Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich denke wir können jetzt mal langsam fast pünktlich beginnen.
Mir fällt gerade ein, wir haben in jüngster Zeit mal häufiger über einen Hörsaal diskutiert,
Größenordnung 5 bis 600 Plätze, in dem die Vorkliniker dann mal endlich die Jahreszulassung
der Humanen und Zahnmediziner auf die Reihe bringen können. Viele haben gesagt, mittlerweile
ist dieses Konzept eigentlich verlassen. Heute würden wir diesen Hörsaal dringender brauchen als
zuvor. Wir hatten uns jetzt kurzfristig überlegt, in den Rudolf-Wöhrl-Hörsaal umzuziehen, aber das
wäre von der Logistik zu problematisch und ich denke mal so ein schöner gefüllter, möchte man sagen,
überfüllter Hörsaal, zum Glück ist niemand vom Ordnungsamt der Stadt Erlangen dabei, dann kriegt
man ganz große Probleme, ist doch etwas sehr sehr Schönes an der Universität. Ja, dann wollen wir
mal loslegen. Sehr geehrter Herr Vizepräsident Paulsen, der Präsident wäre, wir hätten auch
Platz für ihn gehabt, Tornegger wäre auch gerne gekommen, er lässt ausdrücklich seine besten
Grüße übermitteln und ist aber krankheitsbedingt verhindert. Meine sehr verehrten Damen, meine Herren,
verehrte Gäste aus nah und fern, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studentinnen und Studenten,
sehr verehrter lieber Herr Kollege Neuhuber. Es ist mir als Dekan eine ganz große Freude,
Sie alle hier im großen Hörsaal des anatomischen Instituts begrüßen zu dürfen. Auch Größe ist
relativ, wie man sieht. Sie sind einer Einladung der Medizinischen Fakultät gefolgt zur akademischen
Abschiedsvorlesung von Herrn Professor Doktor Med Winfried Neuhuber. Es ist ein bewährter und wie
ich meine auch schöner Brauch, wenn unsere medizinische Fakultät Beginn und Ende eines
Ordinariaz feiert. Lieber Herr Kollege Neuhuber, ich finde es eine ausgezeichnete Idee, dass Sie
den Alltagsrahmen Ihrer Vorlesungsaktivitäten auch für Ihren akademischen Abschied gewählt haben,
wobei ich betonen muss, Alltagsrahmen steht in Paranthese. Meine sehr verehrten Damen und Herren,
bitte gestatten Sie dem Dekan nun den Versuch, in gebotener Kürze die akademische Vita von Herrn
Professor Doktor Winfried Neuhuber in den Aspekten von Forschung und Lehre sowie in der akademischen
Selbstverwaltung Revue passieren zu lassen und in den Bezugsrahmen unserer Fakultät einzuordnen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, Herr Kollege Winfried Leopold Neuhuber wurde geboren
am 28. Juli 1951 im oberösterreichischen Gemunden am Nordufer des Traunseens gelegen, da wo die Traun
den See wieder verlässt. Herr Neuhubers Sprachfärbung, seine angenehm melodische
Stimmführung verrät seine Herkunft und auch sein alpenländischer Habit mit Janka, Gamsbart
geschmücktem Hut und den typischen Haferlschuhen akzentuiert ganz beiläufig seine Wurzeln. Er ist
weiß Gott kein Trachtler, seine Tracht ist ihm Natur und wirkt nie aufgesetzt. Übrigens finde ich
es interessant, als ich so recherchiert habe über den Traunsee, finde ich es interessant,
dass im selben Jahr wie Herr Neuhuber im Bunde auch der jüngst verschorbene Cellist und Dirigent
Heinrich Schiff zur Welt kam. Ich weiß nicht, lieber Herr Kollege Neuhuber, ob Sie Heinrich Schiff
jemals getroffen haben. Aber eins ist klar, auch Ihnen wurde Musikalität mit in die Wiege
gelegt. Sie haben es, wie sich Ihr Umfeld im Institut und Fakultät wiederholt überzeugen konnte,
an der Gitarre zu einer respektablen Meisterschaft gebracht. Erst vor wenigen Tagen haben wir bei
unserer Staatsexamensfeier wieder Ihre Künste bewundern dürfen. Sie haben in die Seiten gegriffen
und die versammelte Festgemeinde verzaubert. Doch davon später mehr. Meine Damen und Herren,
aus Gemunden, wo wir schon mal bei Gemunden sind, stammt auch, um dem Ganzen noch vielleicht einen
etwas grelleren musikalisch orientierten Farbtupfer aufzuzufügen, ein anderer berühmter
Österreicher jüngster Zeit, der Eurovision Song Contest Sieger von 2014, Tom Neuwirth.
Besser bekannt als Conchita Wurst. Das zum Thema Gender and Diversity,
ein sehr aktuelles Thema, nicht nur an unserer Universität. Auch wenn Herr Neuwirth sich als
Kunstfigur generiert, so verleiht er dieser Figur doch durch seine persönliche Ausstrahlung
eine hohe Authentizität. Und eine hohe Authentizität ist auch ein ausgeprägtes
Persönlichkeitsmerkmal von Herrn Kollegen Neuhuber. Meine Damen und Herren, Herr Neuhuber
besuchte zunächst die Volksschule in Ebensee am Südufer des Traunsees, wo die Traun in den
See einmündet und wechselte dann an das Realgymnasium seiner Geburtsstadt und legte dort 1969 seine
Matura ab. Zum Studium der Humanmedizin immatrikulierte sich Herr Neuhuber an der
Universität in Wien. Nach dem Studienabschluss mit dem Titel Doctor Medizine Universi,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:18:42 Min
Aufnahmedatum
2017-10-10
Hochgeladen am
2025-06-02 12:46:05
Sprache
de-DE