So, Grüß Gott, meine Damen und Herren.
Das Muskelgewebe beschäftigt uns noch ein bisschen heute.
Ich habe gestern damit aufgehört, sich nochmal darauf hinzuweisen.
Wir haben uns anfangs nur mit den Muskelfasern und den Komponenten, auch in der Ultrastruktur
davon, beschäftigt.
Wir sollten aber nochmal zum Ganzen, auch zu etwas ganzheitlicher Betrachtung zurückkehren.
Muskulatur besteht eben nicht nur aus Muskelfasern, sondern sie geht eine Kombination mit Bindegewebe
ein.
Das ist so ganz grob dieser Komplex hier.
Das ist geordnet.
Von außen jetzt mal von innen betrachtet, eine äußere Muskelfaszie.
Davon treten Bindegewebssepten in die Tiefe und gliedern diesen Muskel erstmal in Untereinheiten,
in Partien.
Das könnte man als ein Perimysium externum bezeichnen, was hier dazwischen zieht.
Das Perimysium wird dann nochmal in feinere Züge unterteilt.
Es entstehen kleinere Untereinheiten.
Dann würde man dieses schon langsam etwas locker werdende Gewebe ein Perimysium internum
nennen.
Und schließlich wird auch jede einzelne Muskelfaser, eine Skelettmuskulatur, von einem
hauchfeinen Besatz von Endomycium umschieden.
Das ist ein sehr lockeres, sehr dünnes Gewebe, wo man eigentlich fast ausschließlich Typ-3-Kollagenfasern
finden wird.
Und es geht heute in einigen Fachrichtungen der Physiotherapie und Osteopathie geht es
heute oft mal wieder so weit, dass man das Bindegewebe, das hat man lange Zeit vernachlässigt,
das ist richtig, aber zum Teil auch wieder fast überbewertet.
Und alles ist nur noch Faszie und Bindegewebe im Muskel und in der ganzen Dynamik.
Sie werden im nächsten Semester auch Präparierkurs haben und dann weise ich schon darauf hin,
sie werden große Faszien dort präparieren.
Erstmal die oberflächliche Körperfaszie, aber auch zum Beispiel eine Fascia Toracodorsalis.
Das sind robuste Strukturen, die auch als Fixationspunkte für Muskeln dienen.
Sie sehen das hier, Stabilisierung, Kraftübertragung, das ist eben ein wichtiger Teil und darauf
möchte ich jetzt ein bisschen Ihren Fokus lenken.
Natürlich hat dieses Gewebe auch die Funktion, erst mal Untereinheiten zu schaffen, sowas
zu kompartimentieren, einen großen Muskel in kleinere Funktionseinheiten zu unterteilen.
Und dann natürlich auch hier, das sind Verkehrsstraßen, wenn man so will, ein klassisches bindege
Gewebe, das benachbarte Muskelabschnitte voneinander trennt und hier Raum gibt oder Flächenschaft
für das Eintreten von Blutgefäßen und Nerven und Lymphgefäßen nicht ganz zu vergessen.
Ich möchte Sie nochmal auf diesen Punkt hier, Stabilisierung und Kraftübertragung, heute
hier noch ein bisschen einladen, da noch ein paar Folien mit mir zusammen zu durchwandern.
Denn wie kommt es jetzt dazu, dass ein Muskel seine Verkürzungskraft an Knochen weitergibt?
Klassischerweise erfolgt das über die Sehne, Sie hatten ja auch schon kurz besprochen,
das sind Kollagen-Phaser-1-Bündel, die dann, das können wir noch weiter ergänzen, in
den Knochen eindringen und über einen Geflechtknochen dann im Knochen Gewebehalt finden, verankert
werden.
Und der Übergang von einer Muskelfaser in die Sehnenfaser erfolgt, hier sind sehr viele
Zellhaften, die einen Übergang von einer intrazellulären oder von einer Muskelfaser
auf die extrazellulären Substanzen einer Sehne ermöglichen.
Also das wären hier ausgesprochen intensive solcher Kontaktstellen zwischen einer Zelle
und einem extrazellulären Matrix-Teil, nämlich dem Kollagen-Phaser.
Aber das ist eben nicht alles, sondern der ganze Muskel, Sie müssen sich das vorstellen,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:43:41 Min
Aufnahmedatum
2016-05-25
Hochgeladen am
2016-05-30 12:11:49
Sprache
de-DE