Wir fangen ein letztes Gewebe an, um die allgemeine Histologie abzuschließen.
Das ist ein Gewebe, das leidet sich jetzt nicht aus dem Mesenchym ab.
Wir haben die mesenchymalen Gewebe abgeschlossen mit der Muskulatur.
Wir schließen jetzt noch einmal etwas an, was eigentlich eher aus dem epithelialen Umfeld kommt.
Alles was wir an Nervengewebe im Körper haben, stammt im Grunde indirekt aus der äußeren Hautanlage
oder aus der gemeinsamen Vorstufe, so wie die äußere epitheliale Schicht entsteht.
Es entsteht aus einer besonderen Subpopulation dieser epithelialen Oberfläche, aus dem Ectoderm,
durch eine Abschnürung von solchen Zellen, die in die Tiefe sinken, ähnlich einer Drüsensituation, entstehen Nervenzellen.
Nervenzellen und Gliazellen möchte ich gleich dazu fügen, das Nervengewebe besteht nicht nur aus Nervenzellen,
sondern eben auch aus Gliazellen und das soll uns die nächsten Tage begleiten.
Ein paar einführende Worte.
Nervengewebe besteht aus Nervenzellen. Das ist eine sehr einfache Aussage zunächst mal.
Diese Nervenzellen werden nicht von Bindegewebe umgeben, wenn wir nachher sehen, sondern werden von Gliazellen umgeben.
Und diese Nervenzellen spielen eine allgemeine zytologische Eigenschaft besonders stark aus.
Das sind sehr stark verzweigte Zellen, ähnlich einem Fibrozyten zunächst mal.
Diese Zellen haben Fortsätze und sind über Kontaktstellen miteinander verbunden.
Es ergeben sich funktionelle Zellverbände, die jetzt elektrisch miteinander kommunizieren.
Sie dienen nämlich, und das ist jetzt der Unterschied, jede Zelle hat im Grunde die Fähigkeit,
Signale aufzunehmen, intern zu verarbeiten und darauf zu reagieren.
Es gibt Zellen, die können auf mechanische Reize, auf chemische Reize reagieren.
Das ist nicht ganz einmalig, aber das Besondere ist, die Nervenzellen haben sich genau auf diese Eigenschaften spezialisiert.
Ihre einzige Aufgabe besteht darin, Signale aufzunehmen, in den neuronalen Netz zu verarbeiten
und eventuell darauf mit einer Reaktion, mit einer Signalabgabe zu reagieren.
Die Zellen sind wie miteinander verbunden.
Sonst könnte ich immer sagen, wenn ich immer mal ein paar mechanische Kontakte und ein bisschen Gapjunction,
das gilt hier nicht.
Die Zellen sind über hochspezifische Kontaktstellen miteinander verknüpft.
Eigentlich sind sie nicht verknüpft.
Es ist immer ein synaptischer Spalt und es muss ein komplizierter Signalübergabe-Mechanismus generiert werden.
Es ist nicht so einfach, wenn zwei Zellen, egal was wir hatten, ob Muskelzellen, Bindegewebszellen oder epitheliale Zellen,
Gapjunctions, nicht verhandelt und keine Mechanik haben.
Es ist ein echter Spalt, zwar nur im Nanometerbereich, aber chemische Synapse heißt,
eine Nervenzelle muss einen Neurotransmitter in den Spalt freisetzen.
Der muss durch den Spalt hinweg diffundieren an die nachgeschaltete Zelle.
Dort ist ein Rezeptor, der muss chemisch gebunden werden.
Und das löst diese chemische Bindung an einen Rezeptor, löst eine Kaskade von Prozessen aus,
die dazu führen, dass das Membranpotenzial sich verändert.
Diese chemische Synapse nutzen wir für ganz viele medizinische Anwendungen.
Wir haben eine ganze Reihe von Pharmaka, von Medikamenten, die genau in die Synapse eingreifen.
Eine chemische Synapse.
Wir kennen am besten, sind die medizinischen Möglichkeiten, hier einzugreifen, über die chemische Synapse.
Alkohol ist ein gutes Beispiel.
Das stört die normalen Funktionen.
Aber mit einem bestimmten Gehalt ist ihr Nervensystem beeinflusst.
Das gilt natürlich auch für andere Drogen, aber es gilt auch für Medikamente.
Sie haben eine ganze Reihe von Medikamenten, die Sie als Psychopharmaka einsetzen,
die das Zusammenspiel meistens in der Hoffnung ist, zu begünstigen, aber zumindest auf jeden Fall beeinflussen.
Denk an Lokal Anästhetikum.
Eine sehr segensreiche Erfindung.
Wenn Sie eine kleine chirurgische Maßnahme durchführen müssen, dann ist es sehr hilfreich,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:43:28 Min
Aufnahmedatum
2016-06-08
Hochgeladen am
2016-06-15 13:39:03
Sprache
de-DE