Ja, hallo und herzlich willkommen zu unserem neuen Format 5 Minuten Lehre von der Studierendvertretung.

Wir wollen mit diesem Format gute Beispiele und Perspektiven aufzeigen von den letzten zwei

digitalen Semestern und vielleicht auch Impulse setzen für das kommende Sommersemester. Jetzt ist

es auch digital stattfinden wird, dafür reden wir mit Studierenden, aber auch mit Dozierenden.

Und ich freue mich, dass ich jetzt hier begrüßen darf, Janine Müller, sie ist Mitglied in der FSI Theologie

und studiert an der Philosophischen Fakultät Theologie. Hallo und herzlich willkommen Janine.

Hallo. Genau, kommen wir auch schon zur ersten Frage. Was waren denn so die Lehrformate,

die dir am besten gefallen haben in den letzten zwei Semestern? Also ich fand am Anfang war der

Einstieg generell für viele nicht so leicht, also ich hatte bei einigen Dozierenden einfach

das Gefühl, es kam ja doch relativ überraschend, sie mussten sich irgendwie schnell Dinge

einfallen lassen, aber dass generell Vorlesungen eigentlich sehr, sehr gut funktioniert haben bei

uns online, also Bildschirm teilen, die PowerPoint sehen und dann konnten wir alle die Kamera ausmachen

und mussten nur noch zuhören. Das ist dann doch dem, was man so aus dem normalen Uni-Alltag kennt,

sehr ähnlich und hat deswegen sehr, sehr gut funktioniert. Was mir persönlich aber sehr gut

gefallen hat, sind Seminare, die in kleinem Rahmen stattfinden. Also gerade über Zoom habe ich die

Erfahrung gemacht, dass Seminare mit nicht mehr als zehn Personen einfach sehr, sehr gut funktionieren

können, wenn sich alle darauf einlassen, wenn sich gut vorbereitet wird und da habe ich auch die

Erfahrung gemacht, dass es möglich ist, dass man zum Beispiel das Mikrofon anlässt und das dann

gut funktioniert und man dadurch ein dynamisches Gespräch kommt, auch wenn man nicht im gleichen

Raum sitzt. Wie groß waren denn diese Seminare, wie viele Leute? Also ich hatte zum Beispiel einen

Seminar, da waren wir zu siebt und das hat sehr, sehr gut funktioniert, aber es ist auch großer

Luxus in der Theologie, da sehen wir halt einfach nicht so viele Leute, da funktioniert es dann ganz gut.

Ja, aber das ist doch schön. Gab es jetzt auch irgendwelche Erfahrungen, wo du gesagt hast,

das hat nicht so gut geklappt, also irgendwelche Worst-Practice-Beispiele oder wo du sagst,

das sind Lehrformate, die einfach nicht ansprechend sind für dich? Wir hatten einige Übungen,

in denen wir Texte lesen mussten und dann ist in dem Format selbst einfach kein Gespräch

angelaufen, weil der Dozierende sich nicht darauf eingelassen hat, dass es eben andere Umstände

sind und da hat es dann einfach keinen Spaß gemacht. Man hatte das Gefühl, man sitzt da

und wird zu gerieselt, aber es kommt überhaupt nichts an, weil dann auch nicht mit Bildschirmteilen

gearbeitet wurde oder ähnliches, also es wurden einfach keine Möglichkeiten genutzt, die Zoom zeigt

und dann macht es keinen Spaß, dann ist es nicht ansprechend gestaltet und dann kann ich nicht

gut folgen. Was mir persönlich aber auch noch gut gefallen hat, was ich jetzt gerade nicht gesagt

hatte, waren asynchrone Veranstaltungen, in denen wir Materialien zugestellt bekommen haben und dann

Abgaben machen mussten. Mir selbst taugt es total gut, da selbstständig zu Hause zu arbeiten,

mich damit genau auseinanderzusetzen und nicht dann acht Stunden am Stück in Zoom sitzen zu müssen,

dann nach der dritten Veranstaltung in Zoom von anderthalb Stunden ist dann irgendwann einfach die Lust draus.

Jetzt hast du gesagt, asynchrone Lehrveranstaltungen taugen dir ganz gut, weil du ja einen Tag auch

irgendwie einteilen musst, da fehlt natürlich aber auch der Rahmen, es begangen auch einige Studierende.

Wie hast du es denn persönlich geschafft, dir das einzuteilen und auch die Motivation hochzuhalten?

Das ist eine gute Frage. Das war nicht immer leicht, würde ich sagen, also zwischendurch ist

einfach auch generell so emotional in der Phase jetzt mit Corona, es ist nicht immer gut gewesen,

dadurch, dass man nicht so viele Leute sieht und irgendwie Abwechslung fehlt, aber mir persönlich

hat es super geholfen, wirklich jeden Tag zur gleichen Uhrzeit anzufangen, also zu sagen,

ab 8.30 Uhr sitze ich spätestens, wenn nicht um 8.15 Uhr schon, Uni hatte, sitze ich ab 8.30 Uhr am

Schreibtisch und da so einen normalen Rhythmus reinzubauen und aber auch um 18 Uhr bewusst zu sagen

und jetzt ist genug für heute, es reicht und nicht dann den ganzen Abend noch damit zu verbringen,

das habe ich zumindest versucht, das hat mal besser, mal schlechter geklappt, muss ich ganz ehrlich sagen

und was natürlich auch hilft, ist, sich mit Freunden zusammenzusetzen und wenn es nur über

Zoom ist, da seine Kommilitonen und Kommilitoninnen irgendwie anzusprechen, ob man sich als Lerngruppe

zusammensitzt, ob man nicht Hausaufgaben gemeinsam machen möchte und das motiviert dann schon noch