6 - Interview mit Prof. Dr. Matthias Wrede, Leiter des Panels "Finanzwelt" [ID:2315]
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Herr Professor Frede, Ihr Panel trug den simplen Titel Finanzwelt. Worum ging es und welche

neuen Erkenntnisse konnten Sie dem Publikum vermitteln oder welche neuen Erkenntnisse

nehmen Sie selbst vielleicht sogar mit aus diesem Panel?

Das Panel Finanzwelt befasste sich einerseits mit der Krise und zweitens mit der Entwicklung

der Regionen. Wir hatten vier Vorträge. Ein Vortrag von mir gehalten, der allgemein die

Entwicklung der Krise darstellte und die unterschiedliche Betroffenheit der Regionen thematisierte und

auch Überlegungen darüber anstellte, wie das in Zukunft aussehen könnte bei einer

nächsten Krise. Ein zweiter Vortrag von Herrn Kollegen Blin, der sich damit beschäftigte,

wie Arbeitsmärkte unterschiedlich von der Krise betroffen waren, wie sich die Arbeitslosigkeit

bishermaßen verbreitet hat im Raum. Ein dritter Vortrag von dem Nürnberger Stadtkämmerer

Riedel, der sich damit auseinandergesetzt hat, wie die kommunalen Finanzen in der Zukunft

angesichts der Schuldenbremse in der Lage sein werden, die Investitionsaufgaben der

Kommunen zu finanzieren. Und schließlich ein vierter Vortrag von Herrn Professor Wildner

von der GfK, der dem Thema Vertrauen der Konsumenten in der Krise, also das gewidmet war. Ich glaube,

alle vier Vorträge haben auf unterschiedliche Art und Weise neue Erkenntnisse dargestellt.

Wenn wir mal zu kurz zu dem kommunalen Thema zurückgehen, haben die Kommunen denn eine

Chance überhaupt in dieser oder in der kommenden Krise stark zu bleiben? Ganz grundsätzlich

sieht es angesichts der Schuldenbremse für die Kommunen schlecht aus. Sie sind zwar

direkt nicht davon betroffen, aber die Länder werden ihre Verpflichtungen gegenüber den

Kommunen einschränken, notgedrungen. Und das wird in der Krise aus meiner Sicht ganz

besonders stark sich auswirken, trotz des Atmens der Schuldenbremse. Und von daher bin

ich sehr skeptisch, dass es in einer gravierenden Krise seitens der Kommunen wirklich gelingen

würde, ihre Aufgaben so wie es nötig wäre noch wahrzunehmen. Stichwort Skepsis. Wie

sieht es mit dem Vertrauen der Bevölkerung in die Finanzwelt und in die Politik aus?

Ja, das hat Herr Kollege Wildner sehr schön dargestellt. Das Vertrauen in die Finanzwelt,

in die Banken als Ganzes ist wirklich stark beschädigt. Das ist sehr gering. Auch das

Vertrauen in die Politik ist nicht sehr stark. Das Vertrauen in den Einzelnen, das heißt

zum Beispiel in den eigenen Bankberater, das ist durchaus gegeben, das gesamtgesellschaftliche

Vertrauen in Deutschland ist unverändert relativ hoch. Das heißt, die Menschen vertrauen

einander. Wir haben ein sicheres Land mit sicheren Beziehungen. Aber die Finanzwelt

hat natürlich durch die Krise erheblich an Vertrauen eingebüßt.

Presenters

Prof. Dr. Matthias Wrede Prof. Dr. Matthias Wrede

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:03:18 Min

Aufnahmedatum

2012-07-20

Hochgeladen am

2012-08-03 09:08:39

Sprache

de-DE

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