4 - Automotive Engineering [ID:2528]
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Ja, wie versprochen werden wir jetzt den Produktentstehungsprozess, zumindest von der Theorie hier, verlassen und einsteigen in das Thema Produktionsprozesse.

Zunächst mal bleiben wir aber noch ein bisschen, wo kommen wir eigentlich bei dem Thema Produktion her?

Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten extreme Steigerungen der Stückzahl, der Qualität, der Komplexität, der Varianten und der Kosten erlebt.

Das eine oder andere hatte ich ja schon ausgeführt im Sinne von, wie ist eigentlich die heutige Komplexität,

die heutige große Anzahl an Fahrzeugen, die zu entwickeln, zu bauen sind, überhaupt noch zu stemmen.

Auf der Produktionsseite ist dem begegnet worden durch einen sehr hohen Grad an Automatisierung,

durch die Arbeitsteilung, durch Vernetzung von Informationen, die absolut notwendig ist.

Und das ist auch wieder der Hinweis, wie kommt eigentlich die richtige Information in einem Unternehmen an die richtige Stelle

über extrem aufwendige und komplexe Lager- und Logistiksysteme, aber auch beim Automobilhersteller

durch eine starke Verringerung der Fertigungstiefe und auch durch den Aufbau von Systemlieferanten.

Wenn Sie sich die beiden Bilder vergleichen, liegen da nur für einen Industriezweig,

ca. 40 Jahre dazwischen. Auf der linken Seite, links unten, die Set-up, wie man unschwer erkennen kann,

wurde nahezu 80% des Fahrzeugs der Wertschöpfung im Haus des Automobilherstellers dargestellt.

Es gab eine überschaubare Anzahl an Komponenten, die man nicht selbst gefertigt hat.

Das war zum Beispiel das zitierte Beispiel des Lenkrad, Teile und Komponenten für den Motor,

wie zum Beispiel die Zündkerzen und sonstige Teile wie Reifen zum Beispiel,

die damals auch schon in relativ hoher Stückzahl von anderen spezialisierten Unternehmen hergestellt wurden.

Ein Bosch, wenn man jetzt auf die andere Seite schaut, die Seite des Systemlieferanten oder des Automobilherstellers,

war damals wesentlich kleiner. Die hatten sich damals beschäftigt mit Zündsystemen,

mit Einspritzpumpen oder besser gesagt damals noch mit entsprechenden Vergasern

und waren eigentlich kleine mittelständische Unternehmen, die die rechte Hand der Automobilindustrie gewesen sind.

Schauen Sie sich die Situation heute an, also sprich Bild rechts oben.

Ein Automobilhersteller stellt an Wertschöpfung nur noch ca. 20% des Gesamtfahrzeugs her.

Die Systemlieferanten sind unwahrscheinlich groß geworden.

Beispiel der die genannte Firma Bosch ist heute Systemanbieter für Einspritzpumpen,

für Kraftstoffanlagen und alles was dazugehört, die könnten eigentlich schon fast den Motor selbst bauen.

Aber auch und insbesondere die gesamten Interieur- und Exteriorlieferanten sind unwahrscheinlich groß geworden.

Elektroniklieferanten, die es vor 40 Jahren überhaupt noch nicht gegeben hat,

sind heute Weltmarktführer und sind größer wie Automobilhersteller.

Systemlieferanten sind marktmächtig geworden, sind wichtige Beschäftigungsgeber in unterschiedlichsten Ländern,

an unterschiedlichsten Standorten und haben eine extrem hohe Steigerung bekommen.

Wenn Sie sich auch die Volkswirtschaften ansehen, sei das jetzt in Europa oder auch in Nordamerika,

sehr sehr viel wird durch das Automobil primär, sekundär oder tertiär beeinflusst.

Sprich die Automobilindustrie ist in diesem Zeitrand zu einem der wesentlichen Wirtschaftsfaktoren geworden.

Und von daher natürlich eine unwahrscheinliche Wichtigkeit, ist es unwahrscheinlich wichtig geworden,

nicht nur im eigenen System, in der eigenen Produktion entsprechend gut zu sein und zu denken,

sondern insbesondere in der Vernetzung aller Partner, die an dem Gesamtkonstrukt beteiligt sind.

Der Anspruch an die Produktion ist eigentlich immer der gleiche geblieben, Qualität zu liefern.

Null Fehleranspruch haben die Kunden eigentlich schon immer gehabt, Zuverlässigkeit, sichtbare Qualität,

sprich Spaltmaße, hochwertige Lagierung und eine Verringerung von Folgekosten,

entsprechend durch niedrige Wartungsaufwände oder durch niedrige Reparaturaufwände.

Die Betriebswirtschaft hat den Anspruch natürlich in Richtung der Produktion massiv gesteigert,

damals zu heute in der Großserie. Die Fixkosten müssen möglichst gering sein,

die Durchlaufzeiten müssen reduziert werden, es ist fast schon ein Wetteifer in der Automobilhersteller,

wer hat die geringsten Durchlaufzeiten pro Fahrzeug, ist in dem Moment glaube ich irgendwo bei 12 bis 14 Stunden angekommen.

Eine möglichst niedrige Kapitalbindung ist gefragt, wenn Sie sich vorstellen, dass einige Konzerne

10 bis 15.000 Fahrzeuge pro Tag bauen, heißt das natürlich, wenn Sie 2-3 Tagesproduktionen auf Lager legen,

liegen dort Millionen in den Lägern und deswegen versucht man natürlich so viel wie möglich,

das Lager irgendwo anders stattfinden zu lassen und nicht auf der eigenen Bankrechnung, sprich im eigenen Lager.

Natürlich auch eine sehr enge Diskussion mit den Lieferanten, mit möglichen Zulieferkooperationskonzepten,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:01:26 Min

Aufnahmedatum

2012-11-22

Hochgeladen am

2014-03-13 14:06:12

Sprache

de-DE

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