendes Thema. Da bin ich mir noch gar nicht so sicher,