So, herzlich willkommen zur heutigen Vorlesung, Einführung in die BWL.
Ich muss mich zunächst mal entschuldigen, dass es am Montag sehr kurzfristig ausgefallen ist.
Dieses Semester ist ein wenig der Wurm drin.
Ich kann Ihnen versichern, es liegt nicht an Ihnen.
Ich bin gern bei Ihnen.
Sie sind eine nette Truppe und weil Sie so nett sind, noch ein oder zwei kleine Vorbereitungshinweise
für den nächsten Mittwoch.
Es ist sicherlich die Zeit wert, sich ein wenig mit Stakeholder-Management zu beschäftigen.
Auch Unternehmensrechtsformen sind immer mal eine Frage wert.
Also zwei Dinge, die man sich ein bisschen näher angucken sollte.
Wir werden uns heute zunächst noch mit Finanzkennzahlen beschäftigen.
Da fehlen uns noch ein paar.
Das unschöne an denen ist, die muss man einfach auswendig lernen.
Aber auch das kann in der Klausur honoriert werden.
Gut, so viel zum nächsten Mittwoch.
Stehen geblieben waren wir beim Verschuldungsgrad, wo wir gesagt hatten, umso höher, irgendwo
auch, glaube ich, sehr leicht nachzuvollziehen.
Der Verschuldungsgrad umso höher ist das Risiko für Gläubiger, also das heißt für diejenigen,
die dem Schuldner Geld leihen, weiter eben dann schon bei höherem Verschuldungsgrad
sehr stark auf Fremdkapital angewiesen ist.
Das ja logischerweise im Gegensatz zum Eigenkapital zurückzubezahlen ist.
Und wenn ich da eine wahnsinnig große Belastung habe und sehr viel Fremdkapital zurückbezahlen
muss, dann kann es natürlich passieren, dass da irgendwann mal einige der Gläubiger leer
ausgehen.
Also von daher durchaus eine wichtige Kennzahl.
Was wir uns noch nicht angeguckt hatten, das ist der sogenannte Anlagendekungsgrad.
Hört sich ein bisschen komisch an zunächst.
Und da geht es einfach um die Frage, wie habe ich das Anlagevermögen im Unternehmen finanziert.
Wir hatten ja gesagt, das ist ein Teil des Vermögens, Anlagevermögen und Umlaufvermögen,
Maschinen, Immobilien, also Dinge, die längerfristig Verwendung finden.
Und da kann ich zwei Anlagen, Deckungsgrade unterscheiden.
Den Anlagendekungsgrad 1, der bringt das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Anlagevermögen zum
Ausdruck.
Da kommt dann ein Quotient raus, der mir eben anzeigt, wie viel das Anlagevermögen durch
Eigenkapital finanziert ist.
Also wenn da beispielsweise 60 Prozent rauskommen, dann heißt das, dass ein Euro Anlagevermögen
60 Cent Eigenkapital gegenüberstehen und 40 Prozent dann logischerweise fremdfinanziert
werden.
100 Prozent sind hier selten erreicht, das ist auch nicht unbedingt erstrebenswert.
Das heißt, ich habe keine Zielsetzung, dass ich sage, Anlagevermögen sollte auf jeden
Fall eigenfinanziert sein.
Die Notwendigkeit besteht nicht.
Was wichtiger ist, ist, dass das Anlagevermögen langfristig finanziert ist, weil das Anlagevermögen
ja auch selbst längerfristiger Natur ist.
Also so eine Maschine habe ich länger oder eine Gewerbeimmobilie habe ich länger und
deshalb sollte das Ganze auch langfristig gebunden sein bzw. finanziert sein.
Und deshalb gibt es dann noch den Anlagendeckungsgrad 2, der sicherlich der sinnvollere Indikator
ist von beiden, der zu dem Eigenkapital, das mir ohnehin unbefristet, unendlich, wenn man
so möchte, zur Verfügung steht, noch das langfristige Fremdkapital hinzunimmt, weil
man eben sagt, okay, das ist nichts, was ich kurzfristig zurückzahlen muss, das ist Fremdkapital,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:15:39 Min
Aufnahmedatum
2020-01-29
Hochgeladen am
2020-01-30 12:19:03
Sprache
de-DE